A Time To Stand, Idle Class, 21.04.2012 in Münster, Baracke - Bericht von Gerdistan
A Time To Stand, 21.04.2012 in Münster
Die Beschreibung der Baracke von außen gabs diese Woche ja schon. Eintritt kostet heute 5-7 Euro, ich wähle die goldene Mitte und Jenz bezahlt sogar den höchstmöglichen Preis, um die Szene zu supporten. Es ist übrigens bereits 19:30 aber es hat noch keine Band gespielt!
Als wir uns explizit nach A Time To Stand erkundigen, werden wir von überraschten Bandmitgliedern angesprochen, die gar nicht fassen können, dass wir nur wegen ihnen angereist sind. Da es für Gästelistenplätze zu spät ist, kriegen wir immerhin ein frisches Hansa ausgegeben. Ist ja auch was schönes.
Ja, ATTS machen dann auch Soundcheck und ich will das erste Foto schießen. Dabei muss ich feststellen, dass die SD-Karte meiner Kamera noch in meinem Rechner zu Hause steckt. Klasse. Das kommt davon, wenn man zwei Berichte in einer Woche schreiben muss. Aus diesem Grund müsst ihr euch jetzt mit absolut miserablen Handyfotos begnügen.
Um 20:50 fangen A Time To Stand dann auch an zu spielen. Jenz' Handy hat sowas wie ne Blitzfunktion und damit sind die Fotos nicht ganz so mies wie bei meinem, nachdem die Rollläden im Laden runtergegangen sind. Dafür sind einige Bilder dann doch eher verwackelt.
Aber nu mal was zur Musik. Fünf junge Herren aus Paderborn und die große Hoffnung aller, die auf Melodycore stehen. Eine kostenlose EP gibts bereits, die kann man hier live vor Ort auch kaufen. Wer sich im Internet ein bisschen umschaut, findet nahezu ausschließlich positive Reviews zu den sieben Stücken darauf.
Und das nicht ohne Grund. Denn hier gehts richtig schön auf die Fresse. Der Songtitel "A Day To Set Your Four Year Glory" erklärt bereits, welches Publikum sich hiermit angesprochen fühlen sollte, aber ich muss sagen, dass ich das hier meilenweit besser als A Day To Remember finde. Set Your Goals ist da schon ne bessere Referenz.
Der eine Gitarrist (der übrigens die gleiche Gitarre spielt wie der von Factomat, dem ich unterstellte, ein Loch hineingesägt zu haben - Falschinformation, die kann man so kaufen!) hat sich seinen Mikrofonständer direkt vor der Bühne aufgebaut, denn der Barackenhalbkreis hat heute einen beachtlichen Radius, obwohl deutlich mehr los ist als bei Leagues Apart am Mittwoch.
Der Sänger weiß diesen Raum aber zu nutzen. Die gesamte Band freut sich riesig über das Publikum und die Begeisterung desselbigen und noch mehr darüber, dass sogar einige wenige Leute ein paar Textpassagen mitsingen können. Es kann so einfach sein, Menschen glücklich zu machen.
Zwischenzeitlich erzählt der Gitarrist eine Anekdote über irgendein Konzert in der alten Baracke, ich hab die Band vergessen. Er trug ein T-Shirt von ebendieser Band, aber meine Fotos sind so unscharf, dass sie mir da auch nicht weiterhelfen. Jedenfalls ist der nächste Song dann auch noch ein Coversong von der mysteriösen Band, wenn ich das richtig im Kopf habe.
Songmäßig wurde (glaube ich) die ganze EP dargeboten, an "Dead Hypocrites Society" und "It's A Sad And Beautiful World" kann ich mich jedenfalls lebhaft erinnern. Neue Songs gabs glaube ich auch einen oder zwei. In einen Song wurde auch ein Teil von "The Fallen" von Set Your Goals eingebaut, fand ich auch schön. Aber aufpassen wegen GEMA!
Nach knappen 20 Minuten ist der Gig dann auch schon zu Ende. Jenz und ich ziehen uns noch ein frisches Hansa rein, bevor er sich verziehen muss, um den letzten Zug noch zu kriegen. Was, der letzte Zug nach Düsseldorf fährt doch nicht um 22 Uhr! "Nee, aber der letzte ICE!" Achso.
Da Jenz nun weg ist, muss ich mir Idle Class alleine angucken. Die neue Punkrockhoffnung aus Münster mit Leuten von Stand Fast und Goodbye Fairground. Die Fotos sind jetzt wieder von meinem Handy und dementsprechend ist irgendwie jedes Foto ein Drummerfoto, weil der als einziger beleuchtet wurde.
Ist übrigens das erste Konzert von Idle Class, hab ich gehört. Man merkt aber dennoch, dass die schon bei anderen Bands Erfahrung gesammelt haben, denn das kommt alles ziemlich überzeugend rüber. Musikalisch auch sehr gut, kann man sich echt anhören.
Einer von der Band spricht mit leicht englischem Akzent, ich frage mich immer noch, ob das echt oder gespielt war. Werde ich wohl nie herausfinden. Kleine Kritik: Das Outfit. Wollmützen in geschlossenen Räumen, ich bitte euch! Aber sonst ziemlich gut.
Musik ist halt so dreckiger Punkrock, ordentlich schnell, wie es sein soll. Das einzige Lied, was man sich vorher im Internet grob abgemischt anhören konnte, find ich schonmal ziemlich gut und live wurde der Eindruck bestätigt. Könnte was werden.
Ja, eigentlich hätten jetzt noch die Bands Caves aus UK und Spraynard aus USA gespielt, aufgrund diverser Verpflichtungen (Freizeitstress!) muss ich jetzt leider das Konzert verlassen. Aber die waren bestimmt auch super. Ich schwinge mich dezent angeheitert aufs Rad und mein MP3-Player spielt erstmal dieses komische Arche Noah-Hörspiel von Oma Hans. Könnte mir schöneres vorstellen, bin aber auch irgendwie zu faul, um das Lied vorzuspulen. Bis zum nächsten Mal
Euer Gerd
Euer Gerd