Flat Back Four, 14.06.2012 in Essen, Panic Room - Bericht von Fö
Flat Back Four, 14.06.2012 in Essen
Einziges Manko: Vorher läuft Fußball, und die Band soll auch erst beginnen, wenn die Übertragung beendet ist, also gegen 22:30. Wird also ein langer Abend, dafür dass wir mitten in der Woche haben...ich finde Fußballgucken ja ziemlich langweilig. Es gibt nur eine Sache, die noch langweiliger ist, und zwar, äh, keine Ahnung, fällt mir grad nix ein. Ist schon echt erschreckend, wie sehr sich Konzertveranstalter davon beeinflussen lassen müssen, dass zufällig gerade Fußball-Europameisterschaft ist. Und es soll ja tatsächlich Leute geben (gefühlt 90% aller Menschen), die sich lieber vors TV-Gerät setzen und sich dort ein Fußballspiel anschauen, als sich ne Liveband anzugucken. Könnt ich mich schon wieder drüber aufregen, über sowas. Aber egal.
Flat Back Four sind, glaube ich, auch Fußball-Fans. Zumindest haben sie mal ein Lied über Arminia Bielefeld gemacht - dabei kommen sie aus Manchester. Sowas finde ich dann eigentlich wieder in Ordnung. Einen Verein gut finden, weil man ihn eben gut findet, und nicht weil der zufälligerweise aus derselben Stadt/Land/Fluss kommt. Ist somit genehmigt.
Konzert ist heute im Hinterzimmer vom Panic Room - das hat immerhin etwas mehr Konzertcharakter als die Durchgangsverkehr-Bühne vorne. Die Besucherzahlen sind auch irgendwo im zweistelligen Bereich, was für das kurzfristige Gig-Ansetzen schon irgendwie okay ist, zumal sich einige der Anwesenden (eigentlich die mitgereisten Engländer) schön ins Zeug legen, für Stimmung zu sorgen.
Musik: Geht in Ordnung. Melodischer Punkrock, recht zügig gespielt, zum zünftigen Mitwippen passt das. Assoziationen reichen von Snuff über Ignite bis hin zu NoFX. Mehrstimmige Refrains, ein paar Whohoho-Shouts, recht hoher Gesang, dafür dröhnt der Bass umso mehr, und die Gitarrenarbeit erlaubt sich immer mal ein paar Metal-Sprenkler.
Scharfer Bassist übrigens. Wirbelt schön hin und her, springt durch die Lüfte und zaubert ganz artige Melodeien aus seinem Viersaiter. Überhaupt scheint die Band recht agil zu sein. Der Gitarrist schafft es irgendwann, seinen Mikroständer umzutreten und der Sänger schlägt vor, diesen doch direkt etwas nach vorne zu stellen - um näher beim Publikum zu sein.
Paar Ansagen zwischendurch...viele davon sind eher Gespräche mit dem Tourbegleiter/Manager/Merchmann, der heute im Römerkostüm verkleidet rumläuft so und bereits vor dem Auftritt den Fremdscham in uns weckte - daher davon hier kein Foto. Ansonsten versteh ich vom Genuschel der Engländer mal wieder recht wenig.
Aber wir hätten für die Sprechpausen ja noch den Westfalen, der galant einwirft, dass es hier im Raum ja irgendwie nach Pussy riechen würde. Okay - auch wichtig, sowas zu erwähnen. Hebt die Stimmung ungemein.
Insgesamt okayer Auftritt. Kein Highlight, aber auch nichts das man bereuen müsste. Dürfte vor etwas mehr Publikum sogar etwas mehr reißen, heute war aber einfach nicht mehr drin. Dabei bedankt sich die Band noch artig bei Maks und Frank fürs Klarmachen und bei den Gästen fürs Dasein. Und Roland bekommt noch ein Cocksparrer-Cover gewidmet. Süß.
Spielen übrigens am heutigen Freitag (den 15.6.) nochmal in Oberhausen mit So What!, falls da wer Bock drauf hat. Mir reichts für heute erstmal. Der Gig dauert, dank dem späten Beginn, eh ziemlich lange und so dauerts bis 2 Uhr, bis ich irgendwann wieder Zuhause bin. Oi.