Herejes, Kommando Kuervo, 12.11.2011 in Sevilla (ES), Der fliegende Hollander - Bericht von Kiki
Herejes, 12.11.2011 in Sevilla
Aber erst einmal gilt es die heutige Location überhaupt zu finden. Kennen tut den Laden anscheinend niemand, also Navi an und los gelatscht. Die Richtung geht nach Norden mitten ins Industriegebiet...äh, ok, wo sind wir hier? Nichts als dunkle Lagerhallen, aber irgendwann gibt uns ein netter älterer Herr den Tipp, einmal um die Ecke zu gehen und da ist es auch schon: Der fliegende Holländer ist tatsächlich nichts als eine ungenutzte Lagerhalle. 5 Euro Eintritt, ne Horde bunt haarige und spanische Punkeinheitsfrisur tragende Mitmenschen sind auch anwesend, nix wie rein. Es supporten heute die lokalen Jungs von "Kommando Kuervo".
Gehören den Bildern nach schon zum älteren Semester. Ihr Punk weist auch ziemlich rockige Passagen auf, was dem Ganzen immer wieder etwas an Tempo nimmt.
Irgendwie noch nicht so viel los, ein paar wenige Leute stehen rum und wippen mit dem Fuß. Es ist aber für spanische Verhältnisse noch recht früh, gerade mal 11 Uhr.
Auf jeden Fall Zeit für ein weiteres, kleines Cervezita. 1 Euro für 0,25, völlig ok. Stark auch, dass es den guten Cacique Rum aus Venezuela gibt, geschwind mal eben zwei Cuba Libre reingehauen.
Ok, ich schweife mal wieder ab. Als Vorband völlig in Ordnung auch wenn sie irgendwie kein Ende finden wollen. Von Spielzeiten von 30-45 Minuten als Vorband hat hier wohl noch niemand was gehört. Kommando Kuervo spielen mal lässig 1,5 Stunden. Puh, wenn man keinen einzigen Song kennt ist das schon ne Hausnummer!
Um 1 Uhr betreten endlich Herejes die Bühne. Es wird gleich zunehmend voller, waren doch noch etliche Leute draußen vor der Tür geblieben. Bei 18 Grad im November durchaus nach zu vollziehen..
Ich hatte ja mit typischem spanischem Ska-Punk a la Ska-P und Konsorten gerechnet, jedoch ging gleich zu Beginn der Zeiger in die ganz andere Richtung..
Es wurde eher hardcorelastiges Geschrei geboten, welches immer wieder durch plötzlich einsetzende Off-Beats tanzbar gemacht wurde. Eine recht gelungene Mischung, ein wenig wie die Voodoo Glow Skulls zu ihren besten Zeiten.
Die mittlerweile gut gefüllte Halle ging auch sofort steil. Pogo mit Ska-Einlage habe ich bisher auch noch nicht so oft gehabt..
Der Sänger wirkt hier leicht verträumt - aber glaubt mir, sobald die ersten Töne erklangen, gab es für ihn kein Halten mehr. Immer wieder raste er in die Menge, um diverse Leute an zu schreien und zum Mitmachen zu animieren..
Diverse Gastsänger gibt es auch, obwohl bei dem ein oder anderen doch mangelnde Textsicherheit zum Tragen kommt..
Mit einem wunderschönen Bild von toller Frisur und tollem T-Shirt verlassen wir den Ort des Geschehens dann auch nach ca. einer Stunde. Unser Hotelzimmer ruft, schließlich steht morgen ausgiebiges Sightseeing auf dem Programm. Konzert und Location waren auf jeden Fall den Abstecher wert, mal gucken was uns sonst noch so auf unserer weiteren Route in die Quere kommt. Buenas noches amigos!