Kotzreiz, Radio Dead Ones, 16.03.2013 in Essen, Panic Room - Bericht von Kiki
Kotzreiz, 16.03.2013 in Essen
...die sind halt "typisch streetpunk". Alle mit vielen Tattoos und auch sonst recht schick auf punkig getrimmt. Musik geht so leicht in die Rancid-Ecke. Immer schön melodisch und was zum Tanzbein schwingen.
Der Sänger turnt auch immer brav in den vorderen Publikumsreihen rum und animiert die Leute zum Mitmachen, was nach ein paar Songs auch ganz gut funktioniert.
Beide Bands sind jetzt schon seit ein paar Tagen zusammen unterwegs und immer wieder kommen kleinere, verbale Spitzen von der Bühne Richtung oben (VIP-Loge). Natürlich folgt prompt die Retourkutsche eine halbe Stunde später von Kotzreiz.
Mir gefällt die Musik an sich ganz gut, allerdings fehlt es ein wenig an Abwechslung, was sicher auch an meiner mangelnden Kenntnis der Songs liegen mag.
So bin ich auch mit ner guten halben Stunde Auftritt zufrieden. Ist ja auch nicht so, dass die Radio Dead Ones eine Band sind, die selten mal irgendwo auftreten...
Gegen halb 11 entert die Band die Bühne deren aktuelle Scheibe irgendwie nicht aus meinem CD Player will...ja, verdammt, ich bin Fan von dieses zuckersüßen Boys mit ihrem unverwechselbarem Scham. Mit lecker Longdrinks auffer Kralle gehts los. Heute Premiere für mich: Kotzreiz das allererste Mal stocknüchtern. Ob das ne gute Idee ist?
Stocknüchtern scheint (außer dem Fö) irgendwie niemand zu sein. Warum auch, gibbet ja auch eigentlich keinen Grund zu. Alle Anwesenden geben mal richtig Gas (am Glas und auf der Tanzfläche). Kein Wunder, denn schließlich spielen Kotzreiz ja auch jede Menge passende Songs zum Thema Saufen!
Zum Pfeffilied (hey Flo, du hast deine leere Flasche bei uns in der Bude stehen lassen) werden reichlich Freipinnchen unters Volk gebracht. Jo, Zähne putzen ist wichtig zwischendurch.
Die Band wirkt etwas frischer als bei meinen letzten Konzerten in Bochum und Oberhausen. Die üblichen Hits ihrer beiden Alben werden schön durchgeprügelt und auch das nette 1-2-3-4 Anzählspiel funktioniert hier gut.
Hin und wieder schlichen sich leichte Probleme beim Sound und den Mikros ein, aber sowas stört so waschechte Punkerprofis natürlich nicht im Geringsten.
Tja, ein paar Worte zum Publikum? Immer wieder faszinierend wie gemischt das bei Kotzreiz ist. Kleine Mädels, die wohl eher wegen dem süßen Jennifer-Rostock-Boy-Faktor da sind (so wie ich) und die knallharten Strassenpunker mit amtlichem Iro auffem Kopp (so wie der Fö), die hier einen Blutpogo nach dem nächsten anheizen. Circle Pit hat leider nicht ganz geklappt..
Logisch, dass sich bei "Leinen los" Unterstützung vom Sänger der Radios geholt wird, er war auch fast textsicher (oho´s passten alle super ;-))
Zum Ende gabs für meinen (nüchternen) Geschmack ein wenig zu viel Publikumsintervention, was aber definitiv eine sehr exklusive Meinung meiner Person ist.
Alle anderen Protagonisten haben fleißig alle Mitklatsch-und Mitgrölspielchen bereitwillig angenommen. Wenn das eine Band darf, dann Kotzreiz!