Accelerators, 03.08.2012 in Amsterdam (NL)

So! Immer noch in Amsterdam! Wir kommen gerade vom Rancid-Konzert und meine kleine Vorab-Internet-Recherche hat ergeben, dass anschließend noch eine kleine inoffizielle Aftershow-Party zwei Straßen weiter startet: Im "Cave" spielen die Accelerators, für freien Eintritt, im Anschluss ans Rancid-Konzert! Die Band kennen wir immerhin vom Namen - also hin!

Mit dabei auch ein junges Pärchen aus Hamburg, die bis morgen früh um 7 durchmachen müssen, um den Rückfahrzug zu erwischen - und dementsprechend froh sind um jede Bereicherung der Abend- und Nacht-Gestaltung. Ab zum "The Cave" - mehr Kneipe als Club, und damit etwas mehr meine favorisierte Konzertgröße als das Melkweg...

Als wir den Laden betreten, haben die Accelerators bereits angefangen. Also erstmal irgendwie nach vorne durchkämpfen. Stau auf halber Strecke, kennt man ja - aber vorne tatsächlich noch Platz. Und dafür, dass ich dachte, die Accelerators wären etwas bekannter, auch weniger los als erwartet.

Kategorie: Poppunk, aber von den guten. Also eher inspiriert von den Ramones oder Screeching Weasel als diesem Collegerock-Gedöns der 90er zugehörig. Kurze schnelle Stücke, hier und da mehrstimmig dargeboten, ein paar catchy Refrains, gute Liveband.

Aus Rotterdam kommt die Band, veröffentlicht in Kürze ihr neues Album "Fuel For The Fire", dementsprechend werden einige neue Stücke gespielt (für uns irrelevant, kennen ja eh keine Lieder). Ansagen größtenteils auf niederländisch, aber als der Sänger merkt dass offensichtlich auch viele Ausländer den Weg gefunden haben, wird das Wort auch immer öfter mal auf englisch an uns gerichtet.

Kleiner Laden, erwähnte ich das schon? Einiges sieht aus wie selbst gezimmert, anderes hält nur mit Gaffa-Tape - wie dieses Leuchtschild, dessen Befestigungsstreifen sich während des Gigs so langsam lösen und das droht, herunterzufallen. Ach deswegen will da vorne keiner stehen! Der Mischer hilft aus mit ner Rolle frischen Gaffa-Tapes...

Die Band zeigt sich auch einigermaßen agil, sofern das auf der kleinen Bühne möglich ist - wenn nur das Publikum etwas auftauen würden. Bönx und Fö haben teilweise den Eindruck, sich hier als einzige zu bewegen...es lockert sich aber ein wenig, als der Sänger sein Mikrofon mitten in den Publikumskreis stellt.

Und Härps Meinung zu dem Ganzen? Ganz nett. Mehr aber auch nicht ehrlich gesagt. Aber nun ja, direkt nach RANCID haben wohl die meisten Punkrock-Bands dieser Tage einen schweren Start.

So auch bei mir. Mich zieht es nach zwei großen Bieren (5 Euro für den halben Liter) vor die Tür um Luft zu schnappen und mir meine erste Mahlzeit des Tages zu gönnen. Pommes für sehr kleines Geld bekommt man hier ja alle 5 Meter.

Ich erfreue mich eines neuen Hobbys; den Fö zu fotografieren wie er Bands fotografiert. Gar nicht so witzig wie vermutet.

Fö: Kleines Highlight dann gen Ende - da gibts noch nen Coversong, und zwar (Überraschung!) von den Ramones! Für "Somebody Put Something in My Drink" wird zunächst ein Gastsänger gesucht, aber als sich keiner meldet, muss der Sänger selbst herhalten. Immerhin taut das Publikum jetzt endlich auf - und auch wir erheben unsere Punkrockfinger...

Härp: So war das also. Ich bin erst bei dem Song wieder reingekommen und bin in der Eile fast an meiner Pommes erstickt die mir noch zwischen den Zähnen hing.

Doch nach alldem nicht genug; die Karawane zieht weiter - der Punkrock hat Spaß!

Fö: Ja, hat echt Spaß gemacht! Selbst Bönx, dessen Müdigkeit ihn beim Rancid-Konzert noch zu übermannen drohte, ist wieder fit, und die Hamburger weiterhin zu allen Schandtaten bereit. Lediglich das Duisburger Pärchen hat sich mittlerweile abgeseilt. Nach dem Blick auf den schlauen Punkrock-Reiseführer-Spickzettel begeben wir uns in die nächste einschlägige Lokalität...

Das "The Minds" ist gut gefüllt und erlaubt das Rauchen, wie die Luft dort drinnen war könnt ihr euch sicherlich denken. Die Reisetruppe schießt sich ordentlich aus dem Leben. Und ganz nebenbei fühlen wir uns ein wenig verfolgt - einige der Gesichter hier haben wir sowohl im Melkweg als auch im Cave bereits gesehen...

Irgendwann heim. Nach einigem Suchen finden wir sogar den Nachtbus, den wir um wenige Minuten verpasst haben - aber das Taxi gen Campingplatz ist mit vier Leuten auch nicht wesentlich teurer. Dafür schneller. Rote Ampeln? Kein Problem!

Der nächste Morgen. Es trennt sich mal wieder die Spreu vom Weizen: Bönx und Fö bleiben noch in Holland, der Rest fährt zurück nach Deutschland. Was Bönx und Fö noch erlebten, lest ihr hier...

Kommentar eintragen: