Casanovas Schwule Seite, Frau Mansmann, 13.04.2013 in Duisburg, Djäzz - Bericht von Gerdistan
Casanovas Schwule Seite, 13.04.2013 in Duisburg
Andreas K. aus D. hat offensichtlich nicht nur Freunde auf der weiten Welt. Ich treffe Fr. Aal in den Verwinkelungen des Duisburger Hauptbahnhofes (das Lied von Eisenpimmel zu dem Thema ist schon recht treffend) und unter Zuhilfenahme von zwei Halbliterhülsen feinsten Bieres wandern wir zum Djäzz.
Vor Ort werden wir von einem Securitymitarbeiter sogleich freundlich, aber bestimmt gebeten, schnell auszutrinken, reinzugehen und keinen Unfug zu veranstalten. Da wir eh kein Wegbier mehr haben, gehts drinnen an die Theke, schnell Hansa kaufen, so lange es noch welches gibt. Dann auf der Bühne: Frau Mansmann.
Frau Mansmann, ist das noch eine Band oder nur eine Gelegenheit für Bönx in String und Netzhemd vor Publikum rumzueiern? Das mit dem Singen kriegt Azi nämlich auch ganz gut alleine hin, das merkt man wenn Bönx sich bei manchen Songs eine kleine Pause gönnt.
Azis Outfit ist eigentlich noch viel mehr Punkrock als das von Bandschlampe Bönx (Hintergrund!), Halbglatze, Kassengestell, glänzende Stoffhose und sachliche Lederschuhe. Oi Oi Oi!
Am Bass: Die männliche Ausgabe von Baboon-Show-Lisa. Steht rum und spielt Bass und schaut dem Treiben zu.
Setlistenfoto, an alles gedacht. Liegt vielleicht daran, dass der nüchterne Fö die Fötos gemacht hat und nicht der rotzbesoffene Schreiberling.
Ja, Frau Mansmann, auf Platte würd ich mir das nicht allzu oft geben, live für ein paar Stücke ganz witzig, als Vorband bei so ner Sauf-Claus-Band auf jeden Fall zu gebrauchen. Prost!
Um Band 1 von Band 2 abzutrennen, bleib mir aufgrund des dürftigen Bildmaterials nicht viel anderes übrig, als dieses tolle Foto von mir beim Biergenuss zu verwenden.
Und dann geht es auch schon rund, vor der Bühne wird es langsam richtig voll und die ersten Takte von irgendeinem Lied fluten den Raum. Casanovas Schwule Seite, die Clausband unter den Clausbands, mit hervorragendem Debütalbum und fragwürdiger EP von vor ein paar Monaten.
Halb Wohlstandskinder und Halb Knofa, muss man ja nu auch nicht mehr erwähnen, ist ja wurst. Das Publikum rastet total aus.
Und wie der die Setliste, zur Sicherheit zweimal nebeneinander. Nun kann ich euch also auch mitteilen, dass "Ich will dich Ficken" der Song zur Eröffnung war. Und fasel irgendein Blabla.
Claus' wie immer lustig anzuhörende Ansagen beschäftigen sich heute in erster Linie mit dem Legoland in Duisburg, das geschlossen wurde/war/wird, keine Ahnung. Irgendein Typ im Publikum erzählt mir, dass Erwachsene nicht ohne Kinder ins Legoland dürfen. Zustände sind das!
Das Publikum feiert alles frenetisch ab. Alles? Nein, nur die alten Sachen. Also ich will hier jetzt niemandem meine Meinung aufzwingen, aber man merkt schon, dass bei den neuen Sachen weniger Bewegung drin ist. Kann natürlich auch nur daran liegen, das sie neu sind, und nicht daran, dass es Chefdenkercountry ist, naja, was solls.
Frau Aal, hier rechts im Bild, wurde vor Beginn des Gigs von einem absolut volltrunkenen Studenten noch gefragt, ob er ihn nicht kürzlich in einem Video gesehen hätte, er hätte ja schließlich die KI von Super Mario programmiert. Ich hätte jetzt gedacht, das sei ein Japaner gewesen!
Vorne: Wollmützen-Bart-Fraktion. Hinten mit Mund auf: Maks, der vor Beginn des Konzerts noch ausgezählt hat, wie viele Schritte es von der Theke bis zum Klo sind, oder so ähnlich.
Caddy an der Trommel reagiert auf "Scheiß Post"-Rufe mit "das hatten wir letztes Wochenende schon", was quasi bedeutet dass beim Supernichtskonzert in Gütersloh Leute nach Scheiß Post gerufen haben. Geil! Ein Trend, der sich durchsetzt.
Bönx bezieht seine Lieblingsposition am rechten Bühnenrand, an die Wand gelehnt, erstaunlicherweise nicht eingeschlafen.
Der ganze CSS-Gig wird konsequent unter dem Frau Mansmann-Banner gespielt, keine Spur von Starallüren, alles tutti. Dabei spielen die feinen Herren hier vor ausverkauftem Haus!
Als letzten Song gibts dann noch das Höllenfeuerlicht auf die Ohren, da bleibt kein Auge mehr trocken, alles schreit mit, was das Zeug hält.
Hier nochmal schönes Schlagzeugerfoto mit Baboon Show-Shirt, die sind wohl trotz des horrenden Preises einige losgeworden, auch im Publikum gabs da mehrere.
Wenigsten ein Stagediverfoto haste hingekriegt, Fö! Gelegenheiten gab es dafür nämlich mehr als genug, das Publikum ist heillos besoffen und die Jüngeren springen da recht oft runter.
Nach irgendwie ner Stunde oder so ist der Gig vorbei, den Zug um 23:24 hab ich gerade ziehen lassen. Frau Aal verabschiedet sich gen Heimat und wir tauschen die Rollen vom Mittwoch, er schnellstmöglich nach Hause, ich im Laden rumasseln. Das klappt auch ganz hervorragend gut, überall stehen Leute mit denen man sich über irgendwelche Dinge unterhalten kann, Bier gibts auch noch (das Hansa war natürlich schon nach Frau Mansmann alle), aber man gönnt sich ja sonst nichts.
Den Zug um 0:24 lasse ich auch ohne mich abfahren und nehme das Angebot, mit Mariella und Ingo zurück nach Münster zu düsen gerne an, das bedeutet leider auch, dass wir bis Ladenschluss um viertel nach eins noch im Djäzz abpimmeln und saufen. Eine rasante Fahrt später torkele ich die Stufen zu meiner Wohnung in Münster hoch und kann mich um halb drei endlich ins Bett rollen. Vielen Dank an alle Beteiligten. Bis zum nächsten Mal,
euer Gerd
euer Gerd