Morning Glory, Luvdump, Thee Infidels, 21.03.2013 in Schwerte, Rattenloch - Bericht von Kiki
Morning Glory, Luvdump, 21.03.2013 in Schwerte
Erster Song erinnert stark an den aus den 90ern bekannten Skatepunk a la Satanic Surfers etc. Schön schnell gespielt mit mehrstimmigen Ooohs und Aaaahhhs im Refrain.
Zum Glück mischen sich immer wieder einige Off-Beats in die Musik, damit auf keinen Fall Langeweile aufkommt. So gibt das Ganze ein gelungenes Gesamtpaket.
Die standard halbe Stunde Spielzeit geht zügig vorbei. Ich muss sagen, dass ich schon bedeutend belanglosere "Vorbands" gesehen habe. Thee Infidels fand ich schwer in Ordnung....
Als nächstes Luvdump aus UK. Verdammte Axt! Die Herren geben aber mal richtig Gas. Saugeiles Stageacting, kompromisslose Mukke, einfach gut!
Band war mir bisher völlig unbekannt, was sich als großer Faux-Pas erweist. Ihre Musik kann als Mischung aus Punk, Skacore und ein wenig Hardcore beschrieben werden. So grobe Richtung Leftöver Crack.
Immer wieder geil, wenn einen Bands auf Anhieb derart überzeugen können. Leider waren sämtliche Tonträger von Luvdump ausverkauft.
Besonders gut ist die total versoffen klingende Stimme des Sängers, zudem hat er einen extrem derben Akzent, so dass ich kein Wort der Ansagen verstehen konnte.
Wie gesagt, alles perfekt. Das Rattenloch mit ca 60 Leuten auch für einen Donnerstag angemessen gefüllt. Dazu der passende Soundtrack zum Tanzen. Die Leute hatten ihren Spass!
Das erste Album "Information is power" kann man sich für umme runterladen, auf jeden Fall auschecken die Band! You made my day, guys!
Ach ja, den Headliner gab es ja auch noch. Hier ist sogar original Leftöver Crack dabei, in Form von Ezra Kire, der Morning Glory gegründet hat und vorher eben bei LC und Choking Victim aktiv war.
Die Band ist ja auf Fat Wreck, was normalerweise ein Riesenqualitätssiegel ist. Gucken, bzw. hören wir doch mal rein...
Viel Trara ist schonmal auf der Bühne..Keyboard, dicker Banner. Alles schön im typisch bescheidenen Ami-Style. Auch am passend punkigem Outfit wird nicht gespart, so zieht Ezra extra seinen Pulli aus, um danach seine schicke Weste mit schwarzem (ohne weiteren Aufdruck) Backpatch wieder anzuziehen...äh, ok...
Leider will ich mit der Musik nicht so richtig warm werden. Es beschleicht einen das Gefühl, Sänger und Band haben nicht so richtig Bock vor (aus ihrer Sicht) nur ner Handvoll Leuten zu zocken. Ihr rockiger Punkrock klingt teilweise sogar nach ner müden Nummer von Green Day.
Also, nicht falsch verstehen. Das ist gut gespielt und hat alles Hand und Fuß, allerdings nicht gänzlich überzeugend vorgetragen. Vielleicht hatten Morning Glory aber auch nur nen schlechten Tag, kann ja auch mal passieren.
So wird es im Rattenloch auch nach wenigen Songs bedeutend leerer. Selten gesehen (außer bei BIK), dass ne Band ein Konzert konsequent leerspielt.
Gut, war ja auch schon spät für nen Wochentag. Das Ganze dauert eh auch nur amerikanische knapp 30 Minuten. Wir entscheiden uns vor der Zugabe (falls es eine gab), den Heimweg anzutreten.
Schade, von Morning Glory hatte ich mir deutlich mehr erhofft. Dafür waren Luvdump dann eben das Highlight des Abends.