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Canyoucancan, Supernichts, 22.03.2014 in Berlin, Auster-Club - Bericht von Fö

Canyoucancan, Supernichts, 22.03.2014 in Berlin

Berlin, Berlin, wir fahren nach und so weiter xxx blabla duseldusel. Als ich am Dortmunder Busbahnhof ankomme, gerate ich leicht in Panik wegen der vielen anwesenden offensichtlichen Fußballfans. Nicht, dass der Dortmunder Hornochsen, äh, Hornissen-Verein (wegen der Farben, ihr wisst, ich bin ja kreativ) heute in Berlin spielt und ich ne Horde besoffener Prolls mit im Bus habe? Aber Glück gehabt, die steigen nicht in meinen Bus. Puh. Das ist ja eigentlich das Schlimmste am Nicht-Fußball-Fan-Dasein: Nie zu wissen, wann wie wo wer spielt, so dass man ständig in Gefahr läuft, urplötzlich von einer Horde besoffener Fußballaffiner Stammtischproleten zu ner Runde Schlachtgesänge mit Dosenbier eingeladen zu werden. Aber, wie erwähnt, ich bleibe verschont.
Grund, warum ich heute reise: Der bekennende Fußballfan und Katzenliebhaber Bönx feiert Geburtstag und da ich kein Geschenk habe, überrasche ich ihn einfach mal mit meiner Anwesenheit. Guter Plan, wie ich finde.
Preis-Leistung für die Anreise: Optimal! Dank Gutschein reise ich für 9,90 Euro und kann den zweiten Teil meines Fernreisebusunternehmens-Tests durchführen. Letztes Mal bin ich mit Meinfernbus gefahren, das war ganz okay, aber Flix hat neben nem schönen Namen auch noch ein besser funktionierendes WLAN und mehr Beinfreiheit [Nachtrag: Mittlerweile sind diese Punkte auch bei der Konkurrenz optimiert], ist aber dafür länger unterwegs weil noch nach Hannover und Braunschweig reingefahren wird. Und weil ein Auto meinte, den Wildzaun umzunieten und eine Totalsperrung auszulösen, aber ich glaube, dafür kann das Busunternehmen nichts.
Angekommen in Berlin, tolle Menschen treffen, wie eigentlich immer hier, und ab zum Auster-Club. Bönx begrüßt mich mit einem kräftigen, aber ebenso trockenen "Fö!", aber ich bin mir sicher, unter der harten und unnachgiebigen Schale (die dezent mit den Händen zittert) ist er emotional sehr aufgewühlt, ehrlich überrascht und voller Freude.
Auster-Club. War ich noch nie. Hieß wohl früher Privat, da war ich aber auch nie. Ein Kellergewölbe unter der Markthalle, angenehme Größe und nett hergerichtet, allerdings mit dem Manko ausgestattet, dass Konzerte um 23 Uhr zuende sein müssen (daran kann nur die Gentrifizierung schuld sein. Und die FDP). Entsprechend früh starten, ganz ohne zusätzlichen Support, die Kölner Geburtstagsgratulanten SUPERNICHTS!
Heute mit Ersatzmannschaft angereist. Immerhin ein Gründungsmitglied. Okay, zugegeben, Achim ist auch mehr Supernichts als wir alle zusammen. Sänger Bert lässt sich entschuldigen, Michelle ist verschollen, aber Ersatzmann Dave (von Incoming Leergut und Gartenschlouch) hat immerhin schon zweimal mit der Band geprobt.
Supernichts ohne Sänger, das ist ja quasi Bönx' Lieblingskonstellation. Ich hab da keine konkreten Statistiken zur Hand, aber ich glaube, er hat Supernichts tatsächlich öfter ohne Bert gesehen als mit. Supernichts haben das vermutlich geahnt, also ist Bert lediglich inkognito dabei, hat sich als Richy verkleidet und betreut den Merchstand.
Diese adretten weißen Anzüge in Kombination mit der ausgefeilten Lichttechnik: Irgendwie futuristisch, findet ihr nicht? Oh, fast vergessen, vorm Auftritt gab's noch die Videopremiere vom DivaKollektiv (per futuristischem Beamer), wo es darum ging, dass man auseinanderfällt kaum dass man 30 ist, und im Video wurde gesoffen. Das Thema "Bönx hat Geburtstag" zieht sich also durch den kompletten Abend.
Zurück zur Band. Supernichts bestehen ja bekanntlich durchgehend aus Personen, die singen können, wodurch man Berts Fehlen gut kompensieren kann. Singt halt Frank. Er ist auch dafür verantwortlich, den Auftritt nach vorne zu treiben, wenn die beiden Kompagnons mal wieder zu viel labern. Zeit ist knapp, weniger labern, mehr spille.
Der Auftritt so, wie ein Supernichts-Auftritt zu sein hat und eigentlich auch immer ist: Voll toll. Ich bin fast durchgehend fleißig am Mitgrölen, manchmal bewege ich auch nur die Lippen und nippe am Bier, weil ich ja eigentlich vorhabe, später noch bei Stimme zu sein - in letzter Zeit schlägt mir Mitsingen und Passivrauchen etwas auf das Verbalvermögen. Wie machen das bloß die Sänger von Punkrockbands? Und überhaupt, wo mein Bier ist?
Es gibt natürlich Hit nach Hit und trotzdem viel zu wenig Material. "Ein toller Kerl" geht raus für oder gegen Katzenliebhaber, also zum Beispiel Bönx, was dieser dadurch anerkennt, dass er beim Song quasi durchgehend den Punkrockfinger zeigt. Ansonsten, tja, "Du und deine scheiß FDP", "Nur bekifft und nicht besoffen", "Eine Resolution gegen euren Frieden" und viele weitere Hits. Wunderbar.
Ersatzbasser Dave hat übrigens Abitur 2004 gemacht und tut seinen Bühnenjob wirklich gut, inklusive Schnaps- und Bier-Verköstigung sowie unterhaltsame Phrasen an die Anwesenden zu richten. Außerdem sieht sein Bass, den man hier nicht sieht, lustig aus. Das Präsentieren des "Abi 2004"-Handtuchs wird jedoch jäh unterbrochen durch die Durchsage, dass nur noch Zeit für ein Lied sei. Buuuh!
Das war wirklich schade. Ne Dreiviertelstunde Supernichts, dann noch als erste Band (und einige Besucher kamen erst im Laufe des Auftritts) - Ker ey. Ist natürlich den Widrigkeiten des Zeitmanagements geschuldet und die Schuldigen sind vermutlich "die da oben", das ist nicht okay, und keine Art sowieso, aber wat willste machen, außer Bier trinken.
Und die Bühne freiräumen für die nächste Band, die braucht nämlich viel Platz. 8 Bandmitglieder hat CANYOUCANCAN zu verzeichnen. Große Teile des Publikums tauschen sich ratzfatz aus, allzu groß scheint die Schnittmenge zwischen Kölner Asipop und Wiesbadener Skasoul wohl doch nicht zu sein.
Nachfolgeband von Frau Doktor und erster Auftritt in Berlin. Ich brauche ein paar Songs, um darauf klar zu kommen, dass Supernichts nicht mehr spielen, wodurch Canyoucancan bei mir etwas mehr Zeit brauchen, um zu zünden, aber es dauert nicht lange, bis vor der Bühne getanzt wird, nicht nur weil Üni selbst dies tut.
Sänger Üni hat damit zu kämpfen, dass seine Stimme ziemlich gelitten hat (ha, ich sag ja, meine Angst war auch nicht unbegründet) und er manchmal nicht wirklich viel heraus bekommt, was sich aber verblüffender- und glücklicherweise zum Großteil auf die Ansagen beschränkt, während er den Liedern selbst ganz gut seinen Stempel aufdrückt.
Musik: och joah, gefällt, ziemlich tanzbar und weit weg vom nervigen Schluckauf-Skapunk, mehr Richtung Northern Soul mit einer gut eingespielten Band, viel Groove und Vibe und was auch immer, Musik die auch auf Platte funktionieren würde, weil so herrlich unaufgeregt und gehörschmeichelnd, aber auch live gut mitreißt und in die Beine geht.
Nunja. Trotzdem hatte ich früher für diese Art von Musik mal mehr übrig. Aber wat soll's. Son Geburtstag (eigentlich der Geburtstagsvorabend, das ist sowas wie Heiligabend mit Bönx statt Jesus) hat ja auch immer etwas Nostalgisches, also kann man sich heute auch wieder etwas jünger fühlen - soll ja auch gut für die Seele sein.
Und weil das mit dem jung fühlen so gut klappt, hat die Band extra für Bönx zwei thematisch gar nicht so weit entfernte Frau-Doktor-Stücke geprobt: "Für ein ganzes Leben" und "Alte Männer". Einige der Anwesenden verfallen in glückseliges Lächeln und bekommen feuchte Augen - ja, doch ein schönes Gefühl, Frau Doktor nochmal live hören zu können.
Auch hier wieder: Zu kurzer Auftritt. Hat grad angefangen, so richtig Spaß zu machen, da kommt die gefürchtete Ansage, es sei keine Zeit mehr. Eine Zugabe wird Canyoucancan noch gewährt, dann folgt das wozu wir alle da sind: Besäufnis. Juhu.
"DJ Old Punk" alias Patrick legt noch auf, aber mangels Fotomaterial lässt sich Azi kurz dazu herab, ein paar Regler auf 11 zu stellen. Der Club leert sich nicht ganz so schnell wie befürchtet, dafür werden Anwesende immer betrunkener und das alkoholfreie Bier zwänge ich mir eigentlich auch nur noch rein. Nuja. Erfreulicherweise viele bekannte Gesichter, auch einige mit denen ich absolut nicht gerechnet hätte, also wird's alles ganz kurzweilig.
Es werden Wetten angenommen, ob Bönx zu seinem Geburtstag noch ansprechbar ist, aber als pünktlich um 12 die Gratulationen und Geschenke verteilt werden, sieht alles ganz gut aus. Zumindest kann er noch geradeaus sprechen und fällt nach dem Umarmen nicht um. Schließen können wir diesen Bericht mal wieder mit dem leidigen Fußball-Thema: Quoten-Bayer Jörgi hat sich für das originelle Geschenkpapier entschieden. Juhu. Feierei geht noch weiter bis 4-5 Uhr in Auster Club und Jail, bis wir alle umkippen.


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Bönxi

27.03.2014 09:36
Hach, war das scheen!

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