Leftöver Crack, Anti Vigilante, The Grandtry, 31.07.2013 in Köln, MTC - Bericht von Kiki
Leftöver Crack, 31.07.2013 in Köln
Frau Sonne ist auch am Start, und weil sich die Parkplatzsuche dieses Mal auch im Rahmen hält, ist sogar noch Zeit für ein Bierchen an einem der schönsten Müllansammlungsplätze von Köln. Warum habt ihr euch eigentlich ausgerechnet hier hingehockt???
Draußen vorm Laden jede Menge los. Ich laufe an Chris Scholz vorbei, erkenne ihn aber nicht und handle mir dafür (zu Recht) einen verbalen Rüffel ein. Drinnen spielt bereits die erste Band vor einer überschaubarer Anzahl an Gästen.
Das soll jetzt nichts gegen die Band sein, die zwei Songs die wir uns angehört haben waren ok (son poppiger Punkrockstil). Aber es ist einfach viel zu warm und draußen gibts am Kiosk eiskalten Club Mate. Also Jungs, nichts für ungut. Wir sind dann mal wieder oben.
Ein wenig erfrischter geht es wieder in die Katakomben des MTC. Dort stehen die Engländer von Anti-Vigilante auf der Bühne.Die supporten Leftöver Crack auf der kompletten Tour und weil sie es halt können, hilft ihr Gitarrist auch gleich noch beim Headliner aus.
Nämlich genau er hier (könnte auch Prinz Harry sein, höhö) Heißt aber im realen Leben Sean Woodington und hier sehen wir ihn erst noch bei seiner eigentlichen Band.
Die spielen (man mag es nicht glauben) tatsächlich Crossover. So Dog Eat Dog, Thumb oder Downset mäßig. Eigentlich ein Unding im Jahre 2013, aber hier und heute irgendwie gut anzuhören. Zudem hat der Sänger einen höchst unterhaltsamen Tanzstil. Es sieht aus, als wenn er auf einem Laufband steht und die ganze Zeit rennt.
So, Schlagzeugerbild, für heute abgehakt. Anti-Vigilante als durchaus sehenswert ebenfalls einen Haken hinter.Prost!
Temperatur im Laden so heiß, dass man sich die herumliegenden Flyer problemlos an die schweißnasse Stirn pappen kann. Vielen Dank auch!
Kommen wir zum Thema Legenden und ihre Jünger der Neuzeit. Punkt eins: Ich kenne kaum Lieder von Leftöver Crack. Das andere Baby, die Star Fucking Hipsters finde ich ganz ok und auch mit Choking Victim kann ich mehr anfangen.
Das sehen die anwesenden (stilistisch bunt durch gemischten) Zuschauer im nun proppevollen MTC wohl anders. Sehr viele Leute verstoßen allerdings gegen die Punk Regel Nummer eins (T-Shirt). Buh, ihr Anfänger ;-). Jeder Song wird gnadenlos abgefeiert und lauthals mitgegrölt.
Und zu meiner Freude werden auch Lieder von eben Choking Victim dargeboten. Leider wirkt Stza irgendwie müde und lustlos. Ob es an der Hitze oder der Motivation liegt, lasse ich mal dahin gestellt. Nur ziehen sich die Ansagen wie Kaugummi und auch eine Spielzeit von 35 Minuten plus 2 kurze Zugaben finde ich für 17 Euro Eintritt ein wenig mau.
Bin ich aber Angesichts der frenetischen Menge wohl der einzige. Also bitte nicht falsch verstehen, Musik an sich war erste Sahne. Sehr geile Mischung aus wütendem Hardcore/Crust, immer wieder mit lockeren Offbeat/Skaeinlagen versehen. Nur passte das Rahmenprogramm nicht so recht zu einem runden Gesamteindruck.
Positiv aufgefallen ist mir das überragenden Tattoo am Hals, ein blutender Schnitt. DAS ist mal großes Kino!Jo, kann ich Leftöver Crack also auch als gesehen ansehen. Vielleicht beim nächsten Mal etwas motivierter oder in einem Laden der nicht mit einer finnischen Sauna zu vergleichen ist. Bis denne! Ahoi mit Oi!