Supernichts, Hagbard Celine, 16.11.2012 in Duisburg, Djäzz - Bericht von Kiki
Supernichts, 16.11.2012 in Duisburg
Im Laden selber erstmal so was wie ein kleines Klassentreffen. Heute sind aber auch wirklich alle Asis da, die man so kennt. Sogar Richie (der Arsch), der mir erstmal nachträglich zur (Fußball) Derbyniederlage gratuliert. Heute als Opener (und gleichzeitig als Viez-Lieferanten): Die Penner von Hagbard Celine.
Oh, schöne Farbe! Ich gebe offen zu, dass ich Fan von der Band bin. Werden Micha und Maks und ca. 70% der Anwesenden wohl nicht verstehen, aber ist halt so.
Gründe hierfür sind erstens die unglaublich guten Texte (wenn man sie denn verstehen kann) und der Minimalismus, mit dem die drei ihr "Können" darbieten.
Perfekte Show? Drauf geschissen. Musikalisch wertvoll? Am Arsch! Ganz simpler Deutschpunk, über dem die Schreistimme von Chris de Barg wie ein Bohrer beim Zahnarzt läuft.
Ja und Ilona, die heute als Veranstalter und Viez-Ober-Verkösterin fungiert, darf auf der Bühne natürlich auch nicht fehlen.
Überhaupt ist "Gröl-Punk" meine neue Lieblingsbezeichnung für die Jungs von der Mosel. Außerdem freue ich mich jedes Mal, wenn ein herzhaftes "ihr Penner" von der Bühne ins Publikum schallt. Vielen Dank dafür!
Richtig schlimm wird es allerdings erst, als Jens versucht, in seinem Zustand noch für die letzten Songs den Bass zu übernehmen. Er hat (wenn er es denn mal geschafft hat, länger als 3 Minuten NICHT um zufallen) immer ein anders Stück gespielt als die anderen beiden Jungs.
Nun ja, Hagbard Celine sind auf jeden Fall genau so wie ich mir Deutschpunk wünsche. Laut und schlecht!! Aber verdammt lustig!
Kommen wir zu hoch seriösen "älteren" Herren, die dem Deutschpunk schon einige Jahre (und Gehirnzellen) voraus sind. Die hoch geschätzten Hemdträger aus Köln von Supernichts stehen auf der Bühne!
Eine Band die man einfach lieben muss!! Großartige Songs, unglaublich feinsinniger Humor und super eingängige Melodien ergeben einen Stil, den man als "urbanen Asipop" beschreibt. Ich finde ja hier ist die Bezeichnung "großartigster Zynismus der schäbbigen Realität unseres Zeitalters" die weitaus bessere Beschreibung, aber nunja...
Fö macht immer so lustige Farben in seine Bilder rein. Das ist bestimmt, damit man sich besser in die verschwommen, betrunkene Sicht am betreffenden Abend zurück erinnern kann und nicht immer soviel nachdenken muss, was denn "damals" (also vor 2 Tagen) so alles passiert ist..
Um es nicht länger als nötig zu machen: Ein unglaublich geiler Abend, an dem beide Bands einen großen Anteil hatten.
"Ingo Dubinski" rundet die Show dann ab, für uns gibt es ein letztes Wegbier. Andere Mitreisende erleben weitere (teils lustige, teils ziemlich bescheidene) Rückwege.