Bon Jovi, We Were Promised Jetpacks, 03.07.2013 in Glasgow, Hampden Park - Bericht von Philriss
Bon Jovi, 03.07.2013 in Glasgow
Nachdem der Nachmittag in einem schönen Pub verbracht wurde, spielten bei unserer Ankunft bereits die Opener von We Were Promised Jetpacks. Laut irgendeiner Website die ich am Vortag konsultiert hatte, sollte das sogar schon der zweite Opener sein. Dabei waren wir gar nicht allzu spät vor Ort. Der Bandname stand jedenfalls immer mal wieder auf diversen Festival-Plakaten, doch gesehen hatte ich sie bislang nicht. Verpasst hatte ich dabei allerdings auch nichts. Indie wie er momentan am Attraktivsten ist. Ging glücklicherweise nicht allzu lang.
Da das ganze im Hampden Park, der Heimat des mir bislang umbekannten Queen's Park FC, stattfindet, und es somit ein OpenAir Event ist, spielten Bon Jovi dann auch pünktlich um viertel nach 8. Los gings mit einem neueren Song, allerdings nur, um auf sich aufmerksam zu machen.
Bereits mit dem zweiten Song war dann im Stadion beinahe kein Halten mehr: You Give Love A Bad Name. Wahnsinn! Plötzlich standen alle und sangen so laut sie konnten mit. Damit allein hatte sich schon die Hälfte des Ticketpreises gelohnt.
Direkt im Anschluss kam noch Raise Your Hands, ebenfalls vom ersten Erfolgsalbum Slippery When Wet. Dieses Foto zeigt jedoch die Bühnenkulisse etwas später. Hier wurde dem Publikum nochmal gesagt, wo sie sich denn befinden. Einige hatten diese Orientierungshilfe mit Sicherheit nötig.
Ein kleines Highlight Zwischendurch waren diese beiden Herren mit den blonden Perücken. Im Vereinigten Königreich ist es anscheinend Gang und Gebe, dass man sich zu einem Konzert verkleidet. Dementsprechend waren hier einige langhaarige Glam-Metal Doubles. Diese beiden hatten sich vorgenommen, das Publikum anzufeuern und klatschten den Rhythmus vor. Zum krönenden Abschluss wurde dann noch der blanke Arsch präsentiert, was zu lauten Jubelschreien führte, die Jon Bon Jovi mit einem Lächeln quittierte. Er dachte anscheinend, dass seine neue langweilige Single Because We Can irgendwen interessierte...
Was allerdings interessant war, war der Streit zwischen Jon Bon Jovi und Richie Sambora, den eigentlichen Gitarristen der Band. Letzterer konnte (oder durfte) leider nicht bei dieser Tour teilnehmen. Gerüchten zufolge wurde er aus der Band geschmissen, weil er zu viele Drogen nehmen würde. Andere behaupteten er wäre lediglich dem Alkohol nicht allzu abgeneigt. Er selbst bestreitet all das und beruft sich auf persönliche Probleme. Nichtsdestotrotz konnte der vorhergehende Streit zwischen den beiden Band-Alphatieren als gute (oder schlechte) Soap genüsslich verfolgt werden. Ach ja, wenn Stars plötzlich alt werden. Und was genau ist eigentlich "zu viele Drogen" bei einem Rockstar?
Aber zurück zum eigentlichen Gig: selbstverständlich wurden auch andere Hits (und ähnliches) dargeboten: neben Wanted (Dead Or Alive) und Bad Medicine gab es natürlich auch It's My Life und Have A Nice Day. War ok, konnte man mitsingen, kannte man ja aus dem Radio.
Doch der krönende Abschluss war selbstverständlich Living On A Prayer! Als letzte Zugabe mit einer Akustikgitarre eingeleitet, ließ es sich das Stadion nicht nehmen, den Text Zeile für Zeile mitzuschreien. Und damit hatte sich die Fahrt an die schottische Ostküste richtig gelohnt. Fazit: der Preis für knapp zwei Stunden ist unschlagbar, vor allem wenn der Fokus dann doch auf die Hits aus den 80ern gelegt wird. Lohnt sich!