Killed By 9V Batteries, 20.10.2011 in Bern (CH), Reitschule - Bericht von Fö
Killed By 9V Batteries, 20.10.2011 in Bern (CH)
Heute Abend sogar zwei Konzerte...Wir kommen gerade vom K.I.Z.-Konzert im Bierhübeli und latschen auf dem Rückweg an der Reitschule vorbei - ein besetzter Komplex mit Konzerträumen, Bars, Cafés und watweißich. Und ner Methadon-Ausgabestation gegenüber. Uuund von innen kommt Musik, die nach live klingt!
Also rein da, in den kleineren Konzertraum, der sich "Rössli" nennt und an dessen Eingangstür schon das Preisschild von 10 Franken auf 5 gesenkt wurde. Unsicher sind wir trotzdem, ob sich das noch lohnt. Schließlich lässt man uns für 4 Franken rein...najut.
Die Band nennt sich "Killed By 9V Batteries", kannte ich zumindest schonmal vom Namen. Geboten wird ein etwas experimenteller Mischmasch aus Indie, Noise, Punk und wat weiß ich. Klingt teilweise schon fast wie am heimischen Computer zusammen gefrickelt, aber die Protagonisten bedienen tatsächlich "traditionelle" Rock-Instrumente.
Irgendwie sogar ganz geil. Ordentlicher Krach, der stellenweise aber auch mal Tempo raus nimmt. Muss man wohl so machen, wäre sonst nicht experimentell genug. Die schnellen Parts gefallen mir trotzdem besser. Beginne gerade, mich auf die Musik ein zu lassen - als das Lied zu Ende ist. Und somit auch das Konzert. Scheiße, für ein Lied 4 Franken Eintritt gezahlt...
Hoffen wir einfach mal, dass es eine Zugabe gibt...ich weiß, ist Rockstarscheiße und eigentlich total doof, aber hey, das ist ein Notfall! Und Glück gehabt, gibt tatsächlich noch ein Lied. Na immerhin. Pro Lied 2 Franken, das dürfte so ungefähr das Verhältnis sein, zu dem die Vinyl-Verkaufspreise am Merchstand berechnet wurden...aber wir wissen ja, in der Schweiz ist alles teurer.
Dabei kommt die Band aus Österreich und befindet sich gerade auf Europa-Tour. Naja. Gespielt wird ein älteres Lied, nach Aussage des Sängers seit 5 Jahren nicht geprobt (kann man dem bei solcher Frickelmusik Glauben schenken?) und recht schnell macht die anfängliche Enttäuschung, zu viel Eintritt gezahlt zu haben, Platz für latente Begeisterung. Echt fähig, was die Herren hier abliefern.
Naja, ist halt Gefrickel. Zum Ende wirds aber noch richtig zerstörerisch: Da klemmt der Sänger seine Gitarre einfach mal ins Becken des Schlagzeugers (also mit den Saiten) und schlägt energisch aufs Becken, dass es nur so dröhnt. Alter. Da glaubt man, man hat alles gesehen...und die Saiten scheinen gehalten zu haben. Beeindruckender Letzte-zwei-Lieder-Auftritt, das würde ich dann doch ganz gerne mal in ganzer Länge zu Gesicht bekommen!
Nunja. Noch ein Absacker-Bierchen im angrenzenden Café. Scheint ein gemütlicher Ort zu sein, diese Reitschule, trotz aller verschreckender Junkie-Berichte aus früheren Zeiten. Lange bleiben wir aber nicht, mangelnder Schlaf fordert seinen Tribut und das Hochstellen der Stühle scheint auch keine Einladung zu sein, hier zu bleiben...morgen ist auch noch ein Tag. Wie es da weiter geht, lest ihr hier