The Decline, The Rebel Assholes, 10.11.2012 in Düsseldorf, Linkes Zentrum - Bericht von Fö
The Decline, 10.11.2012 in Düsseldorf
"Einigermaßen" aber nur, weil der Weg doch irgendwie anders war als in der Erinnerung. Schwamm drüber. Erste Band spielt dann auch bereits, als wir den Laden betreten. THE REBEL ASSHOLES aus Frankreich. Kannte ich bisher nur vom Namen, also mal gucken was die können.
Würde das mal, naja, als Punkrock bezeichnen. Höhö. Von der melodischen Midtempo-Sorte. Keine Ahnung warum ich irgendwie im Hinterkopf hatte die würden Hardcore machen. Erinnert mich eher an so Sachen wie Bouncing Souls oder Bad Religion, wenn ich das mal so grob einordnen müsste.
Eigentlich ganz nett. Der Hinterhof-Laden ist auch ganz angenehm gefüllt, ein paar Leute trauen sich sogar direkt vor die Bühne. Die Band hat ja auch schon vor einigen Monaten im AK47 gespielt (Bericht hier), vielleicht haben die ja von damals noch nen kleinen Fankreis hier im Städtchen.
Ganz cool, nett anzuhören, aber mir auf Dauer zu eintönig. Könnte daran liegen dass ich kein Lied kenne und die Band zudem relativ lange spielt - nunja. Andere Leute im Raum sind da begeisterter. Am Schluss noch ein Coversong ("Martin" von Snuff - geil!).
Nächste Band: THE DECLINE! Hauptgrund meiner Anwesenheit heute (ach, wobei, Nat is ja auch irgendwann da. und Coco. und Jens. und Ilona. und Ossi, der mir Ähnlichkeit mit GG Allin unterstellt - guter Mann). Kenne die Band vom Namen her eigentlich schon recht lange, dachte immer die machen eher belanglosen Poppunk/Skatepunk, aber, äh, Pustekuchen.
Weil: Es gibt tatsächlich auch andere Bands, die "The Decline" heißen, und ich besitze eine CD der australischen "The Decline", die belanglosen Poppunk/Skatepunk enthält. Abgefahren. Das hier aber sind "The Decline" aus Rennes, Frankreich, entdeckt und für toll befunden auf dem PRR-Sampler - und seitdem läuft das Album bei mir nahezu durchgehend.
Wer sich auch mal überzeugen lassen will: Stream hier. Musikstil, ach, wie sagt man, Punkrock. Aber in sau-melodisch, emotional vorgetragen aber trotzdem mit dem nötigen Wumms, schöne Streetpunk-Singalongs dazu und ein paar folkige Einflüsse. Geile Mischung.
Erinnert auch ein wenig an frühe Dropkick Murphys oder auch die Broilers, um mal weitere Assoziationen hervor zu kramen. Der tätowierte Sänger geht ziemlich in den Liedern auf, singt oft inbrünstig mit geschlossenen Augen oder klopft im Takt auf Brust und Bühnenboden. Mag der eine oder andere für affektiert halten, unterstreicht aber die emotionale Seite der Lieder.
Songauswahl: Super. Ich kenne ja eh nur die Lieder des Albums "Broken Hymns For Beating Hearts", also so ziemlich die meisten, gibt aber noch ein paar mir unbekannte, das dürften dann Ältere oder Neuere sein, wer weiß das schon. Ansagen relativ wenig, mag am communication gap liegen, am Show-Konzept oder an der fortgeschrittenen Zeit - mir egal.
Also: Viele Hits. Ich freue mich über Stücke wie "Always Run", "Concrete", "Alone In My Grave" oder das fantastische "A Punch in My Head", alles geil. Scheint dem restlichen Publikum auch zu gefallen, vorne finden sich auch einige Textsichere ein, ansonsten ist hier echt gut was los. Hab ich nen Trend verpasst oder ist die Band echt bekannter als ich dachte? Egal, verdient haben sie's.
Vermutlich aufgrund der fortgeschrittenen Stunde müssen irgendwann die Gitarren etwas herunter geschraubt werden, merkt man aber nicht wirklich, wäre ja auch zu schade. Geiler Auftritt, ohne wenn und aber. Zugabe wird uns auch gewährt, also alles gut.
Anschließend: Noch etwas im LZ rumlungern und Geschichten austauschen, bis ich schließlich mit Blick auf die Uhr erstaunt feststellen muss, dass in 10 Stunden 11:11 ist und wir doch sicherheitshalber so schnell wie möglich aus Düsseldorf und jeglichem Karnevals-infiziertem Gebiet abhauen sollten, um ja nicht in die Gefahr zu geraten, lustige Menschen zu treffen. Gute Nacht.