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Monster Bash: NoFX, Boysetsfire, Ignite, The Wonder Years, The Lawrence Arms, Atlas Losing Grip, Ryker's, 03.05.2014 in München, Zenith - Bericht von Gerdistan

Monster Bash, 03.05.2014 in München

Aufwachen, klarkommen, der Kater von vorgestern abschütteln (Bierschinken berichtete). Es ist 6:00 an einem Samstag, ich springe unter die Dusche, schmiere Brötchen, merke dass ich doch zu früh aufgestanden bin, lege mich noch für eine Viertelstunde zu meiner Holden ins Bett und stehe dann doch wieder auf, um erst Petersilie und dann noch eine zahlende Mitfahrgelegenheit für die Strecke Münster-München am Bahnhof einzusammeln. Auf nach Süden!
Nach etwas weniger als sechs Stunden Fahrtzeit kommen wir auch an der Wohnung von Dr. Pumpe an, der für uns und den kurze Zeit später eingetroffenen CC ein echtes bayrisches Weißwurstfrühstück mit Weizenbier kredenzt. Nachdem wir uns alle in Rekordzeit den ersten Liter Bier in die Stirn gebastelt haben (man bemerke, dass es noch keine 14 Uhr war, zu dem Zeitpunkt!), machen wir uns dann mit einem dritten halben Liter als Wegbier auf den Weg zum Zenith.
Die Bus und U-Bahnfahrt zum Zenith verlaufen ereignislos, der Einlass am Gelände wird dann nochmal kompliziert. Es gibt drei Schlangen, zwei für Hardtickets und eine für Homeprint, die eigentlich alle an der Homeprintticketkasse zusammenlaufen, weil es kaum Leute mit Hardtickets gibt.
Super Orga, hätte ja niemand im Vorfeld wissen können! Dadurch stehen wir jedenfalls ziemlich lange in der Schlange, es nieselt leicht und wir verpassen den Großteil von The Lawrence Arms.
Zu den letzten drei Songs schaffen wir es dann doch noch [Archivbild vom Groezrock 2014]. Es war irgendwie... unspektakulär. Aber so richtig umhauen tun einen die kleinen Nachmittagsshows ja meistens auch nur, wenn sie richtig richtig geil sind. Und hier war auch noch der Sound beschissen. Von den Lawrence Arms mag ich insbesondere die Oh Calcutta! und die Cocktails and Dreams, die in diesen drei Songs nicht gerade stark vertreten waren. Schlecht war es nicht, aber irgendwie hatte ich mehr erhofft, waren die Lawrence Arms doch eine von wenigen Bands, die ich nie zuvor live sah.
Dann hier mein einziges Foto, das ich selbsttätig auf dem Gelände aufgenommen habe. CC vor einem Coffee and Crêpe-Stand. Wir vertreiben uns die Zeit mit Saufen, da der erste Gig mir die Lust auf die Menzingers genommen hat (wobei in der kleinen Halle der Sound bestimmt besser gewesen wäre). Da es draußen wie bereits erwähnt nieselt und recht kalt ist, in den Hallen viel Betrieb und schlechte Luft, entdecken wir das Merchzelt für uns, hier sind die Toiletten nicht so überlaufen und man kann im Trockenen rumstehen. Das Festivalmerch ist richtig, richtig hässlich, mit diesem dämlichen Clownsgesicht drauf. Ob das überhaupt jemand gekauft hat? Ich weiß es nicht. Weiteres Organisationsmanko: Man kriegt am Einlass Flyer für die Aftershowparty, aber es gibt nirgends was, wo draufsteht, welche Band wann spielt. Nur ein paar kleine Zettel an den Türen der Hallen. Die haben wohl geglaubt, hier hätte jeder die offizielle Monster Bash-Eierphone-App, oder was. Durch diesen Umstand und schwache Vorausplanung verpassen wir dann leider Slime.
Nächste Band dann im kleinen Zelt, hier ist der Sound auch brauchbar. Atlas Losing Grip, die sind ja eigentlich nur auf Tour, ein Wunder, dass die es dieses Jahr geschafft haben, ein neues Album einzuspielen. Wahrscheinlich zwischen Weihnachten und Silvester eingespielt. Jetzt jedenfalls hier live und in Farbe auf der Bühne, vor ein paar Tagen in Münster ja verpasst, macht ja nichts, im August schon wieder in München beim Free and Easy. Rodrigo hat sogar wieder sein Antiseen-Shirt an. Mir gefällt die Band heute mal wieder richtig gut, deutlich besser als beim Wilwarin letztes Jahr [Archivfoto von dort], wenn auch der blonde Gitarrist die Mitklatsch- und Eeeyo-Spielchen nicht lassen kann. Ein paar neue Songs dabei, ansonsten die etablierten Knaller wie Logic, Unrest, Numb und wie sie alle heißen. Die gesamte Gang ist begeistert... darauf erstmal noch ein Bier. Für 4€. Plus 1€ Pfand auf Einwegbecher... Zeitgleich hätten übrigens Smile and Burn gespielt, aber auf ALG hatten alle mehr Bock. Dämliche Überschneidung, ob bei S&B wohl überhaupt was los war? Ich wusste nicht mal, wo die dritte Bühne überhaupt ist. Sorry.
Von The Wonder Years konnte ich kein Archivfoto finden, also hab ich schnell eins gemalt, den hässlichen Clown und die Größe des Sponsorenlogos habe ich sogar sehr gut getroffen. Die Band ist mir ein Begriff, seit beim Groezrock mal ein Typ mit nem Shirt von denen rumlief, auf dem hinten riesengroß "Pennsylvania Realist Pop-Punk" draufstand, rumlief, und wir uns gefragt haben, welche Band das wohl sei. Die Wunderjahre sind jedenfalls zu sechst und haben teilweise sehr lange Bärte, zwischenzeitlich drei Gitarren parallel oder auch ein Keyboard. Ich find die auf CD ganz knorke, der Auftritt hier konnte mich nicht so mitreißen, weiß nicht genau, woran es lag.
Als nächstes folgte eine Band, für die ich nicht mal Bock hatte, ein Bild zu malen. Ryker's aus Kassel. Bollocore's finest. Haben ja irgendwie Beef mit Affenmesserkampf, warum weiß ich auch nicht genau, ist ja auch egal. Das einzige Lied, das ich kenne, verheizen sie als zweite Nummer (Lowlife! Hardcore Wannabe! That's what you are for me!) und dann hab ich auch genug Geprolle ertragen, das Publikum rekrutiert sich nämlich hauptsächlich aus fleischigen Typen in Wifebeater und Breithose. Nee nee nee Rene, da geh ich woanders hin. Dr. Pumpe fragt mich, warum es Hardcore überhaupt gibt und wer sowas toll findet. Anstelle eines länglichen Diskurses in subkultureller Musikhistorie gehe ich lieber nochmal Bier holen. Brother against Brother.
Madball aus bekannten Gründen erfolgreich ignorierend erst wieder zu Boysetsfire in die große Halle [Archivbild, photo courtesy of A. Thrun]. Die machen ja wieder mehr in letzter Zeit, war da nicht auch irgendwas mit nem neuen Album, naja, kann sein, ich will hauptsächlich die guten alten Ballerschinken wie After the Eulogy hören, oder Rookie oder so. Jaja, das wäre fein. Wird hier natürlich auch befriedigt diese Gier, Sound ist beschissen und wir verlieren uns alle im Getümmel, naja, kann die Band ja nichts für! RISE! RISE! RISE! Das war schon ganz gut, kann man nicht meckern, Nathan ist und bleibt ne geile Frontsau.
CC, der ja seinerseits auf dem Weg zum studierten Medizinmann ist, ist ja bekanntermaßen der Sachlichste von uns (etwas unterkühlt, sehr sachlich, sehr sachlich, sehr sachlich, müsste nur etwas mehr aus sich herauskommen) und ist nicht von der Idee abzubringen, jetzt endlich mal was zu essen, damit wir nach 10 Stunden Biergenuss nicht vollkommen aus den Latschen kippen. An sich ne gute Idee, leider ist die Orga auch hier nicht die allerbeste und so stehen er und Petersilie in verschiedenen Schlangen an, um irgendwo irgendwas Essbares herzukriegen, während ich versuche, den versprengten Pumpengünni wiederzufinden, bevor mein Handyakku ganz den Akku aufgibt. Klappt dann auch irgendwann, Petersilie schmeißt ne Runde Veggie-Döner und so gehen wir gestärkt zurück in die große Halle, wo mittlerweile Zoli Teglas und seine Freunde auf der Bühne stehen.
Ignite haben ja ne Zeit lang, so 2006-2007, an jeder Steckdose gespielt, dann wurde es irgendwann etwas ruhiger um die Band, der Sänger war kurz mal bei Pennywise, naja, jetzt sind sie jedenfalls wieder am Start und mein letztes Konzert ist so lange her, dass ich echt Bock auf die Band habe. Das Bild ist ein Archivbild vom Fear and Fury 2007, aus bereits angesprochener Schaffensperiode - das Bühnenbanner war sogar noch dasselbe! Die Band hat auch einigermaßen Bock zu spielen und ich bin auch echt angetan. Know Your History, Run, Bleeding, Fear is Our Tradition, Let it Burn, alles da. Geile Kiste. Mein Lieblingslied Past Our Means fehlt zwar, aber das ist echt Meckern auf hohem Niveau.
In der kleinen Halle spielen dann noch Itchy Poopzkid, aber das braucht ja nun wirklich niemand. Wir stellen uns wieder im Merchzelt unter, ich treffe zum ersten Mal bekannte Gesichter: Hirsch von Montreal, der wirklich immer zu sehen ist, wenn NOFX in Deutschland spielen (und der mir was von seinem Schnaps abgab. Man kann von Montreal halten, was man will, aber der Typ ist echt ein korrekter Mensch) und Herrn Schwers, der mir irgendwen als Slime-Sänger vorstellen will und meint, ich sei der erste, der merkt, dass er es nicht ist. Über meinen Homestory-Magazin-inspirierten Witz, irgendetwas sei "aktueller und dringlicher denn je", lacht niemand. Schade Schokolade, also schon mal wieder rein in die große Halle und auf NOFX vorbereiten. CC hatte keinen Bock mehr und ist kurz vorm Headliner gegangen, Rock'n'Roll ist halt kein Lehnstuhl.
Dann NOFX, hier Archivbild vom letzten Jahr in Oberhausen, sah aber alles genau so aus. Setlist war etwas anders, das In- und Outro immer noch dieselben Stellen aus dem Musical Avenue Q, die Setlist etwas verändert. Beim Groezrock haben sie ja die Punk in Drublic komplett runtergezockt, deshalb haben sich von der ein paar mehr Lieder eingeschlichen, zu meiner großen Freude auch "Perfect Government" aka "How did the cat get so fat?". Im Publikum ist ordentlich Rumgeschubse, ich stehe hinten und singe lauthals mit, obwohl meine Stimme immer noch von den Descendents beeinträchtigt ist. Aber wann sieht man schon mal zwei so wichtige Punkbands in so kurzer Zeit? Naja, wenn man zum Groezrock fährt, oder Monster Bash vor drei Jahren, ja, ok, Schütt ist auch schon ganz schön besoffen.
Joa, NOFX war okay, sag ich mal. Die Show ist mittlerweile aber auch etwas ausgelutscht, dass ich vermutlich beim nächsten Mal keine horrenden Eintrittspreise und Weltreisen mehr auf mich nehmen werde, um die zu sehen... 50 Euro, ich will Fat Mike doch nicht heiraten! (Petersilie hat einen Euro weniger bezahlt, vielleicht war Onlineversand nach Dänemark billiger? Aktenzeichen XY ungelöst). Am nächsten Morgen noch ein Sofa abgeholt, gefrühstückt, nach Augsburg gefahren, zurück nach München, weil Petersilie seine Bahncard in München vergessen hat (Zitat dazu: "Das passiert mir voll oft, dass ich denke ich mach was schlaues und dann ist das total dumm") und in Augsburg dann noch auf so ein Frühlingsfest von einem Gartenverein. Die Leute von der Bikekitchen Augsburg (so ein alternativer Nonprofit-Fahrradladen, wieso gibts sowas in Münster eigentlich nicht?) haben ein Rasenmäherfahrrad gebastelt und ich durfte damit fahren! Ende gut, alles gut, aber zum Monster Bash fahre ich sicher nicht nochmal. Bis zum nächsten Mal, euer Gerd

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Thruntilldeath
(Thruntilldeath)
07.05.2014 18:09
Das war das letzte Mal Monster Bash!

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