Haltestelle Woodstock: Hardcore Superstar, The Darkness, u.a., 02.08. - 05.08. in Kostrzyn (PL), Festival - Bericht von Safi Marie und Flo Sowieso
Haltestelle Woodstock, 02.-05.08. in Kostrzyn (Polen)
... welches auch bei uns nicht fehlt. Festival ist schließlich Festival. Da MUSS um zehn Uhr früh Bier getrunken werden. MUSS!!!
... während Martin versucht, uns die Zeit mit einem unglaublich schlechten Olympia-Quiz zu verkürzen.
Woodstock-Neuling Flo fragt sich derweil, ob all meine von Vorfreude geschwängerten Erzählungen tatsächlich der Realität standhalten können. Noch ist er ein wenig skeptisch.
Vom Bahnhof mitm Shuttlebus zum Festivalgelände, welches schon am Donnerstag Morgen dermaßen überfüllt ist, dass unsere Zeltplatzsuche gefühlte Tausend Stunden dauert.
Letztendlich werden wir doch fündig. Während Q-Ring die erste von vielen Paletten Bier holt, schau ich Martin und Flo beim Arbeiten zu.
Jetzt erstmal stärken: Jedes Jahr das gleiche Essen bei den Krishnas, Martin hängt es wohl schon am ersten Tag zum Hals raus.
Was ganz Tolles auf die Beine gestellt haben die Student_innen der Europauniversität Viadrina in Frankfurt(Oder): Das "Wohngemeinschaft Europa" Zelt, in dem wir noch viel Zeit verbringen sollten.
Kaum dort angekommen, sind wir auch schon Teil eines Songwriting-Workshops mit Axl Makana, seines Zeichens Sänger von Mutabor.
Jetzt wird es aber Zeit, die Hauptbühne aufzusuchen - wo die einzige Band, die wir alle vier zusammen sehen wollten, gerade die ersten Töne von sich gibt: HARDCORE SUPERSTAR!
Vor der Bühne (die größte in ganz Europa!) tummeln sich schon wieder tausende von Leuten. Um mal ein paar Zahlen zu nennen: Im Schnitt waren die letzten Jahre immer zwischen 300.000 und 500.000 Menschen in Kostrzyn vor Ort, letztes Jahr zu The Prodigy befanden sich sogar unfassbare 700.000 Leute auf dem Gelände!
Trotz dieser vollkommen übertriebenen Menschenmasse, schaffen es die Hippie-Kinder immer wieder, sich ihre Freiräume zu erhalten.
Nein, ich kann nicht anders gucken, wenn jemand eine Kamera auf mich richtet, ich kann einfach nicht!
Nächster Tag. Zurück im WG-Europa-Zelt beim Polnisch-Deutsch-Sprachkurs - um mal mehr als nur das omnipräsente "kurwa" zu lernen.
Der Pole im Hintergrund hat Germanistik studiert und kennt so tolle Worte wie "Schlafrock" und "Uringeheimbeutel".
Langsam hab ich mich auch den Hippies angepasst und kurzerhand meine Schuhe an die Hose verfrachtet. Auch Flos Schuhe werden mittlerweile nur noch als Kunstobjekte missbraucht.
Da die Dixies durch die Schlammwege kaum zu erreichen sind, sind sie so unbenutzt, dass diese Füße mit Abstand das Dreckigste auf dieser Toilette sind.
...Und an der Futterstelle. Hier im Bild: Die Schlange zum eigens für dieses Festival aufgebauten Lidl. Zumindest die Hälfte davon, die noch aufs Bild gepasst hat.
Da Saufen nicht alles ist, machen wir nach dem zweiten Bier des Tages auch beim Frühsport mit: 11 Uhr Zumba Workshop.
Die beste Idee, die wir für dieses Wochenende hatten: Nicht nur ein prima Regenschutz, sondern auch eine interkulturelle Kommunikationsplattform. Kurz: Pavillon
Etwas Postives hat der Regen aber doch: Wir sind nun stolze Besitzer eines eigenen Pools (ohne Swimming) vor der Haustür.
Richtige Kultur-Kinder sind wir dieses Wochenende. Hier: Freestyle-Rap Workshop mit Ben von den Ohrbooten.
Vorerst genug der Kultur. Wird Zeit, sich mal wieder dem hedonistischen Treiben vor der Hauptbühne hinzugeben.
Und da sind wir nicht die Einzigen. Der Besitzer des Autos sollte sich am kommenden Tag noch ziemlich ärgern.
Bungee-Jumping. Jedes Jahr steh ich davor und denke "irgendwann mach ich das auch mal" - meine Standard-Ausrede: kein Geld.
Im Zug überkommt mich dann aber doch die Müdigkeit. Flo hat nur ein paar Minuten die Augen zu, bevor er mit den andern beiden nochmal zusammen zwölf Bier in der Stunde Zugfahrt leert.