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The Turbo AC's, Agent Orange, 22.11.2011 in Köln, MTC - Bericht von Chris Crusoe

The Turbo AC's, 22.11.2011 in Köln

Die Turbo A.C.'s sind auf Tour und haben zwischen zwei Terminen noch ein Konzert in Köln aufgetan. Das liegt für sie auf dem Weg zwischen Ingolstadt und Kiel und sie spielen mit den Altmeistern von Agent Orange zusammen.
Der glückliche Chris hat den Eintritt gewonnen und kommt so um die ungefähr 15 Taler herum, die das Vergnügen kosten soll. Die Turbo A.C.'s findet er klasse, Agent Orange ?nur gut?, also trifft sich das hervorragend.
Das New Yorker Quartett mörtelt kräftig los und ist nach zwei, drei Liedern auch voll im Saft. Pausen zwischen den ersten Stücken gibt es keine und so bleibt die Spannung die ganze Zeit auf einem hohen Level.
Dieselbe bräzige Gitarrenwucht wie auf den Alben und dazu noch mal eine Kelle Extra-Rotz in der Stimme von Sänger Kevin ?Kevin? Cole. Überhaupt ist die Darbietung mitreißend und beeindruckend! Spaß macht so was!
Gitarrist Jer ist der dünnste Musiker, den Chris seit langem gesehen hat. Gedankliche Anstrengungen, ob dies an Turbo Stoffwechsel-Fähigkeiten, Nahrungsentzug oder Giftkonsum liegen mag gehen im satten Klang der Violine unter.
Auch gesanglich wird Kevin von Jer und Bassmann Tim flankiert, allerdings halten die beiden Herren sich sehr im Hintergrund und wirken zuweilen ein wenig mikroscheu. Andererseits regieren hier eh die Gitarren und auch der Hauptgesang scheint bewusst eher in als über den restlichen Sound gemischt zu sein.
Auf dieser Tour haben die Turbo A.C.'s einen anderen Drummer dabei, wobei nicht klar ist, ob er Ersatzspieler oder neues Mitglied ist. Leider hat der Chris dessen Namen nicht behalten. Aber es ist seine erste Tour in Europa. Er spielt allerdings wie ein alter Hase, also alles im Lot soweit.
Das Set bietet von Klassikern der Damnation Override-Ära bis zu Titeln vom neuen Album Kill Everyone wie ?Emergency Room? und ?Anna? ein buntes Potpurri. Auch Hits wie ?The Future? und ?Fistful Of Fury? kommen natürlich nicht zu kurz.
Chris hätte sich persönlich noch ?Feed You To The Sharks? gewünscht, aber das ist nun mal kein Wunschkonzert. Dafür gibt es einen hemdfreien Zugabenteil. Großartiges Konzert, das die zugegeben entspannte Erwartungshaltung weit übertroffen hat. Chapeau!
Weiter geht es mit Agent Orange aus dem Orangenbezirk in Kalifornien. Das liegt so etwa unten an der linken Seite von Nordamerika. Sänger Mike Palm ist das einzige verbliebene Originalmitglied der seit 1979 bestehenden Punk/Surf/Hardcore-Formation. Und kann lustig gucken.
Direkt am Anfang gibt es ?Miserlou?, das den meisten seit Pulp Fiction bekannt sein dürfte, tatsächlich aber bereits 1981 von Agent Orange in der Dick-Dale-Version interpretiert wurde.
Die Band ist agil, wenn auch nicht ganz so leichtfüßig wie die Turbo A.C.'s, was allerdings keine Schmälerung der Leistung der Kalifornier darstellt, sondern schlicht den Jahren geschuldet ist, die die Band länger unterwegs ist.
Der Klassiker ?Too Young To Die? wird der verstorbenen Amy Winehouse gewdimet, wobei sich dem Autor entzieht, ob das tatsächlich als Ehrerbietung oder Persiflage gemeint ist.
Auch Titel neueren Ursprungs wie ?This House is Haunted? reihen sich nahtlos ins Set ein. Klingt alles wie aus einem Guss und nicht wie aus drei Jahrzehnten, gute Sache!
Das Publikum ist gemischt mit Menschen allen Altersstufen. Es nicht gerammelt voll, aber genug um Stimmung in der Bude zu haben. Angenehm so!
Agent Orange waren das letzte Mal vor zwei Jahren in der Stadt und kündigen an, noch öfter zu kommen. Musikalisch einwandfreier und auch sonst sympathischer Auftritt der Punkdinos. Gerne wieder!

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