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Tagada Jones, 10.04.2013 in Krefeld, Kulturrampe - Bericht von Gerdistan

Tagada Jones, 10.04.2013 in Krefeld

Kulturrampe Krefeld, da war ich vor anderthalb Jahren schon mal, als Nonstop Stereo hier für Umme gespielt haben (Bierschinken berichtete).

Tagada Jones, die hab ich doch vor anderthalb Jahren schon mal gesehen, als ich in Frankreich im Urlaub war (Bierschinken berichtete).

Kombinieren wir mal diese zwei Ereignisse und siehe da: Schon sitze ich kurz nach Feierabend bewaffnet mit drei Bier, einem Apfel, dem Buch "Rampaging Fuckers of Everything on the Shitting Planet in the Vomit Atmosphere" und meiner Kamera im Zug nach Krefeld. Ich hatte die Wahl den RE7 zu nehmen, der zwar durchfährt, aber über Köln, dadurch fast drei Stunden braucht und somit 10 Minuten vor dem vereinbarten Treffpunkt da zu sein, oder mit Umstieg in Duisburg nach Krefeld zu fahren, eine halbe Stunde später los zu fahren, aber auch eine halbe Stunde vor dem vereinbarten Treffpunkt da zu sein. Im Zug fällt mir auf, dass mein Zug ja bis Düsseldorf fährt, also fahre ich einfach durch und treffe mich dort mit Fr. Aal, bin ich zwar länger unterwegs, aber weniger alleine.
In Krefeld entscheiden wir uns erstmal fürs Latschen und gegen die Straßenbahn, welche dann nach kurzer Zeit an uns vorbeirauscht. Naja. Tattoo 08/15, was für ein ansprechender Name!
Um ziemlich genau 20 Uhr sind wir die ersten zwei zahlenden Gäste. Da kommen aber bestimmt noch drei weitere, denn die Veranstaltung hatte bei Facebook fünf Zusagen! Wir kriegen nicht mal Stempel, man erkennt uns ja am Gesicht wieder, kriegen wir gesagt.
Am Ende waren es dann ca. 15 Gäste vor der Bühne und wir hatten sogar die Ehre, den einzigen Inhaber einer VVK-Karte kennenzulernen. Grüße an dieser Stelle und danke für das Bier!
Kurz nach neun legen Tagada Jones dann auch mal los. Das sind die vier Herren aus Nordwestfrankreich, die man hier auf den Bildern bestaunen kann. Die sind gerade in Deutschland auf Tour, machen aber nur Halt in Krefeld, Kiel und Lübeck.
Und die spielen eine ganz gelungene Mischung aus Punk und Hardcore, gelegentlich mit leichten Elektroanleihen. Sollte sich jeder mal reingezogen haben!
Leider hierzulande aber absolut unbekannt, was sehr schade ist, denn die Band hat durchaus größeres Publikum verdient.
Die lassen sich von der geringen Anzahl an Zuschauern aber auch überhaupt nicht beeindrucken und ziehen wie richtige Profis ihr komplettes Set ohne mit der Wimper zu zucken durch.
Etwas zu professionell, wenn man mich fragt, die Songintros vom Band laufen zu lassen und der permanente Einsatz der Nebelmaschine sind irgendwie überflüssig, aber was solls.
Die paar Leute, die gekommen sind, stehen jedenfalls nahezu alle in der ersten Reihe und feiern das Geschehen auf der Bühne gebührend ab. Ob es wirklich am Fußballspiel lag, dass so wenig Leute da waren, wie man uns am Einlass versicherte, oder vielleicht auch daran, dass unter der Woche 10 Euro für eine derart unbekannte Band ohne Support recht viel Kohle sind? Wer weiß.
Songmäßig geht es quer durch alle Alben und besonders meine Favoriten "Combien de temps encore?" und "Cargo" werden mitten im Set verheizt. Das 2006er Album "Le Feu aux Poudres" ist in meinen Ohren immer noch das beste der Band und jedem, der mit Punkrock was anfangen kann, uneingeschränkt zu empfehlen.
Aber auch an neueren Stücken wie "Manipulé" oder "Les compteurs à zero" wird nicht gespart. Was man auf den Bildern nicht sieht, ist der total unterbeschäftigte Roadie, der Aufgaben nachgeht wie Schlagzeugstöcke sortieren, hier mal ein Kabel richten, frische Handtücher bringen, solche Sachen.
Die Band zeigt sich wie gesagt vollkommen unbeeindruckt vom fehlenden Publikum, spart aber dennoch mit Ansagen (außer ab und zu "Danke" und "Make some noise"). Hier hätten ein paar flapsige Sprüche für eine passendere AZ-Atmosphäre gesorgt, aber man kann ja nicht alles haben.
Dumm gelaufen eigentlich: Letztes Mal waren die Ansagen auf Französisch und ich hab sie nur bruchstückhaft verstanden, heute gibts gar keine. Tut dem ganzen aber keinen Abbruch, der Sound ist wirklich gut - vielleicht liegts am Bier, aber ich finde das ganze äußerst mitreißend.
DM-Preise, dass es sowas noch gibt! Nach etwas über ner Stunde gibts noch ne kurze Zugabe, dann ist Schicht im Schacht - genau so, dass ich nach einem kurzen Plausch mit der Band noch die letzte Bahn nach Münster nehmen kann. Geile Show, immer gerne wieder!
Fr. Aal trifft Leute aus Düsseldorf, die ihn mitnehmen wollen, die haben aber gar keine Sitze hinten im Auto und so muss er doch mit dem Zug fahren. Ich sitze währenddessen ziemlich duhn im Zug und spiele auf meinem Handy rum. Im Zug von Essen nach Münster kontrolliert derselbe kleinkarierte Schaffner, der bei meiner letzten Konzerttour im Dezember von mir verlangt hat, dass ich mein Semesterticket aus seiner Plastikhülle hole und dann einen schlafenden Mann noch fürs Schwarzfahren drangekriegt hat.
Heute ist ihm aber alles egal, er kontrolliert nur recht oberflächlich und hockt sich dann in die erste Klasse. Ich sitze immer noch ziemlich angetütert in der zweiten und höre Musik. Vielleicht hätte ich zum Abendessen etwas mehr als einen Apfel essen oder weniger als tausend Bier trinken sollen, aber hinterher ist man ja bekanntlich immer schlauer. Bis zum nächsten Mal,

euer Gerd

PS: Fünf Stunden ÖNV für drei Stunden Biertrinken und eine Stunde Konzert, gute Bilanz.

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Band:
Tagada Jones
Konzertberichte: 3

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