Die Geggen Gaggas, Aufwärtz, Freinacht, 30.11.2012 in Augsburg, Musikkantine - Bericht von Kabl
Die Geggen Gaggas, 30.11.2012 in Augsburg
Ich erzähle euch etwas aus meinem Leben. Lange habe ich keinen Bericht mehr geschrieben. Das liegt an mehreren Tatsachen. Erstens habe ich in letzter Zeit öfters selber gespielt als fremden Leute beim Rumbrüllen zugeschaut. Zweitens, wenn ich mal einen Bericht hätte schreiben wollen, wurde da aus diversen Gründen nix draus (Foto vergessen, keine Batterie, so unvorteilhafte Locations, dass auf den Fotos nix erkennbar war). Drittens und das wiegt tatsächlich am schwersten: Mein PC krepiert so langsam vor sich hin. Nach einer knapp 10 jährigen Freundschaft mit Windows XP gibt nach und nach jede Funktion ihren Geist auf - mittlerweile kann er nicht mal mehr die Karte meines Fotos erkennen. Okay. Daher ein ganz kurzer Rückblick: Ich war bei "The Gaslight Anthem". Musik erhaben, nur der Sänger ging mir mit seinem Getue etwas auf die Nüsse. Ich war bei "Two Gallants". Das war tatsächlich eines der geilsten Konzerte jemals: Eine Zwei-Mann-Band spielt sich dermaßen den Arsch ab, dass ich mir fassungslos die Augen reibe. Dann war ich am Dienstag beim "Weiherer". Der sympathischste Singer/Songwriter für mich, jenseits sämtlicher Hipster- und Indieklischees, einfach witzig, politisch und freundlich. Gestern war ich auf dem Stone Sour/Papa Roach Konzert. Beides nicht wirklich meine Musik, aber der Lichtmischer war gut. Und den Bericht schreibe ich jetzt mal wieder über Band des Jahres. Warum? Weil ich da keine Fotos hochladen muss. Die Fotos sind nämlich mit freundlicher Genehmigung des Chefs, Walter Sianos (für mehr Fotos: www.banddesjahres.de). Der heutige Abend steht unter einem beschissenen Stern: 4 Bands hätten spielen sollen: Bassschickeria, Arising Fear, Aufwärtz und die Geggen Gaggas. So. "Bassschickeria" haben sich aufgelöst (3 Tage vor dem Contest), der Typ von "Arising Fear" hat sich mit dem Teppichmesser in den Finger geschnitten und kann nicht spielen, bei "Aufwärtz" ist der Drummer ausgestiegen. Sauber! Übrig bleiben die Geggen Gaggas! Am Ende spielen "Aufwärtz" ohne Drummer und die Band "Freinacht" springen ein. Immerhin zu dritt. Wer meine Band des Jahres Berichte kennt, weiß mittlerweile wie das abläuft: Ein Statement von der Band selber, ein Statement von der Jury und ein ausgedehnteres Statement von mir selber. Ich wollte von jeder Band vier Bilder machen, nur hat der Download der "Aufwärtz"-Bilder nicht geklappt. Also, soll keine Benachteiligung sein, hier gibbet dann eben bloß drei Bilder.
Was sagt die Band selbst: Die vier Jungs von Aufwärtz sind um die 20 Jahre jung und machen rockigen Sound mit deutschen Texten. Sie haben gemeinsam die Schulbank gedrückt, sind auf dieselben Partys gegangen und irgendwann haben sie eine Band gegründet. Aufwärtz sind Christian Böck (Gesang, Gitarre), Christian Geislinger (Gitarre), Simon Klapper (Bass) und Wolfgang Meyer (Schlagzeug).
Was sagt die Jury: Was macht man, wenn kurz vor dem Auftritt der Drummer aussteigt? Man spielt einfach unplugged! So geschehen bei der Band AUFWÄRTZ, die den Part des Openers mit einer sympathischen Lässigkeit zelebrierte! Drei Mann für ein Halleluja, zwei akustische Gitarren auf Sesseln und ein Frontmann auf dem Barhocker! Und trotz aller Gemütlichkeit überraschte das Trio mit einem dynamischen Auftritt. Das Publikum dankte es mit viel Applaus!
Was sagt der Kabl: Passt! Tiefsinnige Texte mit einer unverwechselbaren Stimme dargeboten. Das beste aus der Situation gemacht - und mir gefällt die Band eh viel besser akustisch als verzerrt!
Dann kommt Freinacht. Ich verkneife mir jedes Wortspiel mit einer derzeit angesagten Heimatband - denn die Jungs haben gottseidank rein gar nix mit denen am Hut. Auch herzlichen Dank dafür, dass wir das Equipment von euch benutzen durften!
Was sagt die Band selbst: Jahr 2009 standen fünf Musiker ziemlich einsam da, nachdem sich die Bands LFH und Broken Notes aufgelöst hatten. Doch statt den Kopf in den Sand zu stecken haben die fünf Musiker einfach ein neues Projekt gegründet: FREINACHT!
Die Jungs aus Zusmarshausen stehen für Power-Rock mit deutschen Texten und derzeit basteln sie an ihrem ersten Album, dass bereits im Frühjahr 2013 erscheinen wird.
Freinacht sind: Sebi (Vocals), Mike (Guitar/Vocals), Max (Lead Guitar), Flo (Drums), Mare (Bass Guitar)
Was sagt die Jury: Danach stürmten FREINACHT die Bühne. Den Preis für die unkomplizierte Band haben sich die fünf Jungs aus den westlichen Wäldern jetzt schon gesichert, nachdem sie so kurzfristig einsprangen. Und sie brauchten nicht lange, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Mit rasantem Power-Rock und deutsche Texten brachten sie viel Bewegung in die Kantine und glänzten mit einem versiertem Set und vor allem mit ihren mehrstimmigen Gesang! Hymnen für Millionen! Well done boys!
Was sagt der Kabl: Klar, Deutschrock ist jetzt nicht mein Lieblingsgenre. Aber hier hat halt einfach die Attitüde gestimmt. Geiler mehrstimmiger Gesang, absolut gut gespielte Lieder. Und außerdem könnte es, in meinen Augen, mit dem Finale klappen. Gerne wieder!
Dann kommen wir. Eins mal vorne weg: Dies sollte unser neues Bandfoto sein! Die Rock'n'Roll-Stimmung spricht quasi durch dieses Bild. Und wir haben ein Keyboard dabei - und eine Gastsängerin (Mareike) - sie ist Sänger bei der Metalband "Slavery"!
Was sagt die Band selbst: Die Geggen Gaggas haben sich mal gegründet. Themawechsel. Am 22.12.2010 hatten sie bereits 112 "Gefällt Mir"-Angaben. Sogar eine aus Frankreich war dabei. Am 11.5.2011 waren es bereits 139 "Gefällt Mir"-Angaben. Prima Presssack. Der bisherige absolute Rekord an "Gefällt-mir"-Angaben fand jedoch am 18.1.2012 statt: Es waren ganze 157! Heute sind es 206 "Gefällt Mir"-Angaben, wobei sogar 13 Leute aus München "Gefällt-Mir"-gedrückt haben.
Was sagt die Jury: Und dann, ja und dann kamen die mächtigen GEGGEN GAGGAS! Die einzige Band der Welt, die eine Green Card für BDJ bis ans Ende der Welt besitzt (aber laut Maja-Kalender hat der Spaß spätestens eh am 21.12.2012 ein Ende!). "Wenn wir nicht in Finale kommen, lösen wir uns auf!" drohte der Dreier aus Dinkelscherben um gleich hinterherzuschiessen... " ... und dann feiern wir nächstes Jahr eine Reunion!" Na also, so wollen wir das! Die drei Scherzbolde hatten die Kantine ruckizucki im Griff und zündeten ein musikalisch-komödiantisches Feuerwerk, das in einer kilometerlangen Polonaise durch die Kantine endete. Erwähnenswert war noch der Kurzeinsatz von "Gastsängerin" Mareike (mit rotblondem Vollbart!) Helau und Alaaf! Wir sehen uns!
Was sagt der Kabl: Die Reaktionen auf diesen Auftritt ragten von: "Respekt, so fehlerfrei hab ich euch noch nie gesehen - und ich hab jedes Konzert von euch gesehen" bis zu "ihr seid so beschissen gewesen, dass es nicht mehr lustig war". Ich fands ganz gut: Ausartendes Keyboard, umfallende Mikroständer, sämtliche Hits, Eskalation. Wie sich das gehört.
Hier noch ein Bild von Mareike. Wir lösen uns jetzt auf. Falls jemanden die Setlist interessiert - ich schreibe ihm sie gern per frankiertem Rückumschlag.
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