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Herrenmagazin, Findus, Frau Potz, Willy Fog, 25.11.2011 in Oberhausen, Druckluft - Bericht von Fö

Herrenmagazin, 25.11.2011 in Oberhausen

So, heute ist Indie-Tag. Scheußlich eigentlich, der Begriff "Indie", aber ich glaub darüber hab ich mich schonmal ausgelassen. Und die Musik "Indie" ist mindestens genauso scheußlich. Trotzdem, ab und zu packt es mich ja dann doch mal. Und Herrenmagazin ist nunmal so ne Band, die ich mir eigentlich immer und überall geben könnte, live aber viel zu oft verpasst habe. Okay, immerhin erst kürzlich in Münster gesehen. Aber heute haben wir nen netteren Laden und vor Allem auch ein überzeugendes Rest-Line-Up. Auf dem ersten Tag des "Pressure Air Festivals" treten, neben Herrenmagazin, auf: Frau Potz, Willy Fog und Findus! Juhu!
Geht los mit WILLY FOG. Super Band, und auf "großen" Bühnen nochmal um einiges unterhaltsamer, weil sie mit großen Bühnen sichtlich nicht umgehen können. Hähä. Jonas verschluckt sich beinahe bei der Ansage, wie schön es doch sei, hier spielen zu dürfen. Kommt in dem Moment rüber wie der schüchterne Schwiegermutter-Liebling. Okay, wenige Sekunden später schreit er sich wieder die Organe aus dem Leib. Man möchte ihn einfach nur knuddeln.
Der Auftritt geht klar. Zu Beginn ist der Sound dermaßen verschrammelt dass ich mir die Akustik vom Taubenschlag zurück wünsche, aber glücklicherweise wird das nach und nach besser. Achja, Taubenschlag - da habe ich die Willys (der Begriff geht mir tatsächlich leichter von den Lippen als "die Fogs") ja vor einer Woche erst gesehen.
Also eigentlich auch keinen Bock, hier noch großartig viel zur Band zu schreiben. Auftritt kam gut. Sogar einige Leute im Publikum, die etwas an Text mitbrüllen konnten, was ich großartig finde - Willy Fog haben einfach so ein paar Momente, die ohne Mitbrüllen nicht funktionieren würden.
Nö, geht schon klar. Die Lieder teilweise ziemlich lang und fast schon zu vertrackt - ist nicht jedermanns Sache, ich finds geil. Und ein Lied nennt sich "Manowar". Fantastisch.
Nächste Band: FRAU POTZ! Gute Band. Mal vor einiger Zeit als Turbostaat-Support gesehen und nie wirklich vergessen, selbst die Lieder hängen teilweise noch im Ohr. Respekt. Vor allem aber der keifende Gesang von Frontmann Felix, jede einzelne Silbe klingt einfach nur aufgebracht und wütend. Geil.
Jau, echt gut. Musik, die einerseits die Ohren peinigt und die Seele piesackt, andererseits aber auch verdammt treibend nach vorne stampft und die nötige Portion "Punk" in den heutigen Abend packt. Ich sach mal grob "für Freunde von Trend", falls ihr tiefergehende Schubladensortiererei braucht.
Ein Lied fällt dann auch noch komplett aus dem Rahmen - da gibts statt schrillem Gekeife tatsächlich mal sowas wie Gesang. Boah. Verdammt irritierend. Aber auch irgendwie gut. Noch so ne Band, die man sich merken sollte.
Muss aber sagen: Am besten waren die Lieder, die ich schon kannte. Aber das ist vielleicht auch nur ein Grund mehr, mich mit der Band auseinander zu setzen, ich hab ja nur ein zwei Jahre altes Demo. Ja, schöner Auftritt.
Nächste Band: FINDUS! Auch die vor einiger Zeit live gesehen, damals im Vorprogramm von Against Me! Da fand ich sie ja ziemlich interessant, nur eben absolut unpassend. Heute passt das wohl etwas besser, ich finds trotzdem langweilig.
Gibt deutschsprachigen Indie-Pop-Punk, so ne Mischung aus Turbostaat und Madsen, und vor allem von Letzterem dürfte es ruhig etwas weniger sein. Hatte mir von dem Auftritt eigentlich etwas mehr versprochen - das erste Album "Sansibar" fand ich damals ja ganz nett, das aktuelle, "Mrugalla" betitelt, eigentlich nur noch nervig - aber oft können Bands so was live ja wieder gut machen.
Tunse nicht. Der Auftritt zieht sich wie Zuckerwatte, der Gesang ist furchtbar abgehackt-nervig und die Instrumentalisierung samt aller Mitsing-Refrains viel zu poppig. Die Fans vor der Bühne feiern trotzdem ganz ordentlich und erweisen sich als erstaunlich textsicher - naja, ist auch bereits das dritte Mal im Druckluft für die Norddeutschen...
Nö, hat irgendwie nicht so Bock gemacht. Zeit für ne kurze Bier-Statistik: Es gibt hier alkoholfreies Becks (immerhin...), was mit 1.80 fürn 0.3er zu nem gerade noch okayen Preis angeboten wird. Das hilft zwar nicht, beim gestiegenen Pegel der restlichen Anwesenden mitzuhalten, aber besser als nix.
So, Zeit für die nächste Band! HERRENMAGAZIN! Muss ja sagen, dass meine Konzertstimmung sich gerade mal wieder auf nem Nullpunkt befindet, aber als wir uns zu den Hamburgern wieder vor die Bühne gesellen, zündet es dann doch auf Anhieb. Herrliche Band.
Damit ihr schon mal Bescheid wisst: Die Setliste! Ich kann nicht meckern. Echt nicht. Gute Mischung aus beiden Alben.
Irre begeistert bin ich vom Publikum! Also, so im Vergleich zum Münster-Publikum letztens ist das ja wohl ein Unterschied wie Tag und Nacht. Oder erst damals, vor exakt 5 Jahren in Dortmund und vor, äh, 5 Zuschauern. Nee, dat hier ist echt großartig! Alles am Mitsingen und alles betrunken. Geil.
Inklusive der Band übrigens, die auf der Bühne laufend Schnaps serviert bekommt. Es geht nichts über betrunkene Bands! Wobei die Herren Magazine noch durchaus souverän rüberkommen, Artikulationsvermögen und motorische Fähigkeiten haben nicht gelitten. Ganz im Gegenteil. Die Band kommt eher verdammt glücklich und über-euphorisiert rüber. Lag vielleicht an den kreischenden Mädels im Publikum.
Ich versuch mich an nem Schnappschussfoto. Gelungen.
Ein so guter Auftritt, dass mir mal wieder die Worte fehlen. Naja. Die fehlen übrigens auch Schlagzeuger Rasmus, zumindest zu Beginn, als sein Mikrofon keine Töne ausspuckt. Nachdem das geregelt wird, gibts auch direkt ne Rasmus-typische Pöbelei: Frau Potz und Findus werden nacheinander als "musikalisch top, aber eine riesige menschliche Enttäuschung" bezeichnet. Super!
Nee, echt geil. Die Lieder werden umjubelt und durchweg lauthals mitgesungen. DoX meint, das sei ihm das letzte Mal bei EA80 passiert. Harhar (sorry, ich wollte noch ein wenig Punk-Kontext hier einbringen). Aber manche Zeilen verdienen es halt einfach, laut heraus geschrien zu werden.
Um aufs Publikum zurück zu kommen: Ich nehm alles zurück! Seifenblasen! Ihr verdammten Indie-Hippies!
Zur Zugabe lassen sich Deniz und seine Jungs nicht lange bitten, da gibts auch mit "Lnbrg" eins meiner All-Time-Favourites. Aber selbst ne zweite Zugabe müssen Herrenmagazin noch hinbiegen, vermutlich hätten die Fans sonst den Laden auseinander genommen (hähä). Deniz spielt nen Song (kannte ich nicht!?) alleine mit Gitarre.
Und anschließend, nochmal mit Band und auf ausdrücklichen Wunsch des Publikums, "Onze". Dat wars. Ey ehrlich, alles super. Fantastische Band, diese Herrenmagazin, gerne gerne wieder! Anschließend sind alle irgendwie aufgeladen, überall drücken und schmusen sich die Leute. Ekelhaft! Nix wie weg! Ich feilsche noch kurz um meinen Rückfahrplatz, und nehme dann den Zug. Oi. Geiler Abend. Schicke Videos von Djrj kommen übrigens hier!

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dox

09.12.2011 10:07
Der Song den du nicht kanntest, ist in "Kein bißchen aufgeregt" versteckt.

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