Rock Hard Festival: Turbonegro, Kvelertak, Krisiun, Ram, 25.05.2012 in Gelsenkirchen, Amphitheater - Bericht von Chris Crusoe
Rock Hard Festival, 25.05.2012 in Gelsenkirchen
Bericht vom Freitag des Rock Hard Festivals. Die anderen Tage wurden nicht besucht. Kein Camping-Ticket, allgemeine Armut und außer Bolt Thrower, Tankard und Graveyard ist auch nichts Zwingendes dabei.
Erstmal schööön in den Pfingststau einreihen und Pipi einhalten. Man hat immerhin Urlaub genommen. Und irgendwann ist dann auch mal Schluss mit Horst.
Wegen Stau, überfülltem Parkplatz und längerem Anstehen an der Bändchenausgabe werden die ersten beiden Bands, nämlich Deathfist und Jex Thoth, verpasst.
Aber zu Ram kommen wir dann doch noch rechtzeitig im Gelsenkirchener Amphitheater direkt am Rhein-Herne-Kanal an.
"Leider rechtzeitig" muss man sagen, dann das Lustigste an Ram sind die Ansagen ("Our Album is called... DEATH"). Der Rest ist so bemüht retro, dass es mehr nach einer Hommage an die 80er als nach origineller Musik klingt. Und das angepeilte Priest-Niveau wird leider nicht erreicht.
Es folgen Krisiun, die Brasilianische Death Metal Institution. Der Sound wird langsam etwas besser, denn bisher hat es ziemlich übel gewummert.
Die Band ist gut in Form und mörtelt sich durch ihr Set und sympathische Ansagen. Die etwas groovelastigeren Stücke stechen dabei angenehm hervor.
Bei diesen langsameren Passagen ("We play hard and fast!") kommen Krisiun sogar fast an die berühmten Landsleute zu deren Chaos A.D.-Zeiten heran.
Nach einer Stunde ist es dann aber auch genug. So schön Death Metal die Birne auch frei bläst - irgendwann reicht es, wenn die Abwechslung fehlt.
Heute werden viele Personalfotos gemacht, denn wenn Turbonegro spielen, ist das nämlich auch immer ein kleines Familientreffen.
Dann wieder runter in die Arena. Kvelertak beginnen dort nämlich. Sound ist jetzt prima. Und mächtig laut.
... wieder ins Getümmel. Kvelertak spielen wie immer mit 110% Körpereinsatz, ohne dabei wie Poser rüberzukommen.
Da wird auf die Boxen geklettert und Sänger Erlend springt (ohne mit dem Singen aufzuhören) immer wieder in die Menge.
Panoramaversuch.
(Hier nochmal größer)
Mal abgesehen vom dem zu Anfang üblen Sound ist das echt eine schönes Ding hier.
(Hier nochmal größer)
Mal abgesehen vom dem zu Anfang üblen Sound ist das echt eine schönes Ding hier.
Deren neuer Sänger Tony Sylvester hat sich offensichtlich akklimatisiert und regiert die Bühne souverän.
Und hat natürlich auch das Publikum fest in der Hand. Mit der neuen Singel "You give me worms" im Gepäck und dem neuen Album in den Startlöchern, scheint Deathpunk gerettet zu sein.
Es gibt etliche neue Songs, darunter ein Stück mit dem Titel "Mr. Sister", das gut ins Ohr geht und einer Rezeption von Simon and Garfunkel ("Hello Darkness, my old friend"). Groß!
Kvelertak sind zwar der heiße Scheiß im Moment, aber die Silberrücken von Turbonegro bringen einfach eine Substanz mit, die beeindruckt.
Hits gibt es natürlich auch. "Age of Pamparius", "Prince of the rodeo", "I got Erection"... kann man natürlich nicht weglassen, wenn man denn schon mal Hits hat, ne?