Heartcoretage 2012: Nothington, Painted Wolves, Kosslowski, Venturas, Falling Step, 20.04.2012 in Wermelskirchen, AJZ Bahndamm - Bericht von Schlossi
Heartcoretage 2012, 20.04.2012 in Wermelskirchen
Mit Cocktail in der Hand geht's dann ab zur ersten Band. Die heißt "Falling Step", kommt aus Wuppertal, spielt Hardcore, der mich streckenweise an "Verse" erinnert und arbeitet mit Special Effects, wie man auf diesem Bild sehr schön erkennen kann.
Falling Step ist übrigens ein Begriff aus dem Kampfsport und bezeichnet, wenn ich das richtig gelesen hab, einen Schritt zur Steigerung der Schlagkraft.
Was hat das mit dem Konzert zu tun? Nix. Ich hab nur blöderweise alles, was ich schreiben wollte, gerade in einen Satz gepackt und jetzt fallen mir nur noch Allgemeinsätze ein.
Zack, nächste Band. "Kosslowski", laut Programm. Sindse aber nicht, wie der Fö sofort messerscharf analysiert. Bevor sich jedoch allgemeine Ratlosigkeit breit macht, klärt uns der Mensch auf der Bühne auf, sie seien die Hausband und springen für "Dramamine" ein.
Na gut, dann also die Hausband. Meine Fresse, ist das tatsächlich Skatepunk, was die da spielen?! Ich fühl mich gleich 15 Jahre jünger, allerdings hab ich da auch schon keinen Skatepunk gehört. Kiki ist aber ganz angetan, wahrscheinlich denkt er gerade daran, wie er früher, als rebellischer Teenager, mit seinem Skateboard alte Omas umgefahren hat, oder so.
Mehr retro sind an diesem Abend wohl nur die vielen Werner-Veigel-Gedächtnisbrillen...aber ich glaub, das ist gerade modisch bei den jungen Leuten. Oder individuell. Da verschwimmen die Grenzen ja häufig.
Die wackeren Wermelskirchener hören übrigens auf den Namen "Venturas" und mittlerweile ist es vor der Bühne auch deutlich voller geworden. Das nenn ich mal Heimvorteil.
Jetzt aber genug des netten Vorgeplänkels und endlich die Band, die ich heute am gespanntesten erwartet habe. Kosslowski. Im Vorfeld vom Fö schon fast marktschreierisch angepriesen (Zitat "Ich fand die so gut, ich hab mir sogar die Platte gekauft."). Meistens hat er mit seinen Empfehlungen ja recht, also mal sehen, was "Kosslowski" so können.
Und sie können einiges. Bin eigentlich vom ersten Lied an begeistert, zwei Sänger, die sich abwechselnd den Frust von der Seele schreien, treffen auf eine treibende Rhythmussektion und die volle Gitarrenbreitseite.
Dazu wortgewaltige Texte, jenseits von schon tausendmal gehörten Standardvokabeln. Fö nennt das an anderer Stelle schwülstig, mir jedoch gefällt der Kontrast von Kraftausdrücken und Pathos recht gut. Aber bildet euch doch einfach selbst ein Urteil, unter http://kosslowski.bandcamp.com/ könnt ihr reinhören/-lesen.
Bleibt mir eigentlich nur noch zu sagen: Großartig. Ich geh mir jetzt die Platte kaufen, oder ich bitte Kiki, die Platte zu kaufen, ich habe mein gesamtes Geld bereits in Cocktails und Bier investiert. A propos Bier. Der Barmann guckt mich ganz komisch an, als ich ein Kölsch und zwei normale Bier bestelle. Versteh ich nicht.
So. Jetzt folgen zwanzig Minuten infernalischer Lärm. Mehr fällt mir zu den "Painted Wolves" nicht ein. Obwohl doch, sie hatten lustige Shirts mit einem Erdferkel drauf. Vielleicht war's auch ein Känguruh. Kann mich auch immer noch nicht entscheiden, ob ich's gut fand, oder einfach nur LAUT.
Vielleicht muß ich mir die Schweden noch mal in einer stillen Stunde auf Tonträger zu Gemüte führen, damit ich zu einem Urteil fähig bin.
Der Grund, weshalb ich hier bin, ist neben Kosslowski nämlich: "Nothington". Mal wieder. Hatte mich im Vorfeld zwar etwas gewundert, da das nicht unbedingt die Band ist, die ich bei den Heartcoretagen erwartet hätte, aber was soll's.
Hier wieder so ein Setlistfoto. Ich weiß nicht, ob das in Zukunft das Schlagzeugerfoto ersetzen soll, aber wenn der Fö die extra fotografiert, kommt das Foto natürlich auch in den Bericht. Brauch ich auch nicht schreiben, welche Songs gespielt wurden, könnta ja lesen.
Und wie ihr seht, ging's auch mit "The Ocean" direkt gut los. Super Song, hoher Mitgrölfaktor. Publikum? Schläft. Oder steht draußen und trinkt Cocktails, oder schaut wichtig durch die Werner-Veigel-Gedächtnisbrille. Oder wat weiß ich. Auf jeden Fall ist vor der Bühne nix los.
Kenn ich so gar nicht. Normalerweise ist da immer Gedrängel und jede Menge Leute recken ihre Fäuste in die Luft und singen enthusiastisch mit. Gut, dann hat man hier halt mal ein bisschen mehr Bewegungsfreiheit. Auch schön. Oder?
Hm, der Band ist aber nix anzumerken, sie zeigen die gleiche Spielfreude wie sonst auch. Sänger Jay Northington springt sogar einige Male in die..ähm...tobende Menge (Mist, hier kann man noch nicht mal mit Textbausteinen arbeiten).