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The World Is A Beautiful Place & I'm No Longer Afraid To Die, Empire! Empire! (I Was A Lonely Estate), The Smith Street Band, Restorations, Astpai, 27.04.2014 in Bielefeld, AJZ - Bericht von tenpints

The World Is A Beautiful Place & I'm No Longer Afraid To Die, 27.04.2014 in Bielefeld

The World Is A Beautiful Place & I'm No Longer Afraid To Die, nicht nur ein schöner Bandname, auch eine ziemlich gute Überschrift für das Wochenende, von dem ich berichten möchte. Ein guter Bandname ist auch "Die wilden Affen"; ebenso eine nicht minder gelungene Überschrift für diese paar Tage, die mir gerade ziemlich unwirklich vorkommen, so klasse war das alles und, nun ja, wir sind ja hier bei bierschinken: so voll war ich.
Am Freitag war ich zunächst davon ausgegangen, abends mal wieder alleine zum Fußball und außerdem vorher viel Geld für ein Mikro ausgeben zu müssen. Dann kostet das Mikro plötzlich nur 24 Euro (und heißt "JustIn") und gleich vier Freunde melden Interesse an Begleitung an. Liebe & Frieden, sag ich da nur.
Der Kollege "Der Kollege" hat auch schonmal einen Bericht über ein Fußballspiel verfasst. Ich tue das nicht, denn wir gehen mit 0:4 unter. Gegen Bielefeld. Der Himmel ist sehr schön anzuschauen.
Die eher linke und friedliche Fraktion der Ahlen-Ultras hat sich von den Suffprolls distanziert und einen eigenen Stimmungsblock geschaffen, der sogar 90 Minuten durchhält. Schön! Was die junge und dynamische Ahlener Linksfraktion im Rat dazu zu sagen hat, weiß ich nicht, aber ich bin begeistert von diesem großformatigen Wahlplakat.
Die FDP steht dem in nichts nach und begeistert damit, die Kampagne der Partei "Die PARTEI" ("das Merkel") zu biten. Man möchte offenbar seriöser rüberkommen als zuletzt.
Am nächsten Tag schleppe ich mich mit dem frisch erworbenen Musikinstrument und einer Rolle Klopapier im Gepäck Richtung Münster, um unfassbar viel Spaß bei einer Bandprobe zu haben und anschließend sogar noch die Horste vom Vortag wiederzutreffen. Alles ist wunderbar, auch das Bier läuft wieder. Es ist unheimlich.
Am nächsten Tag bin ich schon wieder im Zug und fühle mich so wie hier abgebildet.
Getragen von der Erinnerung an die Euphorie der zwei tollen Vortage schaffe ich es dann, meine heute einzige Begleitung - zwei Flaschen Bier - in mich hinein zu pressen. Unter grauem Himmel und leicht angeschickert stehe ich so in Nullkommanichts am Bielefelder Jahnplatz und stelle fest, dass es auch hier ein "Café Europa" gibt. Die Zielgrupppe scheint aber eine andere zu sein als die am Dortmunder Nordmarkt.
Die Konzertgruppe "Krabbelgruppe Entertainment" hat für heute zur Sonntagsmatinee ins AJZ geladen. Es sind quasi zwei Konzerte in einem, denn es trifft sich eine australisch-österreichisch-amerikanische Punk- mit einer amerikanischen Emo/Postrock-Tour. Ab 16 Uhr, für gemütliche neun Euro. Beste!
Als erste sollen die Österreicher von ASTPAI spielen, die haben aber Verspätung, also fangen RESTORATIONS an, laut Beschreibung eine Mischung aus Punk und "doomigem Noise". Nun ja, klingt für mich eher nach Emo mit grotesk übersteuertem Bass. Ziemlich furchtbar.
Die Musik passt aber irgendwie ganz gut zur gemütlichen Atmosphäre aus grauem Regenwetter und Wohnzimmerlampe. Ach, es ist schön, mal wieder im AJZ zu sein. Vor ein paar Jahren war ich hier mal Stammgast, aber für Abendveranstaltungen ist es aus Dortmund dann halt doch immer zu weit mit dem Zug. Schön, dass es solche 16-Uhr-Shows gibt!
Foto von der Seite. Wir sind ja hier in nem linken Laden, deshalb sieht man auch nichts vom angenehm zahlreich erschienenen und sympathischen Publikum. Ach, und weil ich verschwommene und verwackelte Konzertfotos schön finde, deshalb auch!
Als nächstes dann der eigentliche Grund meiner Anreise, THE SMITH STREET BAND aus Australien. Die waren letzten September schon mal hier, erkennen Leute wieder, loben den Laden bis zum Gehtnichtmehr und sind alles in allem einfach nur zum Knuddeln!
Begonnen wird mit einem Lied, das ich nicht kenne, vermutlich vom ersten Album. Asche auf mein Haupt. Super Lied. Jedes Lied von denen ist super: irgendwo zwischen Euphorie und Melancholie angesiedelt, da steh ich ja sowieso am meisten drauf, genau so muss (Folk-)Punk klingen!
Mit Blitz sieht's gleich weniger cool aus, aber nun ja, selber schuld, wenn ich auch irgendwelche Köpfe im Vordergrund fotografiere! Setlist ist leider recht kurz. Da die Band nur Hits hat, werden hauptsächlich die Über-Hits gespielt, z.B. "Don't Fuck With Our Dreams", das ich auf Platte noch nicht so spektakulär fand wie die Lieder von "Sunshine & Technology", aber das muss ich jetzt revidieren.
Der Sänger gibt alles und freut sich wie ein kleines Kind über jede Reaktion. Selten so eine sympathische Bühnenpräsenz erlebt!
Dabei wird's, wie gesagt, nicht nur wild, sondern auch mal nachdenklich. Meine Güte, mir fällt auch echt nichts mehr ein!
Auch die anderen Bandmitglieder kommen megacool rüber, fast so cool wie meine eigene Band, der ich bei dieser Gelegenheit noch mal schnell meine Liebe gestehen muss.
All this chest beating and fist pumping means a whole fucking lot to him. (Songzitat, yo. Es gibt ja auch echt nichts besseres! Schade, dass ich aus meinem Umfeld heute der Einzige mit dieser Ansicht bin, aber macht ja nichts, jeder macht alles wie er gerne möchte!)
Publikum natürlich, wie für Deutschland und linke Läden üblich, eher reserviert. Aber es gibt tatsächlich neben mir noch andere Fans der Band hier, und bei "Don't Fuck With Our Dreams" mehrere Punkrockfinger. Die Band wird deshalb auch nicht müde zu betonen wie überwältigt sie davon ist, dass so weit weg von zu Hause Leute auf sie abgehen.
Dann natürlich als letztes "Young Drunk". Der Sänger und ich zerfließen während des Intros vor Freude und so.
Plötzlich rasten drei Leute, die vorher noch ruhig da gestanden hatten, ein bisschen aus, und ich mache zwei Meter dahinter fleißig mit. Obwohl das in Melbourne sonst publikumsmäßig durchaus eine andere Liga ist (siehe hier), gibt die Band einfach genauso viel. Wunderbar, perfekter Abschluss eines nahezu perfekten Drei-Tage-Erlebnis-Wochenendes.
Dummerweise spielen aber ja noch drei Bands. ASTPAI haben wohl im Stau gestanden oder so, jedenfalls sind sie jetzt dran. Lustig, der österreichische Akzent wirkt auf mich exotischer als das Aussie- und Ami-Englisch der anderen Bands.
Bestes Gimmick hier ganz klar die knapp unter der Decke hängenden Becken. Feiere ich.
Gute Band, aber...
...gegen The Smith Street Band können sie natürlich nur abstinken. Machen ganz netten Pop-Punk, aber ob ich das jetzt auf Platte hören muss, weiß ich nicht so recht, also gehe ich Pizza essen.
Nicht, ohne vorher nochmal den Schlagzeuger fotografiert zu haben, jawohl!
Als ich wiederkomme, geht das Emo/Postrock-Konzert los. Ich kenne beide Bands gar nicht und möchte gerne positiv überrascht werden.
Positiv überrascht werde ich aber eigentlich nur von der lustigen Bühnen-Interaktion zwischen ihm hier...
...und ihm hier. Ersterer sagt irgendwas, und Zweiterer lacht unangemessen keckernd. Mit der Nummer können sie auftreten. Und das machen sie ja auch!
Es handelt sich übrigens um EMPIRE! EMPIRE! (I WAS A LONELY ESTATE), und ich habe keine Ahnung, was das bedeuten soll.
Der Bassist bedient sein Instrument die ganze Zeit mit dem Rücken zum Publikum und scheint mit seinem Verstärker zu kommunizieren. Nun ja.
Die Musik plätschert so dahin. Hm.
Ein Blasinstrument kommt ins Spiel, allerdings hört man es nicht, weil alle anderen Instrumente viel lauter sind. Dumm gelaufen.
Heute ist Tour-Abschluss! Bei Regenwetter in Bielefeld. Schön!
Müde wirkt die Band aber nicht, sie gibt alles und geht voll in der Musik auf. Bei mir kommt nur leider relativ wenig davon an. (Wobei das hier jetzt wahrscheinlich schon THE WORLD IS A BEAUTIFUL PLACE & I'M NO LONGER AFRAID TO DIE sind, da spielt der Gitarrist nämlich auch).
Der Schlagzeuger hat ein dämonisches Funkeln in den Augen, der Sänger lange Haare und ein Metal-Shirt an. Warum machen die keinen Black Metal?!
Es wird zeitweise sogar Headbanging betrieben. Musik: trotzdem Post-Rock/Emo/Indie/irgendwas.
Scheiße, ich will Black Metal.
Da hat er vermutlich was gegen, anders kann ich mir das nicht erklären.
Wie gesagt, es wird ganz gut gemosht, aber ich glaube, um das geil zu finden, muss man die Lieder schon auf Platte kennen oder halt großer Fan dieser Musikrichtung sein. In den USA wird die Band übrigens demnächst mit einer meiner Lieblingsbands zusammen touren, mit mewithoutYou! DIE sollten man nach Deutschland kommen!!
Yo. Ich dachte eigentlich, ich hätte auch ein Foto der kompletten Band, aber ist nicht. Jedenfalls bestand sie zeitweise aus sieben Leuten, glaube ich. Gut, dass das Beck's (!) mir immer noch schmeckt.
Die Frau am Synthesizer fällt auch ein bisschen aus dem (optischen) Rahmen. Ich war ziemlich neugierig, was da so für Klänge rauskommen, aber dann ist alles irgendwie nur ein ziemlicher Brei. Wobei der natürlich auch mittlerweile vornehmlich in meinem Kopf entstanden sein kann.
Ich mag die Lampe!
An die Stelle erinnere ich mich gut, da wird's nämlich tatsächlich mal fast Metal. Beste Stelle. Trotzdem schmeckt mir das Bier plötzlich nicht mehr, und ich verspüre das Verlangen nach frischer Luft und Menschenleere, also mache ich mich viel zu früh auf den Weg zum Bahnhof.
Fick dich, du Affe.
Im Innenhof des Alten Rathauses steht ganz allein und schön dieser von der Grünen Ratsfraktion gepflegte Baum. Ich schaue ihn mir näher an und muss feststellen, dass irgendein Vandale an seinen Stamm uriniert hat.
Beleuchteter Stadtplan am Hauptbahnhof, hier wird die politische Klammer dieser Reportage geschlossen. Meine Fresse!
Vor der Abfahrt dann noch ein alkfreies Bier am Pennerkiosk, was dort für erbauliche Irritationen sorgt. Entspannt dämmere ich schließlich im RE gen Heimat und freue mich, dass ich mal wieder soviel Schönes mit so vielen tollen Leuten erlebt hab. Danke und BIS DEMNÄCHST!!

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