Jaya the Cat, Paranoya, 08.03.2013 in Duisburg, Djäzz - Bericht von Kiki
Jaya the Cat, 08.03.2013 in Duisburg
Als ich gegen 9 Uhr das Djäzz betrete, haben Paranoya grad angefangen. Gleich zu Beginn schrottet Hendrik erstmal mit "roher" Kraft den Mikroständer, so dass es gleich wieder ne Pause gibt. Schnell ein Hansa holen. Schade, gibbet heute nicht. Nur "teures" Bier, ist ja schließlich Rockstarabend mit zahlkräftigem Publikum..
Zurück zu Paranoya. Das Konglomerat aus Duisburg/Hamm gibt ihre gute Punk- mit Hardcoreeinflüssen behaftete Mukke zum besten, ohne das diese beim Publikum richtig angenommen wird. Ist vielleicht auch schwer zu erwarten, bei einer Hauptband die eher auf Party und Melodie setzt, als auf Sozialkritik und Pogo.
Kritik wird abermals am viel zu hoch hängendem Bass geübt, das Ding muss viel weiter unten baumeln ;-). Sorry Jungs, kleiner Bierschinken-Dauergag!
Gutes, knapp 35-minütiges Set, wobei der Funke beim Publikum leider nicht ganz zünden wollte, da die Zielgruppe einfach nicht passte. Mir hat es gut gefallen.
Ok, kommen wir zum Hauptact. Jaya the Cat, durchgeknallte Amis die (wahrscheinlich) wegen der liberalen Drogenpolitik in Amsterdam hängen geblieben sind, durch ebenso durchgeknallte Holländer erweitert wurden und mittlerweile einen doch recht hohen Bekanntheitsgrad erlangt haben.
Kurz vorm Auftritt noch mal "frisch" gemacht und los geht es. Tja, und nun die große Enttäuschung des Tages. Hatte die Jungs bisher zweimal auf Festivals gesehen, wo sie mich nur partiell begeistern konnten. Und dann der heutige Auftritt in einer eher kleinen Runde...
....der totale Wahnsinn!! Super Stimmung von Beginn an, absolut partytaugliche Hits, der Laden geht voll ab. Keine Spur von Abnutzung oder Langeweile, wie man es von so einigen anderen Bands aus dem Reggae/ Ska-Universum kennt. Die Lieder kommen extrem abwechslungsreich rüber und verlangen dem Publikum, das sich in bester Feierlaune präsentiert, alles ab.
Der Sound geht eher Richtung melodischer Street Punk a la Rancid und das kann ja wohl alles. Aufgepeppt immer wieder durch lustige Töne vom Elektrofachangestellten aus der zweiten Reihe.
Der Kollege hier verleiht dem Ganzen mit seiner süßen Reibeisenstimme die nötige Würze. Eine durch und durch gelungene Mischung aus diversen Elementen an Musikstilen.
Das Highlight des Abends! Ein zuvor abhanden gekommener Gitarrengurt wird zur Bühne gebracht und überreicht wie einem Boxer der so eben gewonnene Championsgürtel. Dies animiert die Band spontan, "Eye of the Tiger" (aus den Rocky-Filmen, ihr Banausen) anzustimmen und alle machen mit. So schallt lautstark Survivor durch den Laden und der Hengst und ich überlegen kurz, alle in Duisburg zur Verfügung stehenden Treppenstufen zu erklimmen!
War uns aber dann doch zu anstrengend! Lieber noch ein Bier trinken, das beruhigt! Geht ja schließlich noch weiter mit jeder Menge Gute-Laune-Musik. Und überhaupt: Habe ich schon diese tollen Bärte erwähnt? Super, oder?
Man meint, man befindet sich auf Jamaica oder sonst wo am Strand. Schirmchendrinkmusik halt, die sich aber auch prima mit nem kalten Bier aushalten lässt. Fazit! Manchmal ist es toll enttäuscht zu werden und wenn dann noch so ein großartiger Abend wie der heutige dabei rum kommt, ist alles supi!
Für uns und die Band geht es noch (wie eigentlich immer nach einem Besuch des Djäzzs) in die Reggae-Bar, wo es sich Jaya the cat nicht nehmen lassen, auf You-Tube ihre eigenen Liveauftritte anzugucken (Amis, ohne Worte! ;-)). Mir bleibt nur noch ein herzliches Dankeschön an Andi und Biene vom Mustermensch auszusprechen und mich bei allen Protagonisten für einen tollen (Entäuschungs-)Tag zu bedanken! Oi!