Bambix, Mexican Wolfboys, 07.07.2012 in Oberhausen, Druckluft - Bericht von Fö
Bambix, 07.07.2012 in Oberhausen
Bereits verpasst haben wir anscheinend die weißrussische Räpperin "Lenkin.Hop", und auch "...and they run" kriegen ne kalte Schulter wegen Rumhängen. Ich guck mir lieber Zarah an, während sie mich abfüllt. Rein dann schließlich zu den MEXICAN WOLFBOYS aus Aachen. Vom Namen her haben die schonmal gewonnen.
Vom Westfalen im Vorfeld angepriesen als "Psychobilly trifft Hot Water Music/Leatherface" oder so ähnlich. Klingt komisch. Is auch so. Nee, geht schon voll in Ordnung. HWM-Touch, naja, vielleicht in Ansätzen, während der Gesang schon stark in die Frankie-Stubbs-Ecke geht, schön rau und krächzig.
Und, achja, Psychobilly beschreibt die Musik trotzdem am Ehesten. Da darf der Upright-Bass natürlich nicht fehlen - tut er aber zwischendurch, weil dieser Steg, der die Saiten spannt, runter plumpst - und die Band sichtlich Mühe hat, die daraus resultierende Zwangspause zu überbrücken.
Ansonsten: gefällt. Schön laut und schnell. Einziges Problem: Irgendwie auch ziemlich eintönig, zumindest wenn man die Lieder nicht kennt. Naja, zum Mitwippen reichts. Zu etwas mehr sogar, als irgendwann ein Coversong ausgepackt wird: Leatherface, "Not Superstitious". Geil! So unpassend das auch im Psychobilly-Gewand anmuten mag - funktioniert.
Also dann: War nett, Zugabe dürfense auch noch spielen. Nächstes Mal dann mit Ersatzbass auf der Bühne. Hahaha.
Erstmal raus, Luft und so. Zari entdeckt neue Beck's-Etiketten. Über die Hintergründe, warum es sowas gibt, könnt ihr euch ja selbst Gedanken machen. Also, warum es Beck's gibt.
Bei all der Freude über den Etikettenschwindel verpassen wir tatsächlich den Anfang von BAMBIX - aber auch nur, weil die heimlich mit der anderen Band getauscht haben. Sachen gibts. Egal, ab vor die Bühne! Bambix, hach. Tolle Band, die mich jetzt auch schon begleitet so ungefähr seit ich auf Konzerte gehe.
Apropos gehen: Das kriegt Ilona heute sogar noch hin. Nur die Schlappen sind irgendwie mal wieder verschwunden. Dabei spielt die Hippie-Reggae-Band doch erst später?
Passiert mir normalerweise selten und gerade bei Bambix hätte ich irgendwie nicht damit gerechnet: Mir gefallen die neuen Stücke heute tatsächlich besser als die älteren. Wow. Hut ab. Latenzzeit beim aktuellen Album "The Storytailor" war wohl doch etwas länger, knallt jetzt aber total. Unheimlich.
Caddy, der "Neue" an den Drums. Okay, auch nicht mehr ganz so neu. Mittlerweile beherrscht er den niederländischen Akzent (in dieser Band unvermeidlich) nahezu perfekt. Er appelliert nochmal an unsere Spendenbereitschaft und, voll neu und nie dagewesen: Singt ein Lied selbst! Ein älteres namens "Spade" und ich muss zu meiner Schande gestehen, das gar nicht gekannt zu haben. Tja.
Setlist. Soll ja Leute geben, die das interessiert. Mich zum Beispiel. Die älteren Alben werden auch brav gewürdigt. Viel schönes dabei und trotzdem fehlt auch einiges. Das is wohl das Problem, wenn ne Band nur Hits hat.
Auch hier wieder Bassprobleme: Nach ein paar Liedern reißt Patrick ne Saite. Ersatz kommt glücklicherweise fix, wie sich das für Profis gehört.
Publikum. Nicht überfüllt, aber angenehm gefüllt, sage ich mal. Trauen sich aber erst gen Ende bis vor die Bühne. Alle schüchtern hier in Oberhausen.
Aber so insgesamt: Super Konzert! Schön mitreißend, starke Songs, perfekter geht's doch kaum. Nur irgendwie viel zu schnell vorbei, da kann auch die Zugabe nicht mehr helfen. Und nu?