Get Dead, Barroom Heroes, Mitch Muscle and the Motteks, Nerve Guns, 30.04.2014 in Essen, Südrock - Bericht von Schlossi
Get Dead, 30.04.2014 in Essen
Aber auch nüchtern läuft der Abend irgendwie an mir vorbei, also kämpf ich mich jetzt mal durch den wahrscheinlich uninspiriertesten Bericht, den ich je geschrieben habe. Also, noch schlimmer, als die anderen.
Das Wichtigste zuerst: Die Nerve Guns haben einen Toaster auf ihren Bandshirts. Einen Toaster!! Wie großartig ist das denn?!!! Der Toaster, nicht zu verwechseln mit dem Toastofen, ist definitiv ein zu Unrecht unterschätztes Haushaltsgerät und erfährt hier endlich mal die entsprechende Würdigung. Danke dafür! Ich finde, es sollte generell mehr Shirts mit Haushaltsgeräten drauf geben. Hab mir aber trotzdem keins gekauft.
Die Nerve Guns klingen übrigens nicht, wie vorher vermutet, wie Guns'n'Roses in nervig. Ist eher so melodiöses Punkrockgedöns, jetzt nicht superinnovativ und avantgardistisch, kann man sich aber ganz gut anhören.
Bunten (hat sich heute extra früh vom Nachmittagskaffeekränzchen verabschiedet) gefällt's auch. Mehrmals versucht er, Maks davon zu überzeugen, die Band auf sein Label zu holen. Ob das letztendlich geklappt hat, weiß ich nicht.
Noch ist es hier unten auf der ehemaligen Kegelbahn angenehm leer. Also, für mich ist das angenehm, es gibt Sauerstoff und man wird nicht dauernd angerempelt, für die Nerve Guns ist das wahrscheinlich eher doof. Aber, machste nix, die eine Hälfte der potentiellen Zuschauer steht noch draußen vor der Tür und genießt das milde Wetter, die andere Hälfte hat es zumindest schon in den Kneipenteil geschafft, wurde dann aber wahrscheinlich von zwei bis fünf Bieren aufgehalten.
Naja, die Nerve Guns machen trotzdem einen ganz gut gelaunten Eindruck. Kurzweiliger Auftritt. Vielen Dank. Abgang Kulisse rechts. Nächste Band.
Mitch Muscle and the Motteks. Nie gehört. Scheint aber heute Abend, neben Get Dead, die Band mit der größten Familienbande zu sein, oder mit den meisten Facebook-Likes, oder vielleicht sind sie auch einfach nur total geil und ich raff's nicht. Long story short: Laden is' voll.
Die Sängerin hat's auf jeden Fall raus, immer schön lässig mit einer Hand in der Hosentasche krächzt und schreit sie sich durch die Songs, zwischendurch unterstützt durch ihre Mitmusiker, aber...näää...überlasst das mit dem Singen mal der Dame, die kann das.
Positiv anzumerken ist hier übrigens, dass Mitch Muscle and the Motteks den Style zurück auf die Bühne bringen. Endlich geht's bei Bierschinken mal wieder um Fashion! Die satinartig anmutende Jacke des Gitarristen in Kombination mit dem Vintage Black Flag Shirt hat das Zeug zum absoluten It-Piece dieser Saison zu werden. Awesome. Hawaiihemden hingegen fand ich schon immer grenzwertig. Sorry, Darling, ich habe leider kein Foto für dich.
Natürlich muss sich jede Band, die styletechnisch mitmischen möchte, an der einen wahren Kapazität in Sachen Style, an den Göttern in Glitzer messen lassen und da muß ich dann doch sagen: ABBA sahen schon geiler aus. Aber, Mensch, ihr seid noch jung, macht was draus.
Oder konzentriert euch auf die Musik, die fand ich im Nachhinein gar nicht mal schlecht. So ne Art schräger 60's-Rock'n'Roll-Surf-Garagen-Sound. Oder auch ganz anders. Musikalisch zumindest der Ausreißer des heutigen Line-ups.
Ich stell gerade fest, ich mache zu viele Fotos. Da mir dazu leider nie ein gescheiter Text einfällt, ist das wohl eher kontraproduktiv. Scheiß Digitalfotografie!
Gegen Ende lässt meine Konzentration ein wenig nach, da können auch Lieder über goldene Strings nichts retten. Wo ist eigentlich Bönx, wenn man ihn mal braucht?!
Kleine Sensation am Rande: der Style-Sheriff veredelt die Veranstaltung mit seiner Anwesenheit. Ganz casual trägt er hier eine itsy-bitsy-Blumen-Bag zur edgy Cordhose in brühwürfelbraun, ein echter Style-Allrounder!
So. Nach Mitch Muscle and the Motteks (wer von denen war denn jetzt eigentlich Mitch Muscle? Und was zur Hölle sind Motteks? Heißen die alle so?) mal kurz an die frische Luft, Leuten beim trinken zusehen, an Smalltalk im Allgemeinen und der eigenen Unzulänglichkeit im Besonderen scheitern und schon geht's weiter mit den Barroom Heroes.
Der Band, die klingt wie eine Mischung aus Rancid (Kiki), den Bones (ich) und Green Day (namentlich nicht genannter Typ aus England). Wahrscheinlich klingen sie ganz anders, bei mir ist nicht so viel hängen geblieben. Sorry für meine mangelnde Aufnahmefähigkeit.
Hm. Hab dann wohl irgendwann lieber Schuhe und Effektgeräte fotografiert. Aber auch die wollen ja mal in Szene gesetzt werden, ähnlich wie zum Beispiel ein Toaster.
Vielleicht schaut ihr einfach mal auf die Facebook Seite von den Barroom Heroes und macht euch selbst ein Bild...juchu, "Musikjournalismus" deluxe.
Danach dann Pause. Schon wieder. So langsam wünsche ich mir ein schnelles Ende.
Danach dann Pause. Schon wieder. So langsam wünsche ich mir ein schnelles Ende.
Man weiß auch gar nicht, was man so machen soll, wenn man die Pausen nicht zum trinken nutzt. Ich geh einfach mal auf's Klo, zähle nach, wie viele Veranstaltungsposter mittlerweile verschwunden sind und lausche dem Austausch von Nettigkeiten der mit mir wartenden Mädels. Da soll nochmal einer behaupten, Frauen zicken sich nur an. Obwohl, mir fällt gar keiner ein, der das behauptet. Mario Barth vielleicht. Diesen unlustigen Penner kann ich absolut nicht leiden. Falls den mal jemand trifft, kann er ihm von mir auf's Maul hauen. Danke. Gleiches gilt für Eva Herrman.
Scheint Musik zum in den Arm nehmen zu sein. Geht bestimmt irgendwie um Unity und Outsider und scheiß-auf-die-Gesellschaft-wir-machen-unser-eigenes-Ding und so. Und um Bier geht's bestimmt auch.
Bißchen Streepunk hier, bißchen Folk da, alles in allem eine gute Mischung, mit viel Herzblut vorgetragen, wirkt auch sehr authentisch. Zieht sich nur etwas.
Hm. Geht vielleicht nur mir so, alle anderen wünschen sich, diese Nacht würde niemals zu Ende gehen. Naja, erwartet von einer Misanthropin keine Euphorie. Ich setze mich jetzt ganz still in eine Ecke und warte auf meine Mitreisenden.
Noch ein stimmungvolles Bild zum Abschluss...oh, mann, ich sollte echt mal lernen, wie man diese Kraniche faltet, dann hätte ich jetzt wenigstens was zu tun.
PS: Sonja und Kiki, ich darf euch daran erinnern, dass ihr die größten Erfolge von DJ Bobo tänzerisch darstellen wolltet. Habta nicht gemacht. Das nächste Mal seid ihr fällig!