The Restarts, Dreadful Children, 11.10.2011 in Augsburg, Ballonfabrik - Bericht von Kabl
The Restarts, 11.10.2011 in Augsburg
Und zwar mit den Dreadful Children. Hier sieht man ganz gut was ich im Vorspann gemeint habe. Relativ leer vor der Bühne. Ich kann es nicht verstehen, denn die Band gibt alles. Wie man zu dritt so einen Sound fabrizieren kann fasziniert mich.
Bisher sind so 40 Leute (inklusive Bands und Veranstalter) anwesend. Ein bisschen besser wirds' im Verlauf des Abends noch. Die Dreadful Children reißen derweil eine geile Art von Punkrock ab, ungefähr wie die Toy-Dolls auf aggressiv und mit noch mehr Gas.
Alle drei Akteure singen, die Songs sind durchweg abwechslungsreich, mal fröhlich, mal angepisst, aber ständig melodisch und auf höchstem Niveau - sowohl spieltechnisch als auch von der Bühnenperformance her.
Der Basser hat einen Spielstil der sich gewaschen hat. Er zupft die Saiten nicht, sondern prügelt durchweg mit dem Handballen auf das Instrument. Die Dreadful Children waren mir bisher kein Begriff - aber so hat geiler Punkrock zu klingen. Gerne wieder.
Zum Schluss darf auch der Drummer singen. Er brüllt sich die Seele aus dem Leib. Nach zwei Zugaben und knapp 40 Minuten Spielzeit geht ein mächtiger Gig zu Ende - man wünscht der Band dass sie oft wieder nach Deutschland kommt.
Ich spare mir den Text und Kommentar - kann man ja auf dem Bild lesen. Warum muss es überall Deppen geben?
Dann die Restarts. Im Vorfeld wird vom Roadie ein Bereich, der als "Hardcore-Zone" betitelt wird, ab geklebt. Der hält leider keine fünf Sekunden. Aber der Wille ist das was zählt...
Vorerst meine ich, dass die Restarts die NOFX, wenn nicht sogar die Geggen Gaggas der härteren Gangart sind: Sie betreten die Bühne, brechen die ersten zwei Lieder erstmal ab und labern Blödsinn. Bis ich bemerke, dass des Schlagzeugers Fußmaschine durchgerissen ist - konnten sie also nix dafür.
Fußmaschine gewechselt und go: Vom ersten Lied an bricht die Hölle los. Aggressiver Punkrock mit Aussage: Vor jedem Lied wird in einer knappen Ansage erläutert um was es sich nun handeln soll, da die Texte doch recht schwer verständlich sind.
Jedes Lied ist gegen etwas: Gegen Staat, gegen Religion, gegen Atomkraftwerke, gegen Computer, gegen verschwendete Zeit, gegen Regierung, gegen Homophobie, gegen Intoleranz! Großartig! Aber nicht klischeehaft, sondern absolut überzeugend.
Wie man sieht hat sich der Laden etwas gefüllt. So knapp 70 Leute würde ich schätzen. Sehr geil - und jeder hat Spaß. So muss das sein. Hits gibt es viele, besonders die Songs von der Split mit M.D.C. kommen geil an, zum Beispiel "Backwards", "Thin Ice", "Never" oder "The Pied Piper". Und sogar wenn die Ska-Nummern ertönen klingt das einfach wie pure Wut.