Scooter, 29.03.2012 in Bremen, Pier 2 - Bericht von Philriss
Scooter, 29.03.2012 in Bremen
Mit eben diesem prägnanten Slogan ist die dreiköpfige Formation um den blondierten Schreihals H.P. Baxxter weltberühmt geworden. Und genau deshalb wird schon vor der Halle laut skandiert: Dub-Di-Dub-Dubi-Dub-Dub-Dub! Du-Dub-Di-Dub-Dubi-Dub-Dub-Dub!
Von der Vorband muss mal einfach nichts erzählt werden. Zwei Typen an Drehtellern, die die aktuelle Hitparade hoch und runter spielen und dabei streckenweise den Text mitgrölen. Weniger unterhaltsam. Wären mal die Atzen wieder als Vorgruppe dabei. Dann würde die Halle bestimmt restlos ausrasten. Auf jeden Fall erzählt mir das n Typ auf'm Klo.
Scooter hingegen legen ordentlich los. Dadurch, dass ich so weit vorne stehe, kann ich bereits jetzt von bleibenden Hörschäden ausgehen. Eröffnet wird das Konzert mit einem lauten Knall, gefolgt von einer kleinen Lasershow. Überhaupt explodiert während des Konzerts andauernd irgendwas auf der Bühne oder Feuer schießt aus irgendwelchen Löchern hervor. Vielleicht wurde hier ein wenig bei Rammstein abgeguckt?
Mit dabei sind auch ein paar "heiße Ladies" und eine Gruppe Jumpstyler, die für Stimmung sorgen. Dabei ist das gar nicht notwendig. Wer jemals Jersey Shore gesehen hat, der weiß wo Fist-Pumping erfunden wurde: auf einem Scooter Konzert!
Zum Publikum sollte auch angemerkt werden, dass der Altersschnitt nur sehr schwer auszumachen ist. Hier sind sowohl die typischen Anfang 20er Mädels in pinken Tops die tiefe Blicke auf sich ziehen wollen, wie auch der Mitt-50er mit Glatze, der von seinem (beinahe) erwachsenen Sohn erzählt. Vorne rechts stand auch ein Herr mit ganz grauen Haaren. Und vorm Klo sah ich eben noch einen ca. 12-jährigen mit seiner Mutter. Vielleicht suchen sie einen neuen Papa? Hier wird man fündig...
Als ich im Vorfeld Freunden erzählt habe, dass ich zu Scooter gehen würde, gab es nur zwei Reaktionen. Entweder, die Person erklärte mich für restlos bescheuert oder sie fragte nach dem Preis, weil sie überlegte mitzukommen und erklärte mich danach für restlos bescheuert. Tatsächlich ist so ein Ticket mit 40 Euro schon ganz schön happig. Allerdings wird einem über zwei Stunden eine extravagante Show geboten, die man wirklich einmal im Leben gesehen haben sollte.
Selbstverständlich wurden alle Hits gespielt. Als Zugabe gab es "Maria (I like it loud)", "How much is the fish" und "One (Always Hardcore)". Das nur als Auswahl. Selbst wenn man die Band privat eher selten hört, ist man auf dem Konzert überhaupt nicht aufgeschmissen. Entweder merkt man sich den Text ganz flott oder er kommt aus einer der verborgenen Ecken des Gehirns, da man mit 12 oder 13 einmal dazu in einer Jugenddisco gefeiert hat. Ja, das habe ich.
Abschließend möchte ich noch die unglaublich--stereotypisch-deutsche Atmosphäre hervorheben. Weder wurde ich während des Konzerts angerempelt, noch stand ich eng-an-eng mit jemandem. Vielmehr hatte ich zu allen Seiten einen Sicherheitsabstand von einem halben Meter. Schön, dass sich Deutsche nicht gern berühren...