Untergang! Festival: Supernichts, Mann kackt sich in die Hose, Auf Bewährung, Der gierige Diktator, Orängättäng, 20.12.2013 in Mülheim, AZ - Bericht von Kiki
Untergang! Festival, 20.12.2013 in Mülheim
Es begann damit, dass Alexej darauf gedrängt hat, frühzeitig anzureisen. Grund dafür nicht etwa eine besonders gute Band, nein eine besonderes schlechte Band, die jedoch im Vorfeld dem Publikum Freibier während ihres Auftritts versprochen hat.
Na ja, zumindest das musikalische Niveau von DER GIERIGE DIKTATOR benötigte einiges an Freibier. Hatte die Band aus dem Umfeld des Rattenlochs in Schwerte ja schon mal während ihres ersten Konzerts im FZW "bewundern" dürfen. Man darf ihnen zu Gute halten ihr Potential von absolut unterirdisch bis immer noch richtig schlecht gesteigert zu haben.
Nett waren die absolut rauchige Stimme der Sängerin? (ja, Sängerin Kiki...) und die lustige Kiddiepunkmeute, die das hart erkämpfte Freibier munter vor der Bühne verteilen tat. Ansonsten eher schwere Kost, erste Band halt....
Da T.O.D. noch Weihnachtsgeschenke besorgen mussten und deswegen abgesagt hatten, direkt im Anschluss die Band der Stunde. MANN KACKT SICH IN DIE HOSE. Wollte ich mir doch eigentlich letztens im neuen Nordpol in Dortmund angucken, aber mal ehrlich, wer geht schon Sonntags wenn die Lindenstrasse läuft aus dem Haus, um ne Punkrockshow zu gucken..
Also heute das erste Mal für mich live und in Farbe. Ihr Debüt "Karibik" besticht durch kurze, laute und absolut chaotische Songs, die in einer nicht endenden Geschwindigkeit runtergeknüppelt werden. Richtig gut!
Live kommt das alles ebenso geil rüber (vielleicht sogar noch authentischer). Feinstes Geballer, gute Ansagen. Überhaupt ein netter und zudem sehr kreativer Haufen. Um alle anderen Projekte vom Markus und Kollegen aufzuzählen habe ich grad keine Zeit.
In der kleinen Halle spielen im Anschluss ORÄNGÄTTÄNG soeben ein Geheimkonzert nur für Coco. Zumindest denkt sie das, da ihr nicht bewusst war, dass heute beide Bühnen im AZ in Gebrauch sind. Der Sänger mit Ansagen im feinsten Norddialekt. Das gefällt mir.
Musik? Ja Punk halt, mit ner ziemlichen Instrumentenwand die einem da entgegen ballert. Sehr dynamisch vorgetragen, allerdings teilweise etwas sperrig wie ich finde. Habe leichte Schwierigkeiten die Musik zu beschreiben, könnt ihr euch ja selber mal anhören.
Trotz nur drei Leuten bleibt, wie bereits erwähnt, der immense, musikalische Druck hängen, der von der Bühne kommt. Bissken wenig Abwechslung, kann aber auch daran liegen, dass ich keine Lieder der Band kenne. Erstmal zum Tresen neues Bier holen.
Ne, kurz noch ein Drummer-Bild einwerfen. Fö, sind das schon Bilder von deiner neuen Kamera? Wirken so lebendig :-)
Argh, Schalker! Und dann noch betrunken...Richard, Supernichts-Mercher, -Biervernichter und -Maskottchen beschimpft mich zur Begrüßung erstmal ordentlich, um mit mir dann Bier zu trinken. Kann eigentlich alles ganz einfach sein mit dieser komischen Fußballrivalität. Ach ne, heute gehts ja nur um Musik...
...und da sind SUPERNICHTS, der Hauptgrund unserer Anwesenheit. Die Bestuhlung der VIP-Plätze für Leute ab 45 (Maks?) ist vollzogen, kann also losgehen.
Supernichtskonzerte sind gut, weil sie nur Hits haben. Eigentlich logisch, denn dann kann die Band nichts falsches spielen. Tut sie auch heute nichts, denn es wurde SCHEISS POST gespielt. Stark!
Und so manch anderer Hit. Man merkte der Band auch kaum an, dass sie extra um zu saufen alle komplett mit der Bahn angereist sind. Obwohl, Richard hatte einen kleinen Schwips vorzuweisen. Oder sowas ähnliches..
Bomben über Oberhausen, USA, Toyota, alles Opfer oder was? Supernichts tituliert man ja nicht umsonst als Punkrocker mit Gespür für den Humor ab 30. Absolut großartige Texte, eine der besten Kapellen ever.
Findet auch das Publikum. Ich würde schätzen, der Großteil hauptsächlich wegen Supernichts hier. Arschvoll toll in der großen Halle.
Cindy war auch da und durfte ihre Hits zusammen mit Achim trällern..Bert durfte dann solange mal das Trömmelsche bedienen..
Ja, mal wieder richtig gut. Und ich stelle fest, dass ich a total heiser bin und b keine Kohle mehr zum Saufen dabei habe. Schwach!
Hm, noch keine 12. Bis dahin wollte ich ja noch hier bleiben. Warum? Erklärung kommt später...also nochmal rüber in die kleine Halle, wo AUF BEWÄHRUNG spielen. Verdammt, wo sind meine Erinnerungen geblieben? Deutschpunk, teilweise etwas platte Texte. Aber mit Herzblut und Energie vorgetragen.
Ich meine mich an ein Lied über Pfeffi erinnern zu können (gut!) und an ein Cover von Pascow. Ja, warum nicht, obwohl es an das Original nicht wirklich ran kam.
Ich habs ja eigentlich nur so lange ausgehalten, um um Mitternacht der lieben Coco noch persönlich meine Geburtstagsgrüße zu übermitteln. Ich also Punkt 12 raus, Coco gesucht, Drücker hier, Küsschen da, bis der irritierte Blick der betreffenden Person mir deutlich macht: Äh, ich habe erst morgen (also am Sonntag) Geburtstag. AU MAN! Faux-Pas des Wochenendes. Sorry nochmal dafür, Zeit zu gehen. Wo ist eigentlich meine Heimfahrtgelegenheit?
Die ist drüben und wir gucken noch ein paar Songs von Punk-O-Mat. Diese Kapelle hat ein gewisses Repertoire an Songs, die sie instrumental spielen und wozu sich freiwillige Zuhörer auf die Bühne begeben, um dann den Text zu singen. Eine Art Live-Karaoke-Band sozusagen. Das ist einigermaßen lustig, wenn man nicht grad eben den/die schlechteste/n SängerIn auf der Bühne stehen hat. Trotzdem ziehen wir die Heimfahrt vor. Dagmar, danke fürs mitnehmen. Schöne Feiertage, ihr Penner!