Oathbreaker, Birds in Row, 24.08.2013 in Dortmund, Visions-Redaktion - Bericht von Schlossi
Oathbreaker, 24.08.2013 in Dortmund
Bevor das Bier anfängt zu wirken, aber erstmal ein bißchen Musik. Als erste Band an diesem schönen Sommersamstag gibt's Birds in Row. Schön düsterer Brachialhardcore und live ziemlich großartig. Sehe sie jetzt zum dritten Mal und sie haben nichts von ihrer Intensität eingebüßt.
Die energiegeladene Show der Franzosen, kombiniert mit Außentemperaturen von 25°C und circa dreißig Leuten in einem Raum verwandeln selbigen in null komma nichts in eine Sauna und mir beschlägt erstmal die Linse meiner Kamera.
Neulich hab ich tatsächlich noch so'n Buch über Konzertfotografie gelesen und da stand drin, dass man vor Konzertbeginn ein paar Probefotos machen soll, von wegen Lichtverhältnisse und so. Ich habe mir aber in einem seltenen Moment gnadenloser Selbstüberschätzung gedacht, ach, brauchste nicht, passt schon.
Birds in Row, laut Aussage eines nicht genannten Bierschinkenredaktionsmitglieds der nächste Hype. Mag sein, in dem Fall würde ich aber sagen, zu Recht. Wer mit Bands wie Converge oder Cursed was anfangen kann, ist hier definitiv an der richtigen Adresse.
Offizieller Tourstart war gestern in Köln, heute geht's weiter nach Bremen. Gibt noch einige weitere Termine in Deutschland, danach sind sie als Support für The Chariot in den Staaten. Also, falls ihr in der Nähe seid, lasst euch die Band nicht entgehen.
Hier hab ich den Bassisten sogar mal von vorne erwischt, meistens steht er mit dem Rücken zum Publikum. Schön auch die Aufforderung "You can come closer, if you like, we smell like shit.". Ja, Mensch, da drängel ich mich doch mal in die erste Reihe.
Nachdem die letzten Akkorde verklungen sind müssen/dürfen wir den Raum für eine kurze Umbaupause verlassen, ist aber auch ganz gut so, kann man sich im Treppenhaus mal kurz bißchen abkühlen. Aber nix währt ewig und nach einer Viertelstunde geht es weiter mit...
...Oathbreaker. Noch so 'ne Deathwish Band. Musik würde ich mal als atmosphärisch-düsteren Postmetal beschreiben. Oder so. Ist, glaub ich momentan ganz angesagt.
Das neue Album "Eros/Anteros" ist gerade erschienen und wurde abermals produziert und gitarrentechnisch veredelt von Kurt Ballou. Wenn da so viele Converge-Menschen ihre Finger im Spiel haben, kann ja eigentlich nichts mehr schief gehen.
Naja, zumindest bei mir rennen sie da offene Türen ein, kann mich in letzter Zeit eh recht häufig für den ganzen Deathwish-Kram begeistern.
Aber auch die restlichen Anwesenden scheinen ganz angetan von den vier Belgiern. Die Stücke zeichnen sich durch einen Mix aus ruhigen, stimmungsvollen Parts und absoluter Zerstörung aus und Frontschreihals Caro beeindruckt immer wieder durch den Wechsel von abgrundtief bösem Gekeife und hypnotischen Sirenensingsang. Dagegen wirkt das "thank you" zwischen den Liedern fast schon schüchtern.