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Chefdenker, 30 Fingers, So oder so, 14.06.2014 in Schwerte, Rattenloch - Bericht von Fö

Chefdenker, 14.06.2014 in Schwerte

Der 73. Chefdenker-Konzertbericht auf Bierschinken. Trali Trala. Ich versuch dann mal, mich kurz zu fassen.
Also, heute mal wieder in unser heißgeliebtes Rattenloch. Trotz Stumorkangewinde ist das nämlich weiterhin erreichbar. Ein Fels in der Brandung, kann man sagen.
Warm machen vorm Gig. Hier versucht Burn, die Holzpfähle weiter in den Erdboden zu ziehen.
Erste Band: SO ODER SO. Relativ kurzfristig als Ersatz für ATM. Bekomme ich aber nicht viel von mit, anfangs stehe ich noch draußen, dann geh ich rein, guck mir nen halben Song an, will kurz Plakate kleben, und verliere mich in den endlosen Gängen des Rattenlochs beim Fachsimpeln über weltpolitische Themen.
Zur Band: sind noch ziemlich jung, und so unentschieden wie der Bandname scheint auch das gewählte Genre zu sein. Würde ich grob unter "Alternative" verorten, also weniger meine Baustelle. Insbesondere der Gesang schreckt mich eher ab, als dass er mich länger zu fesseln vermag. Sofern ich mir nach nem halben Song überhaupt schon ne Meinung bilden kann.
Danach: 30 FINGERS. Das ist schon ein anderes Kaliber, alters- wie musikgenretechnisch. Grobe Richtung Punkrock, Rock'n'Roll, Metal, vom Dreiergespann durchaus fähig vorgetragen. Cool!
Etwas befremdlich, als der Gitarrist irgendwann ne Ukulele auspackt. Resultat ist ein etwas folk-lastiger Trinksong, der aber ganz gut funktioniert. Also, nicht dass er mich zum Saufen verleiten würde, aber kommt trotz Ukulele eher rockig und unpeinlich daher.
Scheint außerdem eine integrativ agierende Band zu sein, schließlich haben sie sogar einen Bassisten ohne Beine eingestellt! Der darf dann auch das letzte Lied singen: "No Class" von Motörhead. Geil! Highlight!
Entsprechend metallastig geht es mit CHEFDENKER weiter. Nämlich mit Kollege am Gesang und "Breaking the law" mal eben locker vor die Punker-Meute geworfen. Geil!
Ansonsten beschränkt man sich auf eigenes Material. Zumindest auf Claus-eigenes Material, schließlich hat er noch andere Bands, deren Hits man hier und da mal einstreuen kann.
Beinahe wäre es das kürzeste Set der Chefdenker-Geschichte geworden, als ein paar überinteressierte Zuschauer die Setlist an sich reißen und erst nach beharrlichem Nachfragen wieder rausrücken. Ker, das wär ja was geworden!
Rattenloch gut gefüllt. Zumindest in Anbetracht der Tatsache, dass sich für manche die Anreise als nicht ganz so trivial gestaltete. Und natürlich läuft auch heute Fußball im Fernsehen. Passiert ja an den 364 anderen Tagen im Jahr nicht, weswegen es absolut verständlich ist, wenn man lieber vor der Kiste hockt, als zu nem Konzert zu gehen.
Wer genau im heutigen Spiel aufeinander trifft, kann ich nicht so wirklich herausfinden. Claus meinte, Japan gegen Färöer Inseln. Zwei Spitzenteams also, deren Karrieren ich schon immer voller Begeisterung verfolgt habe. In Färöer kommt ja immerhin ein F und ein ö vor. Und Japan, tja, was kann man über Japan sagen? Claus erzählt, dass sie bei der Einreise Probleme hatten weil sie nicht durch den Geigerzähler kamen.
Nunja, zurück zu Chefdenker. Die können sich auch fleißig die Bälle zu werfen. Heute ein erfreulich vollgepacktes Set mit relativ wenig Pausen und umso mehr schön-drauf-los. Mit zunehmenden Alkoholkonsum werden zwar auch die Pausen länger, aber das ist ja absolut verständlich. Auch der mutigste Windelträger muss schließlich irgendwann mal Wasser lassen.
Führt dann dazu, dass während Kolleges Pinkelpause mal eben "Disco ab 30" auf die Melodie von "Hitlers Autobahn" gespielt wird. Hab ich doch noch richtig im Kopf so, oder? Schon witzig, diese Chefdenker.
Jau, schönes Gefeiere. Das Publikum ist sich uneinig ob es tanzen will oder nicht, am Rande wird ein entblößter Arsch der Öffentlichkeit präsentiert und irgendwo läuft jemand rum, der eifrig Selfies macht. Läuft also eigentlich ab, wie auf jedem anderen Chefdenker-Konzert.
Sie sind sogar so routiniert, dass Claus ne Saite reißt, was der Chaostheorie entsprechend daran lag, dass auf der anderen Seite des Globus irgendne Mannschaft gegen ne andere gewonnen hat. Die Chaostheorie ist auch schuld, dass Claus so betrunken ist, so dass er "Angela" nicht mehr spielen will, obwohl alle darum bitten. Ja, das war das schönstes Chefdenker-Konzert, das ich je im Monat Juni des Jahres 2014 erleben durfte. Gute Nacht.
Ach, P.S., Schleichwerbung: Am 19.07. Chefdenker und Bambix und Betrunken im Klappstuhl und ganz viel Chaos im Rekorder Dortmund! Das wird voll und toll. Der Vorverkauf läuft!

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