Infesto, Paranoya, 17.07.2012 in Schwerte, Rattenloch - Bericht von Fö
Infesto, Paranoya, 17.07.2012 in Schwerte
Diverse Attribute aus der Einleitung treffen natürlich auch auf die andere Band des Abends zu: PARANOYA (mit Y!) sind unkompliziert, sagen auch kurzfristig zu - und auch sie kennen Johnny noch von früher. Passt also perfekt, unser kleines Bandkonglomerat! Achja, heute mal nur zwei Bands, weil ist ja Werktag.
Paranoya aus "Dreden", wie uns die örtliche Tageszeitung weismachen wollte im Rahmen einer Artikelreihe über 50 Sachen, die man in Schwerte gemacht haben sollte. Wir sind immer noch auf der Suche nach den restlichen 49, ebenso wie nach der Stadt Dreden - diese Information wurde wohl falsch abgeschrieben von einer ebenfalls falschen Information auf der Rattenloch-Seite. Sorry dafür.
Ja, natürlich handelt es sich hierbei um Paranoya aus Duisburg/Hamm. Erst kürzlich in Duisburg gesehen, also habe ich meinen Eindrücken von damals auch nicht wirklich viel hinzu zu fügen. Außer vielleicht: Irgendwie sitzt das heute besser. Ob's an meiner Wahrnehmung liegt oder an der Band, kann ich nicht beurteilen.
Zumindest sitzen mir die Lieder besser im Ohr. Musikalisch kommt das alles ziemlich versiert rüber, gut eingespielte Band. Frontmann und Grinsebacke Hendrik wirbelt brav seine Haare hin und her, und so nach und nach taut auch das Publikum etwas auf.
Paranoya haben ne neue EP am Start: "Beobachter" heißt sie und der Titeltrack wird angekündigt als das Lied ohne Refrain - Gesang übernimmt hier Gitarrist Zwiebel. Irgendwie merkwürdig, je öfter ich die Band höre, desto abwechslungsreicher kommt mir die Musik vor.
Ne Zugabe wird auch noch gefordert und sogar gewährt - ein neuer Song, bisher nie live gespielt und hört auf den Namen "Dilemma" - Hendrik wirft ein, bei dem Namen solle ihnen auch ja keiner vorwerfen, wenns nicht hinhaut. Harhar.
Nun aber INFESTO! Muss ja zugeben, doch ziemlich gespannt auf den Auftritt gewesen zu sein, nachdem die Stimmen über den Auftritt in Duisburg doch eher durchwachsen waren. Tja, dieselben Stimmen sagen aber auch, dass der heutige Auftritt den um Längen toppt. Nette Stimmen.
Zu hören gibt es teils crustigen Hardcore-Punk, mit ziemlich keifigen weiblichen Gesang. Gut drückend und schön nach vorne. Mit den Ansagen tut sich die Sängerin noch etwas schwer, dabei ist ihr englisch doch noch relativ gut verständlich. Sie ölt ihre Stimme zwischendurch immer fleißig mit Jägermeister...
Infesto haben wohl Anfang der 90er angefangen, und wollen es jetzt nochmal wissen. Keine Ahnung wer davon Originalbesetzung ist (die Sängerin immerhin schon). Am Bass unser Venezolaner, wie auch immer er in die Band gekommen ist. Laut eigener Aussage, weil er halt gerne Bass spielt. Achso.
Viel Bewegung auf der Bühne - auch hier fliegen die Haare wild umher. Die Songs von Infesto sind schön schnell, erlauben sich aber auch hier und da mal ein paar Tempowechsel, auf dass es ja nicht zu eintönig wird.
Publikum! Für nen Dienstag ist es echt ganz gut gefüllt hier im Rattenloch, und, viel wichtiger: Sind es anfangs nur die Mitgereisten, die die Tanzfläche bevölkern, trauen sich gen Ende hin immer mehr ins Schwimmbad.
Die Band freut sich, Zuschauer auch. Ehrensache, dass noch ne Zugabe gegeben werden muss. Von nem Lied, das schonmal gespielt wurde - immerhin das, was die Sängerin explizit als tanzbar ankündigte. So, Konzert zuende, danach feiern wir noch brav uns sellba, irgendwann heim. Guter Abend, tolle Bands. Alle zufrieden, alles super geklappt, so macht das doch Spaß. Tschö!