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Lev Kicks Ass: The Other, Atropin, The Wroom, The Lunatics, Anchor Of A Pariah, Divine To The End, Noise, 21.01.2012 in Leverkusen, Kulturausbesserungswerk - Bericht von Chris Crusoe

Lev Kicks Ass, 21.01.2012 in Leverkusen

Nach dem großen Erfolg des ersten LEV KICKS ASS Festival im Dezember vorletzten Jahres gibt es nun ein gutes Jahr später die Neuauflage. Für den Namen hat es schon an verschiedenen Stellen Schelte gegeben, für die Veranstaltung selber und die Organisation nur Lob, und das zurecht! Zahlende plus helfende und auftretende Menschen zusammen ergeben an diesem Abend etwa 400 Seelen, die die schöne Halle des K.A.W. bevölkern. Wow!
Sieben Kapellen an einem Abend sind natürlich immer eine Herausforderung, sowohl für die Veranstalter und die Bands, aber auch für das Publikum. Auch wenn jede Band nur 30 Minuten Spielzeit hat, fordert es trotzdem einiges an Aufmerksamkeit. Trotzdem verspricht die wirklich vielseitige Auswahl der Akteure einen abwechslungsreichen Abend.
Als erstes spielen Noise, die leider geografisch nicht ganz zuzuordnen sind und auch nicht gugelbar. Stark sind sie trotzdem, auch wenn sie heute mit Aushilfsbassist spielen müssen. Es gibt eine Mischung aus Metal und Hardcore, ohne allerdings die gegenwärtig hippen Metalcore-Klischees zu bedienen.
Man kann erahnen, dass die Songs des Trios in konservierter Form noch eine Spur mehr drücken. Hier mischt sich dicke Gitarre mit satt groovendem Schlagzeug und Gesang zwischen leicht hysterischem Sprechen und tiefem, kräftigen Schreien. In den guten Momenten erinnern Noise gar an die alten Haudegen von Pro-Pain. Gut!
Recht früh im Line-Up sind Divine To The End, die auch beim ersten L.K.A. schon dabei waren. Neo-Pop-Metal gibt es hier per Definition. Deutsche und englische Texte, melodiöse und brachiale Passagen, und intensive Darbietung insbesondere von Zeremonieleiter Christian. Axtschwinger Roland, der heute zwei Mal auf diese Bühne muss/darf, Basseur Carsten und Drummer-Neuzugang Dennis komplettieren die Band.
Sympathischer Auftritt, auch wenn es dem ein oder anderen ein wenig zu viel Pathos ist, aber insgesamt kann man DTTE ein hohes Niveau attestieren. Einzig die Fehlinterpretation des ?Mehr Nebel?-Zwischenrufes trübt die Aufführung sprichwörtlich. Man hatte vorher vor Kunstrauch schon nicht gesehen und auch die Rauchmelder und die Brandschutzsysteme reagieren jetzt.
Als dritte Band treten Anchor Of A Pariah auf. Aus Düsseldorf kommen die, wie es heißt. Hier wird nun tatsächlich state-of-the-art Metalcore geboten. Da wird nicht nur sorgfältig in den Metalcore-Baukasten gegriffen und zusammengefügt, sondern auch Tanz, Frisuren, Tattoos und Mode sind sorgfältig abgestimmt.
Handwerklich kann man A.O.A.P. absolut keinen Vorwurf machen. Inhaltlich passiert leider wie bei so vielen Bands dieses Genres nichts, was hängen bleibt. Alles richtig gemacht, trotzdem keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Aber so will es wohl sein. Weiter bitte, danke.
Vierte Band des Abends sind die Lunatics ?aus der Umgebung?, wie Fronttolle Frank erklärt. Tatsächlich setzt sich Pschobilly-Truppe aus Kölnern und Leverkusenern zusammen, also passen die gut hier rein.
Musikalisch sowieso. Zum einen als schöner Kontrast zum restlichen Programm und zum anderen weil die Lunatics wirklich gut darin sind, Psychobilly, Surf, Rock n' Roll, Punk, Swing und so weiter in einen Topf zu werfen und trotzdem wie aus einem Guss zu klingen.
Dass sie live sogar noch eine Nummer schmissiger als auf CD sind, durfte man ja bereits hier im K.A.W. im kleineren Café bewundern
Kurzer Schnitt: Es ist gerade mal die Hälfte des Abends rum und der Bandkasten von Atropin, aus dem sich auch der Autor versorgen muss, ist bereits abgegrast wie eine Eisdiele in der Wüste. Das sind ja Zustände wie im Mittelalter. Scheiß Punks! So eine Freikiste (pro Band) ist wohl schneller leer als gekauftes Bier.
Schnitt zurück zum Geschehen. Eine neue Leverkusener Band mit alten Bekannten tritt als fünfte auf. The Wroom sind als Punkrock-Band angekündigt, werden dem aber nur bedingt gerecht, weil das zu eng gesteckt wäre.
Viel mehr ergänzen sich hier verschiedenste Spielarten des Alternative Rock der 90er-Prägung mit schnellen und mittelschnellen Nummern. Äußert markant bleibt neben dem äußerst variablen Gitarrenspiel von Gitarrist Miki die Stimme von Sänger Harri, der bereits den Sound der Leverkusener Crossover-Band D-Tune entscheident prägte.
Das letzte Lied ?Energie? stellt eine Widmung an den vor kurzem verstorbenen Freund und Kollegen Agron dar. Statt einer Schweigeminute wird es also richtig laut, so wie es sich gehört. Hierzu kommt auch M.I.A.-Mitstreiter Manuel auf die Bretter und zerhaut in guter alter Manier eine Gitarre - und zwar völlig zu Klump.
Ich bin sicher, dass ihm das sehr gefallen hätte.


Hab Frieden!
Es geht weiter nach einem erneuten Umbau mit Atropin, der sechsten Band des Abends. Dafür sind sogar alte Freunde, die eigentlich von Außerirdischen entführt wurden, nach Leverkusen gereist.
Von Atropin gibt es ein paar Fotos mehr, weil das Kumpels sind und weil es einfach mehr Fotos gibt. So sieht's aus.
Der Umbau geht zügig und es gibt trotz der kurzen Spielzeit etliche brandneue Stücke zu hören.
Auch wenn es zuweilen leichte Differenzen mit der technischen Ausrüstung gibt.
Bilanz: zwei Kabel geschrottet, ein Mikro kaputtet und eins verschollen. Egal - es geht weiter!
Das K.A.W. mittlerweile an seiner Fassungsgrenze. Zahlende Gäste, viele Helfer und nicht zuletzt sieben Bands ergeben einen Haufen von geschätzten 400 Menschen.
Und etliche davon tanzen eisern das ganze Festival durch und scheinen Spaß zu haben. Gut so, das spricht für die Veranstaltung!
Noch ein paar Atropinfotos zum Abgewöhnen. Auch wenn die Motive traumhaft sind!
Journalistisch wertlos, aber sie sind nun mal da. Danke an Uli und Manuela für Knipsen übrigens.
Und immerhin besser als Gottschalk im Fernsehen oder so.
Trotz des leeren Bierkastens und der zerdepperten Technik bleibt es bei wenigen Ausfällen und zum Ende gibt es auch ein paar alte Lieder zur Versöhnung.
Außerdem kommt es noch zu einem denkwürdigen Gastauftritt am Ende des Sets:
Freund des Hauses Augi (Ex-Rank) hat ein Lied mit den Kasperköppen einstudiert, das nun gemeinsam vorgetragen wird.
Dabei sehen alle gleich aus, weil alle, die nicht Augi sind, sich kurzerhand Augi-Masken aufsetzten.
Grandioses Verwirrspiel! Man verliert VÖLLIG die Übersicht, wer denn nun wer ist. Gut, dass es das letzte Stück war.
Als siebte und finale Band des Abends sind nämlich nun endlich die ehrenwerten The Other am Zug, um dem tobenden Mob den letzten Stoß zu geben.
Wie immer mit großer Show und etlichen Hits bewaffnet, haben die Otter dann auch leichtes Spiel, und der volle Laden geht mit.
Der Sound ist stellenweise etwas scheppernd, aber alles in allem gut und die Horror-Rocker sind natürlich Routiniers. Ein sehr schönes Fest, das hoffentlich nächstes Jahr auf ähnliche Weise in die dritte Runde geht!


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