Emils, EA80, 27.04.2013 in Düsseldorf, Ak47 - Bericht von Härp
EA80, Emils, 27.04.2013 in Düsseldorf
Am Tag selber wurde dann doch bekanntgegeben mit welchen "Überraschungsbands" man es zu tun bekommt. EA80 starten verhalten leise irgendwann um 22.00 Uhr herum.
Wir stehen bei den ersten Songs weiter hinten und da man sich da noch ohne groß schreien zu müssen unterhalten kann, trauen wir uns dann schnell weiter ins Getümmel.
Nach jedem Song werden die Amps um ein kleines Stückchen mehr aufgedreht, so dass man beim dritten/vierten Song dann endlich den ohrenbetäubenden Livesound hat, den es auch üblicherweise zu hören gibt.
Das Set setzt sich zum Großteil aus neueren Sachen der "Definitiv; Nein!" Scheibe und natürlich allerlei Altem zusammen. Zwei meiner absoluten Lieblingslieder "Die gescheiterte Revolution" und "Hello Goodbye" werden im ersten Drittel verbraten. Hach is dat schön!
Hin und wieder zieht es Sänger Martin ins Publikum, weil da ja bekanntlich so viel Platz ist. Ich stelle jedes mal aufs Neue fest, wie klein doch dieser Laden ist. Hab ich immer deutlich größer in Erinnerung.
Zwischendruch wird erklärt was es mit den "Strichen" auf den Setlisten diverser Band zu tun hat; Bandpause. Bei EA80 ist dieser Strich gaaaaaaaanz lang. So legt man ganz gemütlich die Instrumente erstmal nieder, dreht sich eine Kippe, holt Bier und quatscht ein bisschen mit dem Publikum.
"Vor dem Untergang" mausert sich live plötzlich zu einem meiner neuen Lieblinge. Nachdem eigentlich Schluss war, wartet man bockig bis ein paar der "AK47-Zuständigen" es endlich auf die Bühne schaffen um dann noch mal extra eine auf den Laden umgemünzte Version von "Geburtstag" anzustimmen. Ohrwurm mit ganz leichtem Peinlichkeitsfaktor. Aber einige Düsseldorfer hatten doch Pipi in den Augen.
Nach dem doch sehr langen Set zieht es uns an die frische Luft. Gesoffen wird heute nicht, bei Bierpreisen von 2 Euro pro halbem Liter auch eher etwas für die Besserverdienenden.
Der Herr hat es anscheinend geschafft... und damit er sich nicht während des Gigs durch die dicht gedrängten Massen pressen muss, hat er direkt vorgesorgt und drei Flaschen in der Hand. Zwei für die Reserve und eine zum trinken oder wahlweise um diese durch die Luft zu schleudern um das teure Gut über die Massen zu verschütten.
Der Mix aus Hardcore und Punkrock mit einer ordentlichen Metalkante gefällt mir von Konzert zu Konzert besser. Ich kann dennoch mit den Scheiben der Hamburger nach wie vor nicht so viel anfangen.
Die Stimmung braucht ein paar Minuten um zu eskalieren. Dann macht aber doch der ganze Raum mit. Pogo hat lange nicht mehr soviel Spaß gemacht. Irgendwie sind heute keinerlei Kiddie Punker da. Wohl zu teuer oder man orientiert sich wohl dann doch am Alter der Bands.
Am Bühnenrand entdecke ich dann noch eine Kannibal Krach-Setlist. Die Panzerfaust verfolgt selbst mich schon. Unseren Spill-Spickzettel von vor 6 Jahren hab ich aber dann doch nicht mehr gefunden.
Sänger Ille spielt gerne Luftgitarre wenn er nicht singen muss und hüpft, fetzt und wedelt über die Bühne als wäre er gerade 16 geworden.
Gegen Ende gibt es dann noch die Hits (die ich endlich auch mal mitsingen kann) "Kirche nein", "Dumm Punk" und "Neo-Nazis" ins Gesicht gerotzt.