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Scheisse Minnelli, Die Shitlers, Krank, Kartell der Caracoles, 22.03.2014 in Münster, Baracke - Bericht von Gerd & Ralle

Scheisse Minnelli, 22.03.2014 in Münster

Ralle: Ha, Scheisse Minnelli, Shitlers und noch 2 andere Bands für 5-7 Euronen? Da bin ich doch dabei! Leider hat sich keiner weiter dafür begeistern können, da am Abend zuvor bereits die berühmte Punkbar stattfand und einige inne Fritten waren. Auch Lisa wollte lieber eine Freundin mit ihrem Baby besuchen. Allerdings hatte sich Gerdistan auch noch angesagt, also ab in die Baracke zu Münster!
Gerd: Auch ich konnte Lisa nicht überzeugen, sich die mächtigen Shitlers anzugucken. Scherz am Rande, meine Freundin heißt tatsächlich auch so! Nunja. Das Wochenende markiert für mich das Ende einer Woche Wahlheimatsarbeitsurlaubdienstreise in Münster und wird dann natürlich mit einem Barackenkonzert zünftig zelebriert. Mitkommen wollte keiner und um so freudiger stelle ich fest, dass Ralle in der Baracke rumsteht und nicht das einzige bekannte Gesicht bleiben wird.
Ralle: Zu meiner Überraschung brachten die Shitlers Schoko, in Form des Merchers, mit.
Gerd: Die wissen eben, was gut ist.
Ralle: Den Opener machen Kartell der Caracoles aus Dortmund. Schnörkelöser und wirklich guter Deutschpunk mit Fahrtrichtung nach vorne.
Gerd: Ich hab die vor Jahren schon mal als Vorband von Pascow gesehen und als was ganz anderes, langweiligeres abgespeichert. Muss am komplizierten Namen liegen!
Ralle: Wie gesagt, den Abend zuvor war Punkbar und dementsprechend weniges und zurückhaltendes Publikum, was vielleicht auch an der Band liegen könnte. Dessen ungeachtet, dass sie musikalisch und textlich wirklich i.O. sind, haben sie einen leichten Schülerband Charakter.
Gerd: Einzig einer im Publikum hat was zu sagen, und das ist Sam von Scheisse Minnelli, der den Jungs auf der Bühne jedes mal "LESS TALK, MORE ROCK!" entgegenbölkt, wenn sie versuchen eine Ansage zu machen und Sam nicht gerade am Merchtisch pennt.
Ralle: Dann betraten die Shitlers die Bühne und wie es sich in einer belesenen Studentenstadt gehört, wird erstmal ein Gedicht vom Drummer(der nach Tocotronic aussieht) vorgetragen.
Gerd: Das fand ich relativ beschissen. Und mit relativ meine ich absolut, bis auf den Bonus fürs eiskalte Durchziehen.
Ralle: Die Platte der Shitlers, die ich hier bereits rezensiert habe, machte bereits richtig laune und auch Live wird der Stil durchgesetzt. Fixer Deutschpunk mit bekloppt witzig bis kritischen Texten, die einen immer wieder durch Anspielungen zum Schmunzeln bringen.
Gerd: Meine Meinung über die Shitlers schwankte immer zwischen peinlich und witzig, ich dachte das Konzert könnte mir heute vielleicht bei der Entscheidung helfen.
Ralle: Naja, der Humor scheint wohl größtenteils bei Pottkindern zu funktionieren...
Ralle: Der kreative Münsteraner weiß sich aber doch die Zeit zu vertreiben.
Gerd: Der Typ spielt normalerweise den ganzen Tag am Bahnhof Diabolo und ist neuerdings auch häufiger auf Punkkonzerten am Start, zu dem Zeitpunkt wusste ich natürlich noch nicht, dass er sogar beim Bierschinken eats FZW in Dortmund anzutreffen sein würde.
Ralle: Aber ganz Rockstar like, wie man es in Bochum nunmal ist, wird die Show durchgezogen, das Publikum beleidigt und die Show abgezogen, Sehr geiler Gig! Alle glücklich.
Gerd: Alle? Wer hat denn dann beim zweiten Song die Band mit der Klobürste aus der Damentoilette beworfen?
Ralle: Naja, so ganz nicht! Fuchsig wie ich bin, habe ich vor dem Konzert den Deal gemacht, für ne Zigarette nen Musikwunsch äußern zu dürfen. Dummerweise ist der Gitarrist nicht in der Lage, das Witten/Fö Medley, welches auch bei youtube zu bewundern ist, zu spielen. Das wird bis zum nächsten Gig geübt Bursche!
Gerd: Ich war von der Songauswahl auch enttäuscht, zumindest "Kein Piercing kein Tattoo" hätte man ja noch rauskloppen können.
Gerd: Weil die Shitlers so viel Müll gebrabbelt und so wenig gute Songs gespielt haben, weiß ich immer noch nicht, ob ich sie gut oder scheiße finden soll.
Ralle: Die 3. Band des Abends sind mir komplett unbekannt und nennen sich Krank. Bei dem Namen denke ich direkt an die Kanguru Chroniken.
Ralle: Die Hamburger präsentieren schneidigen Punk mit deutschen Texten, der mich ein wenig an die großartigen Trend erinnern.
Gerd: Also ich bin sicher kein Fachmann in Sachen "Trend" (da würde ich mich im Zweifelsfall an Fö wenden), aber das hier hat doch viel mehr Pfeffer.
Ralle: Der Sänger "tobt" sich vor der Bühne aus versucht das Publikum zu animieren.
Gerd: Es bleibt anzumerken, dass alle Bandmitglieder heftig zugehackt sind und sich auch durch Mitgliedschaft in anderen Hamburger Musikgruppen hervortun. Außer No Weather Talks weiß ich aber keine mehr.
Ralle: Gute Band, nur leider springt der Funken nicht ganz über und die Texte versteht man auch nicht.
Gerd: Ich glaube ich fand es auch brauchbar, aber hängengeblieben ist nichts.
Ralle: erstmal lecker Hansa mit Gerdistan trinken. Schmeckt auch wieder richtig lecker heute!
Gerd: Erwischt. Und es kostet nur einen Euro plus Pfand, das ist bei den Schwankungen in der Preispolitik der Baracke doch sehr zu begrüßen!
Ralle: Der Headliner aus Frankfurt legt kurze Zeit später auch los und die Freude steigt!
Gerd: Scheisse Minnelli hab ich schon zwei mal gesehen, einmal beim Ruhrpott Rodeo und einmal als Vorband von NOFX in Amsterdam. Beide Male nicht wirklich aufgepasst, obwohl die es ja eigentlich wirklich drauf haben.
Ralle: Scheisse Minelli sind auch wirklich ne Bank in Sachen Hardcore. Sehr geiler Gesang mit dem Sound der Rich Kids on LSD. Geht gut nach vorne!
Gerd: Auf jeden Fall, Sam weiß, wie man es macht.
Ralle: Mit lasziven Bewegungen zu den Songs versucht der Sänger das Publikum in seinen Bann zu ziehen.
Ralle: das sieht man auch nur bei den Pros, mit Click im Ohr.
Gerd: Ist mir auch aufgefallen. Der Kollege hat sich am Vorabend übrigens irgendwie wehgetan und war ziemlich am Humpeln, hat aber Schlagzeug gespielt als sei nix gewesen.
Ralle: Mit dem eher durchschnittlichen Sound der Baracke und dem Geballer der Frankfurter, fühlt man sich fast wie in den 80ern.
Gerd: Wovon leider kein Foto da zu sein scheint: Der Drummer von LA's Wasted Youth ist auch mit auf Tour gewesen und durfte mit seinen 52 Lenzen dann noch mal ein paar Klassiker aus den 80ern runtertrommeln.
Gerd: Das war echt ne schöne Abwechslung.
Ralle: Solides Handwerk ganz nach den kalifornischen Vorbildern geht es am Bass zu Werke. Da wird man glatt neidisch.
Gerd: Einzig die Setlist hätte ein paar mehr Stücke von der "Crime has come" beinhalten können, das ist leider immer noch die einzige Platte von SM, die ich besitze.
Gerd: Und ich meine, außer "Tribute to Robby's Liver" wäre da nix von gekommen, dafür geile neue Sachen wie "Socially Retarded".
Ralle: Irgendwann setzt bei mir dann der Übersetzungsmodus aus und Gerd musste mir eine endlos lange Ansagen übersetzen. Aiaiai.
Gerd: Gern geschehen. Aber Less Talk More Rock hätte man hier wohl auch rufen können!
Ralle: Geiler Abend mit wirklich guten Bands und auf dem Heimweg klingeln mir die Ohren gewaltig! Mit diesem Bericht wird wohl der Münsteraner Berichteschreiberstaffelstab übergeben, da Gerdistan sein Glück in Augsburg sucht. Viel Glück dabei :)
Gerd: Danke danke, aber ab und zu werde ich Münster sicher noch heimsuchen!

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