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Wilwarin Festival Tag 2: Terrorgruppe, Siberian Meat Grinder, Fjørt, Kmpfsprt, Scheisse Minnelli, Beatpoeten, Gomad! & Monster, Memoriez, Die Rakede, The One, La Minor, Shirley D. Pressed, Tigeryouth, 07.06.2014 in Ellerdorf, Festivalgelände - Bericht von der Redaktion

Wilwarin Festival Tag 2, 07.06.2014 in Ellerdorf

Thrun: Tach Eins überstanden, jetzt Tach Nummer Zwo. Lineup verspricht dank Skatestage wieder so einiges, das Wetter nach recht warmer Nacht noch viel mehr und der Brodersen, der macht wie der Mai sowieso alles neu. Auch neu: Brendan Fischmütze verbrachte die Nacht im Auto, da sich in den späten Abendstunden ein Besoffener zu ihm ins Zelt legte, "Wolfgang Petry" murmelte, einschlief, schnarchte, kurz wieder aufwachte und versuchte, zu Brendan in den Schlafsack zu klettern. Woraufhin dieser sich entschied, die Flucht anzutreten. Sehr freundlich. Auch freundlich: Der Gast war am nächsten Morgen nicht mehr aufzufinden und hinterließ keine sichtbaren Spuren im Zelt. Wilwarin!
Gerd: Ein Bild, das so viel von unserem Zeltplatz einfängt. Trotz einer unsanften Nacht auf einer leeren Luftmatratze steht die Frisur, vorne bekommt der mächtige D.A. von Thrun feinsten Dosersen serviert. Der schmeckte ihm aber nicht und wurde dann von Bernd aus Spandau, der in einer komischen Band namens Hamburg spielt, ausgetrunken.
Gerd: Thrun aus Thruns Plattenkiste mit der Deutschlandblümchenkette (wo ist die Toilette?).
Thrun: SCHLAND! WM! BRD! SCHLAND! GEIL! PARTY! SCHLAND! Und wieso dieser Idiot neben mir eine Wollmütze trägt, würd ich gern mal wissen!
Fö: So insgesamt: Erfreulich wenig Nationalflaggengedöns auf diesem lieblichen kleinen Festival, was gleichbedeutend ist mit: Erfreulich wenig Idioten.
Thrun: MG Suff. Ein Spiel für Jung und Alt. Wurde nicht gegrillt, wurde gespielt. Oder es wurde gegrillt, dann wurde auch mal gespielt. "Das Geistige kommt hier zu kurz."
Gerd: Eindeutig kein Doppelwurf.
Fö: Zwischendurch stehe ich auf und latsche rum, um irgendwas zu finden, das eventuell spannender sein könnte als bei diesem Spiel Zuschauer zu sein. Ich werde nicht fündig.
Coco: Wärste mal mit zum See gekommen. Plantschen, Muscheln finden, Kälbchen streicheln, durch schwimmen weil drüben ein geiler Steg ist, Sonnenbad auf dem Kahn, ...und Sportzigarette und Getränk. Für jeden was dabei.
Thrun: Die Treffergenauigkeit lässt zuweilen doch zu wünschen übrig. Dafür gingen die Einlasskontrollen fix, unkompliziert und immer freundlich. Man durfte sogar Nüsschen reinschmuggeln!
Thrun: Könnte auch ein Albumcover von Schrappmesser sein. Vielleicht würde das die Band besser machen?
Thrun: Diese Leute leiden mit Sicherheit noch an Nachwirkungen dieses beschissenen CSS-Auftritts. Aber nachts mal eben für 'nen schmalen Taler im Hellen in Ruhe sauber kacken gehen zu können, das schon fein, issas. Jünger wird man ja auch nicht.
Gerd: TIGERYOUTH. Trotz anfänglicher Ressentiments haben wir uns von Fö überzeugen lassen, hinzugehen. Wie das Bild aber eindrucksvoll zeigt, hat es außer Fö niemandem gefallen.
Thrun: Dem Spandau aus Bernd scheint es auch gefallen zu haben. Tsk.
Fö: Wir so mitten in der Standing Ovation.
Gerd: Vollständig austauschbares Geseiere mit Akustikklampfe. Einzig und allein das Herumwackeln des Musikanten beim Spielen hatte was unterhaltsames, aber auch nicht für länger als fünfzehn Sekunden. Tschüssikowski.
Thrun: Ich fand das insgesamt einfach Scheiße.
Fö: Ich fands okay. Vielleicht auch, weil ich eh wusste, was mich erwartet. Ohne jetzt zu wissen, was ihr so erwartet habt.
Thrun: Motiv = schön. Band = sehr nett. Musik = ok.
Thrun: Dank eines schlauen Bierschinken.net (Schleichwerbung?) Nutzers hatten wir wirklich alles aufm Zettel. Das auch noch der Übersicht halber in bunt und dickgedruckt, leider alles in einer Schriftart und geblinkt hat es auch nicht. Fö, nachbessern!
Gerd: Das letzte bisschen Schatten vor der Skaterstage ausnutzen. Es spielen mittlerweile SHIRLEY D. PRESSED.
Thrun: War auch echt ma sonnig das Wochenende, wie machen die Ellerdorferer das nur?
Thrun: Während nebenan noch die Rollbrettfahrer fleißig ihre Runden drehten. Und das bei Temperaturen von 10000 K im Schatten. Schmelzen da nicht die Rollen?
Gerd: Tausenkraaat.
Gerd: Nette Ansätze, von den Shirts ausgehend war da auch echt Potenzial in die richtige Richtung vorhanden, aber der Sänger kann einfach so gar nicht singen und insgesamt war das auch eher lahm. Der hätte mal anständig brüllen sollen, anstatt sich da in so ein ungelenkes Knödeln zu verzetteln.
Thrun: Rancid, Grauzone, aufpassen!
Gerd: Gespielt haben sie recht lange, das Schlagzeug hörte man bis zu unseren Zelten, aber irgendwie war das nichts, was ja schon irgendwie schade ist. Skatepunk ist doch immer gut!
Fö: Vielleicht war's so öde, weil sie kein Bühnenbier hatten. Auf Nachfrage kam ein "Kommt gleich" vom Mischer. Das anschließende "...bei der nächsten Band" hat dann keiner mehr gehört.
Thrun: Joa, Shirley D. Pressed. Nette Shirts (Rancid, Grauzone!), Musik ok, aber das war's dann auch. Funke springt nicht über. Wie auch immer man Skatepunk langweilig spielen kann, da half nicht mal Schirmmütze umdrehen.
Fö: LA MINOR. Glaube ich. Eine der vielen Pluspunkte vom Wilwarin: Jede Menge Möglichkeiten, Bands zu entdecken, die man vorher nicht auf dem Schirm hatte. La Minor aus St. Petersburg passen prima in die Mittags-Hitze eines Hippie-Festivals, aber ich bin ja eigentlich eher so der Schatten-Typ.
Thrun: Hätteste mal einen selbigen.
Fö: Wer als Punkband was auf sich hält, fährt eben nicht mit dem Nightliner.
Gerd: Verdeck auf, Auto fahren, mit wehenden Haaren.
Thrun: Sollen gleich Tigeryouth mitnehmen.
Fö: SCHEISSE MINNELLI. Beim Soundcheck rastet Sam schonmal schön aus und beschimpft die ganzen Hippie-Kinder, die da vor der Bühne sitzen. Ich versuche, mir vorzustellen, welche Worte Tigeryouth gewählt hätte, wenn er sein Publikum auch so beleidigen wollte.
Thrun: "Ihr seid wie meine Musik und die Mimik von Elijah Wood im Herrn der Ringe!"
Gerd: Ich stand zu Beginn recht weit hinten und war nur so mäßig begeistert. Nur neue Songs, nicht besonders laut, nur die Ansagen auf dem gewohnten Niveau, außerdem neben mir Brendan, der jedes Mal kichert, wenn "Hippie" gesagt wird.
Thrun: Trotzdem sind die neuen Sachen geil. Das bringt die Musikrichtung schon mit sich, den Besoffenen vor der Bühne war es eh egal und manch einer fiel auch mehrfach rückwärts mit nacktem Arsch von der Bühne, ohne, dass ihn jemand auffangen wollte. Also er da oben, um genau zu sein.
Gerd: Sam sieht irgendwie immer aus wie eine Comicfigur, ich weiß nicht warum, ich glaube es liegt an der Nase. Wenn ich seine wahnwitzige Deutsch/Englisch-Mischung richtig gedeutet habe, wurden sie auf dem Hinweg von den Cops geschnappt, weil er anderen Autos auf der Autobahn seinen Arsch gezeigt hat. Oder so.
Thrun: Motiv = schön. Band = sehr nett. Musik = ok. Pose = 1A Rasierer. Bier = Vorhanden. Familienstatus = Sohn. Gruß = Vaddi.
Gerd: Irgendwann springt der sprichwörtliche Funke aber über, und zwar ziemlich genau als sie zur Disco-Version von Socially Retarded ne flotte Sohle aufs Parkett legen. Ultrageiler Song, den will ich irgendwo auf nem Datenträger kaufen können!
Thrun: Von der Band sollte man sich eh die Leise Minnelli zulegen. Was für ein herrlicher Quatsch und ein Beweis dafür, dass die Herrschaften mehr als nur RKL auf Speed sind.
Gerd: Dann werden gen Ende so langsam die Kracher ausgepackt. This is a Tribute to Robby's Liver. Sam labert auch immer mehr Schwachsinn: "Everyone come to the front of the stage and touch my penis!"... wo war da wohl die Sexismusbeauftragte?
Thrun: Und wenn er loslässt, erledigt die Schwerkraft den Rest. Kann auch nicht gesund sein, erst mit Pennywise zu touren und dann in der Gluthitze Wilwarin sich mit Bierdosen bewerfen zu lassen.
Gerd: Den krönenden Abschluss bildet dann die Skateboard-Trilogie aus "Skateboard the Freeway", "I liked Skateboard better when it was a fucking crime" und äh, einem dritten Song übers Skateboardfahren, der bestimmt Skate or die hieß.
Thrun: Cause I'm a Skate-a-holic
That's what we call it
Cruising around every day
Creating something my own way
Gerd: Trash Circle Pit! Das gleichnamige Lied fehlte zwar, der Pit war aber da. Hach ja, hat mich dann doch mitgerissen, geiler Scheiß. Scheiße Mileise is socially retarded.
Thrun: Thrash. Auch wenn da Teilweise echt viel Trash rumlief. Und durch die Luft flog.
Fö: Kurz noch rüber zu THE ONE. Hab den Anfang verpasst, dafür waren Scheisse Minnelli einfach zu gut. The One sind aber auch gut.
Thrun: Nein, die Band ist der Untergang. "Pizza, ahaaaa." Da ess ich lieber Jauche oder gucke Tigeryouth.
Fö: The One haben zumindest sowas wie catchy hooks, oder wie auch immer die Musikprofis das nennen. Ich erkenne sogar einige Songs vom Konzert in Dortmund wieder, und das ist ja nu auch schon ein paar Monate her. Setzt sich fest. Album soll Anfang August kommen. Gespanntsei.
Thrun: Joa, die Einzelbands der Teilnehmer mag ich alle echt gerne, aber... wieso macht man das? Wieso auch auf Deutsch? Wieso nicht die englischsprachigen Lieder von der ersten EP oder was das war? Wieso diese Erik-Cohen-Gedächtnismaritimdeutschscheiße? Echt nicht, ne.
Thrun: Malt alles voll! Schön, dass hier echt jeder Subkultur eine Fläche geboten wird und einige echt fähige Künstler dabei zu sein scheinen. Wieso man sowas nicht an Häuser malen darf?
Thrun: Oder sowas? Bei den "ich mal mal meinen tollen Gangtag hin!"-Kiddies seh ich das ja noch ein, das ist nutzloses Geschmiere, das eh kein Mensch erkennen kann. Aber sowas?
Thrun: Spaß mit Essen. Ich lache immernoch. Hihi.
Fö: KMPFSPRT. Gar nicht mal soo viel los vor der Bühne wie gedacht, vielleicht auch nur die Strafe dafür dass sie mit halbstündiger Verspätung in den 100sten Gig ihrer Karriere starten.
Gerd: Thrun und Hamburg aus Spandau haben sich da noch in eine Diskussion verstrickt, ob es Thrun gefallen könnte (fadenscheiniges Argument: Disco-Oslo-Pin). Die Lösung des Rätsels blieb ungeklärt, der Opporthrunist war zu faul, um zur Bühne zu gehen.
Thrun: Ich diskutierte nich, ich lauschte Spandaus fachkundiger Meinung und wäre durchaus bereit gewesen, mir diese Band anzuschauen, wenn ich nicht grad gegessen hätte und mit Brodersen gespielt hätte. Wirklich.
Gerd: Meinten Sie: "gesessen"?
Gerd: Da man Kmfspprt ja vieles vorwerfen kann (langweilige Musik, Hipstertum, zu wenig Vokale), aber nicht, dass sie wenig auf Tour seien, habe ich die auch schon mehrfach irgendwo gesehen und weiß, dass mich das, was da passiert, nicht begeistert.
Thrun: Das mit den Vokalen schreckt echt ab. Die wurden ja nicht ohne Grund erfunden. Find das Lied "Affengeld" aber gar nicht so schlecht. Hätte ich vielleicht doch mal gucken sollen.
Fö: kleine Tipp fürs nächste Mal: Kmpfsprt spielen ihren größten Hit selbstverständlich immer am Ende.
Gerd: Das ist aber auch das einzige Lied von denen, das was kann, siehe mein Bericht zum Uncle-M-Fest 2013.
Coco: Also ich sehe sie zum dritten Mal. Hab mir immer noch nichts auf Konserve angehört, aus Angst, ich könnte es scheiße finden. Weil alle immer sagen, das wär nicht gut. Live finde ich die aber gut. Heute auch wieder. Ist halt genau meine Mussik.
Fö: Da war wohl noch Platz im Tourbus. Gastgesang von Frau-Potz-Felix bei "Musikdienstverweigerer".
Thrun: Klingt doch eh alles gleich.
Fö: Dieses Lied ist nicht für dich.
Coco: Hihi! Der war gut.
In diesem Moment merke ich übrigens, dass ich Frau Potz vermisse. Hoffentlich machen die mal eine Reunion. In zehn Jahren vielleicht?
Fö: Ohne Auflösung keine Reunion, die sind doch lediglich im Hiatus. Aber Felix hat ein neues "Projekt", da kommt bestimmt bald was.
Coco: Ist für mich die erste Band des Tages. Weil See ist wichtiger. Und danach Heuschnupfen-Bekämpfung. Kalte Lappen aufs Auge, Schatten und mit Elektro auf Traumreise gehen. Hilft. Hat eigentlich niemand die Band davor gesehen und Fotos gemacht? Schöner Indie-Pop mit Melodie und Goldkehlchen? Die haben sich von Weitem gut angehört. Also vom Gemütlich-Bereich an der Elektro-Bühne aus.
Fö: Skilla? Verpasst wegen Scheisse Minnelli. Die Sängerin lief immerhin später an uns vorbei, als ich gerade ein Bier aus dem Kmpfsprt-Bus kredenzt bekam. "Are you a hardcore band?" fragte sie und komplettierte ihr flippiges Erscheinungsbild durch kreative Assoziationsketten bis hin dazu, dass ihre gesamte Band aus Robotern bestehen würde. Sie ließ dann ein paar nicht-mehr-ganz-­so-hardcore-Typen mit offenen Mündern und perplexen Blicken zurück. "you're a robot! you are not supposed to talk! say bye!"
Fö: Kmpfsprt - eine gemütliche Band.
Fö: Kmpfsprt - eine erfrischende Band.
Thrun: Thrn - ein toller Friseur.
Thrun: Thrn - ein starker Friseur.
Fö: THE ROUGHNECK RIOT. Da die vorherigen Bands alle spät gestartet sind, gingen wir davon aus, dies träfe auch auf die UK-Folkpunker zu. Pustekuchen. Aber das letzte Lied war echt cool.
Thrun: Das war echt nix mit der Zeitplanung! Da will man endlich mal wieder 'ne Band gucken und dann sowas! PFUI, sage ich!
Fö: Gefällt vor allem wegen der Betonung auf "Punkrock". Ist gar nicht son Hippie-Folk-Geplänkel wie erwartet.
Gerd: Ja, die waren was Instrumente angeht mal etwas breiter aufgestellt, für einen Song gut, das ganze Set hätte mich schnell gelangweilt, denke ich. Oi oi oi.
Thrun: Sind nach 60 Minuten in der Tat etwas eintönig, jedenfalls war's vor ein paar Monaten in der Schaubude so. Aber da hat man das Akkordeon auch kaum gehört, im Gegensatz zu heute. Nur wurde die kleine Akkordeonspielerin gegen einen größeren Mann ausgetauscht, das ist schade. Roit, moit!
Fö: Hat schonmal jemand ne Untersuchung über eigenwillige Tanzstile auf Festivals gemacht?
Fö: Die BEATPOETEN. Elektro-Sprechgesang. Refrain bei Egotronic klauen, nen Typen auf Becken schlagen lassen, barfuß rumspringen, gegen dies und das singen. Geht in Ordnung.
Thrun: Geht nicht in Ordnung. Was für eine Jauche war das denn wieder? Nicht mal begeisterte Hörerinnen elektronischer Musik hat das gefallen. "Ne, lass die doch mal zwei Minuten gucken." "HIPSTER BEDROHN UNSER LEBEN BLA BLA FASEL KACKRUMSCHEPPERMIST" "Boah ne, lass abhauen, sofort."
Coco: Ich zweifel am Geschmack dieses Bierschinkens.
Beatpoeten, ganz großen Tennis. "DAS IST MIR ZU KOMMERZIELL!" "EURE INDUSTRIE BRINGT UNS UM!" "UND DU LÄUFST, RENNST, STARTEST DURCH" "UND ALLE SO YEAAHH!" Und den Nazis das marschieren weg nehmen! Das ist witzig, das ist klug, das ist tanzbar.
Fö: Die RAKEDE. Da war ich eigentlich nur kurz, Gerd zuliebe. Gerd, was hälst du so von Die Rakede?
Gerd: Die Rakede ist eine nichtsnutzige Band, die versucht, alles, was in den Charts aktuell ist (Elektro, Seeed, zeitgenössischer Weichspül-Rap), irgendwie in ihrem "Stil" unterzubringen, was darin resultiert, dass sie vieles halb und nichts gut machen.
Gerd: Ich habe die Rakede beim Esel-Rock in Wesel gesehen, das war umsonst. Ich habe nichts erwartet und wurde dennoch enttäuscht. Diese Band sollte von der Oberfläche der Erde verschwinden, wie es der Bandname suggeriert!
Thrun: Hihi, Esel in Wesel.
Gerd: Richtig dumme Idee: "Wer bin ich?" zu spielen. Ist Captain Planet humanoid? Zu welcher Tageszeit läuft Mario Barth auf welchem Fernsehsender? Ist Pikachu männlich oder weiblich?
Thrun: Was für die erwachsene Grundhaltung des Camps sprach: Niemand war Hitler oder Pornostar. Schapo!
Fö: FJØRT. "Dunkel" scheint ihr Corporate Design zu sein.
Thrun: Bei denen war ich direkt durch den Bandnamen abgeschreckt und hab mir nicht angehört, was das denn sei. Scheint dem Internet zufolge doch ganz gut zu sein, wieso sagt mir das keiner? Ich steh doch auf so Geballergeschreikrams.
Gerd: Fjört vor Wochen in Münster gesehen, für ok befunden aber dann doch nicht zum Hingehen aufgerafft.
Thrun: JA DANN SAG DOCH HALT WAS!
Fö: Also ich find die ja ganz gut. Deswegen bin ich da auch hin. Machen halt so Geballergeschreikrams.
Fö: Kommt auch ziemlich geil. Erste Reihe voll mit Leuten, die einfach mal jeden Text mitschreien. Musik mir teilweise zu sehr im "modernen" Hardcore beheimatet, das düstere Gesamtbild (akustisch wie visuell) ist aber irgendwie stimmig.
Coco: Leider hab ich Fjørt verpasst. Einer dieser Momente. Band, die man unbedingt sehen will, spielt. Am Zelt sitzen alle deine Freunde und es ist gerade so nett und gemütlich. Und Heuschnupfen macht müde.
Gerd: Kennt ihr das legendäre Foto von André The Giant mit der Bierdose?
Thrun: Oder das legendäre Foto von Gerd mit der Bierdose und Ole im Hintergrund mit Mutter-Teresa-Schild? Nein?
Fö: Das dürften MEMORIEZ gewesen sein. Fand ich überraschenderweise ganz cool. Groovig und so. Erinnerte an Calexico mit mehr Soul. Eine von den "kannte ich nicht, eventuell mal im Auge behalten"-Bands auf meinem Zettel.
Fö: TERRORGRUPPE. Jetzt wird getanzt.
Gerd: Ich habe Terrorgruppe auch gesehen und fand es - bis auf das Keyboard - gut.
Thrun: Terrorgruppe. Konnte ja nur kacke werden, wenn man nicht schon dank dieser hervorragenden Seite gewusst hätte, dass das alles total gut ist. Es war total gut. Falls man die Terrorgruppe als gut bezeichnen kann. Textlich war und ist das alles schon arg niveaulos. Und pubertär. Und affig.
Thrun: Mir egal, ich bölk mir die Stimme aus dem Leib, bei jedem noch so beschissenen Scheißsong über scheiß Kathedralen und Synagogen und Jacken an mit Kotze dran.
Thrun: Bei jedem dümmlichen Song über vergessene Namen, Skateboards, Autounfälle auf dem Weg zur Arbeit (auf dem Weg zur Aaaaarbeit!), Autounfälle ohne Airbags.
Fö: Geiler Auftritt! Obwohl Headliner heute, ist vor der Bühne sogar noch einigermaßen Platz zum ausgiebigen Hüften schwingen. Das einzige, was mich etwas stört: Set und Ansagen sind ähnlich wie bei den vorherigen Reunion-Gigs. Aber ich bin ja selbst schuld wenn ich mir da gleich mehrere von anschauen tu. Fick dich, du Fick!
Fö: Dafür heute das erste Mal, dass ich Eros Razorblade als Bandbestandteil sehe, der ließ sich letztes Wochenende ja noch "subben", wie es in der Fachsprache heißt. Deswegen heute auch mal mit Saxophon. Terrorgruppe Jazz Big Band.
Coco: Hm, tja, hm. Viele Hits. Welthits (in meiner kleinen Welt), wie z.B. das Tresenlied. Aber trotzdem bin ich nur mäßig begeistert und muss zwischendrin gähnen. Wahrscheinlich macht Heuschnupfen plus Sportzigarette noch müder, als gedacht. Oder die spielen einfach nur ihr Set runter und soo spannend ist das gar nicht.
Fö: Gegen Heuschnupfen hilft Adrenalin, oder sowas Ähnliches. Zumindest wurde mein Heuschnupfen weniger, je besser die gerade aufspielende Band war. Taschentücherverbrauch bei Terrorgruppe: Ein halbes. Guter Indikator.
Thrun: Und dann steht neben einem ein total besoffener Anfang-30er, reckt die Fäuste in den Himmel und weint fast vor Freude, weil "Wir müssen raus" sein erster Punksong war. Und dann ist das auch egal, wie affig das eigentlich alles ist. Dass man Texte wie "Ich lieg im Bett, ein fauler Heide, spiel meiner Freundin an der Scheide" mitsingt. Danach kann man sich gerne wieder dafür schämen, in dem Moment nicht.
Thrun: Arschrakete. Ja, mehr davon, totaler Mist, geil! Noch mehr! Fäkal, anal, fäkal, anal, scheißegal.
Thrun: Herzchenkanone! Nutzlos, sinnlos, nutzlos, sinnlos, total groß(artig).
Fö: Rote Herzen fliegen uns zu und werden danach mit den Füßen in den Boden gestampft. Daran ist doch nur die Gesellschaft schuld!
Thrun: "Rammstein für Arme." Die nehmen das doch selbst genauso wenig ernst. Kassieren dafür bestimmt dick Kohle, aber drauf geschissen. Das war schon gut. "Dicke Deutsche" und "Wochenendticket" fehlten, die Kritikpunkte kann man sicherlich äußern. Das mit dem nutzlosen Keyboarderschellenkranztypen wurde auch schon 1000 Mal gesagt. Ansonsten? Doch doch.
Coco: Das Wochenendticket hat mir sehr gefehlt.
Fö: Rüber zu SIBERIAN MEAT GRINDER. Ich sach ma, Überraschung des Festivals. Ich hatte stumpfen Lärm erwartet, aber das konnte sowohl musikalisch, als auch showtechnisch, als auch von der Attitüde her was. Gegen Nazis, für Szenezusammenhalt, und im Subtext totale Vernichtung. Cool!
Fö: Die Bühnenabsperrung, über die wir uns zuvor noch gewundert hatten, wird von den euphorischen Fans mal eben pulverisiert. Oder zumindest in ihre Bestandteile zerlegt, die einzelnen Elemente stehen anschließend quer im Moshpit verteilt rum. Was ein Abriss.
Thrun: Da ist man Abends endlich mal halbwegs fit und nüchtern, dann kacken andere so ab, dass man sich um sie kümmern muss. Hät ich ja gerne gesehen, diese netten Herren.
Gerd: Überraschung des Festivals, der Name verspricht nicht zuviel. Ei ei ei.
Fö: Absolute Verwüstung. Ich bin zeitweise in Versuchung, diese Band als beste des Festivals zu küren, oder zumindest den Auftritt. Dank Unkenntnis der Lieder wirds aber doch irgendwann eintönig. Bis dahin: Geilstes Hardcore-Punk-Metal-Gedresche mit allem drin was man so liebt an härterer Musik. Voll toll.
Coco: Also ich weiß nicht. Da ist mir zuviel Metal bei. Dann lieber an der Elektro-Bühne rumwackeln, da sind die schöneren Melodien. Auch wenn sie sich dort ununterbrochen wiederholen.
Fö: GOMAD! & MONSTER. Irgendwie, so als Abschluss, kommt das ganz geil. Ist aber Dubstep. Also diese Form von Musik, die ich aus Prinzip zum Kotzen finde, aber hier klappt das, zumindest bei mir. Ist wie wenn man beim Saufen und Durchmachen den toten Punkt überwunden hat und plötzlich feststellt, auf ner Goa-Party gelandet zu sein und alles geil zu finden. Also: Geil. Außerdem war da auch Schlagzeug und Punkgitarre dabei. Manchmal.
Thrun: Klang vom Zeltplatz wie Umts Umts Umts. Nuja.
Fö: Wars vermutlich auch. Aber das is mir egal.
Coco: Das war zu laut! Der Bass fühlte sich an, als sei er in meinem Kopf drin. Aber sehr faszinierend. Beeindruckend. Verrückt. Phänomenal. Einzigartig.
Coco: Allerdings hat mir diese Kapelle die Hochzeit versaut. Als man dachte, es sei schon lange vorbei, gings plötzlich doch noch mal los. Da stand ich aber schon in der Heirats-Telefonzelle und hab kein Wort von dem verstanden, was der Pfarrer erzählt hat und dadurch die entscheidenden Stellen verpasst. Aber immerhin, die Zelle hat im Takt mit-vibriert. Las Vegas ist langweilig dagegen!
Thrun: Egal wann man hier langgeht, irgendwer zappelt immer an der Reaegeagegage-Stage ab. Die ganze Nacht, find ich super.
Coco: Letztes Jahr gab es hier nur bemitleidenswerte "Künstler". Da ist das Konzept mit dem Auflegen sehr viel sinniger.
Fö: Immer wieder ein großer Spaß für alle Besitzer eines altmodischen Iglo-Zeltes: Die Wurfzelt-Einpack-Experten.
Gerd: Es heißt Iglu, du von der Werbeindustrie verzogener Kretin!
Fö: Halt die Fresse und iss nen Donot.
Thrun: Man muss es nur können, ihr zwei Nichtsnutze!
Thrun: Um 7 war es eh wieder vorbei mit der Nachtruhe, weil die Sonne einen erbarmungslos aus der Gluthölle ZELT trieb. Aber mit so netten Mitcampern ist das alles absolut kein Problem und zur Not nascht man einfach nochmal am Soßenspender "Spandau." Oder nuckelt die Zündkerzenpinnekens leer. Oder geht mental nochmal die 60minütige Geschichte vom Speicherwichser durch.
Thrun: Rückfahrt? Unspektakulär, dank fehlendem Kennzeichen und Führerscheinfoto mit Brille, aktuell aber nur noch mit Kontaktlinse (ja, eine). Fazit? Wie immer geil. Gefühlt schon etwas mehr Besucher als letztes Jahr, immernoch widerliche Hippieatmosphäre, alle haben sich lieb, die meisten Leute nerven nicht mit lauter Musik, das Wetter ist gut, die Bandauswahl breit, die Preise ok und dank der kurzen Anfahrt alternativlos (Danke, Angela.). Bis nächstes Jahr, du süßer Schmetterling!
Gerd: Fö und ich bedienten uns auf der Rückfahrt dann der Verkehrsmittel, die wir auf der Hinfahrt (Bahn-Sparpreis, Fernbus, Mamas Auto) ausgelassen haben: Mitfahrgelegenheit, Semesterticket, frische Erdbeeren mit Vanilleeis.
Coco: Taxi, Zug, anderer Zug. Schon wieder einen Rucksack vergessen, aber dieses Mal nur beinahe. Puh. Zuhause.
Hätte aber ruhig noch einen Tag länger gehen können. Nur noch ca. 360 Tage bis Wilwarin 2015!

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Kommentar eintragen:

Ø.

15.06.2014 15:36
Fø, bau doch mal ne Kommentarfunktion für die einzelnen Fotos ein.
Wenn ich alle Gedanken, die mir beim lesen so durch den Kopf gingen, hier unten reinschreibe, ergibt das keinen Sinn (mehr).
Thruntilldeath
(Thruntilldeath)
15.06.2014 17:00
Die Sinnfrage stellt sich hier doch gar nicht!
Hamburg aus Spandau

15.06.2014 23:16
Riecht es hier nach Sackgefahr, oder bin ich das?!
snitch

15.06.2014 23:55
eher nach suckgefahr. aber nur im kommentarbereich.
Egge

16.06.2014 21:22
Ey, wir sind die Barfußspinner & stehen so sehr auf eure Rückblicke! Danke. Sehr gelacht. und ja: terrorgruppe fanden wir tatsächlich nach all den jahren jutt. bei den Minellis die ansagen besser als die songs, wie immer. Im backstage war insgesamt zu viel räucherstäbchen. Aber der see war geil. wir quatschen zu viel. Liebste Grüße, eure Hippies.

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