Argies, The Grabowskis, Paragraph 08/15, Diarrhea Suicide, 20.06.2014 in Schwerte, Rattenloch - Bericht von Kiki
Argies, 20.06.2014 in Schwerte
Als erstes stelle ich fest, dass es viel zu viele Vorbands gibt. 3 an der Zahl, was im Rattenloch ja immer Garant für einen langen (seeehr langen) Abend ist. Zur ersten Band DIARRHEA SUICIDE, die heute immerhin schon ihren vierten Gig haben, wurde mir im Vorfeld von Sänger Matze schon körperliche Züchtigung angeboten, äh angedroht, falls ich nen völligen Verriss schreiben sollte.
Gar kein Problem, ein guter Personaler kann ja auch Arbeitszeugnisse ausstellen, in dem ausschließlich die positiven Eigenschaften herausgestellt werden:
1: Der Drummer konnte den einen (und einzigen) Rhythmus wirklich toll spielen.
2: Matze sieht super aus!
3: Ihr habt geile Texte (die ich nur leider nicht verstehen konnte
2: Matze sieht super aus!
3: Ihr habt geile Texte (die ich nur leider nicht verstehen konnte
War nur Spaß! So ganz schlimm war es wirklich nicht. Am Gesang sollte gefeilt werden, ansonsten ganz brauchbares Streetpunk-Gedönse. Fürn vierten Auftritt und als erste Band definitiv brauchbar.
Das ist Deutschpunk im Stile der frühen Toten Hosen, Popperklopper und ein wenig vom Charme der Brieftauben. Besonders zu beachten (auch wenn es kein schönes Bild von ihm gibt) ist der neue Schlagzeuger. Wohl noch nicht so lange dabei und trotzdem mit sehr guter Vorstellung.
Instrumente sitzen...ok, der Bass hängt viel zu hoch. Ich meinte natürlich auch die Fähigkeiten der Musiker. Textlich geht es um Alkohol (ach ne!), verflossene Liebschaften und was den Punker von heute noch so bewegt.
Mittlerweile auch ein paar tanzwütige (und ordentlich uppjemachte) Jungspunde im Publikum, denen der Sound der Paragraphen natürlich ordentlich zusagt. Ist ja eh die übliche Inzestsuppe aus Schwerte, Hagen und dem Rest des Sauerlandes (! :-)!) am Start. Ach ja, und drei Personen aus Witten, die es dieses Mal tatsächlich schaffen sollten, GEMEINSAM nach Hause zu fahren.
Weiter im Text. THE GRABOWSKIS mit dem skandinavischen o, das meine Schreibmaschine (oder der Bediener) nicht schreiben kann. Waren ja schon beim BSeatsFZW am Start. Habe ich mir da aber nicht angeguckt, weil ich mir da immer lieber die Bierflaschen von innen angucke als die Bands.
Mitglieder sind mehr oder weniger auch alle schon bekannt. Fischer bearbeitet die Felle, Enno (ehemals Paragraph 08/15) usw. Wie oben erwähnt, alles irgendwie, irgendwo schon mal gesehen. Toll, brauch man sich nicht ständig neue Gesichter zu merken. Apropos neu: Ne neue Platte ist fertig. So richtig geiles Vinyl. Haben Sie auch direkt mitgebracht. Schickes Teil!
Wird ja von meinen (mehr oder weniger) geschätzten Mitschreiberlingen als verdammt großartig abgefeiert. Ich finde es solide, aber auch nicht mehr. Guter Punkrock, mit diversen anderen Einflüssen (Ska, Folk). Allerdings auch nichts, was wirklich aus der breiten Masse heraus sticht.
Sieht die Feiermeute allerdings gänzlich anders, so dass es noch diverse Zugaben gibt. Ich wandere in den Vorraum ab und besiege trotz eines extrem mittelmäßigen Partners in der Offensive (MAKS!) den Sänger der Argies im Tischfußball mit 10:6. Ok, er hatte auch ein Handicap in Form eines betrunkenen Spielpartners. Wäre sonst bestimmt unentschieden ausgegangen...wo ist Coco, wenn an sie mal braucht?
Gefühlte Stunden später (kaputte Bassdrum inklusive Neubeschaffung) endlich die alten Herren der ARGIES auf der weltberühmten Bühne des Rattenlochs. Ich hab befürchtet, dass angesichts meiner Müdigkeit ich mir genau 3 Songs geben würde. Nix da! Die vier Herren wissen, wie man die Leute begeistern kann.
Musik, wie sie eben nur Südamerikaner auf die Bühne zaubern können. Tanzbar, fröhlich und trotzdem kämpferisch. Zum Glück auch nicht ganz so viel Ska wie befürchtet.
Der Gesang wechselt zwischen den drei Jungs im Vordergrund immer wieder hin und her, was als sehr gelungen, weil abwechslungsreich empfunden wird.
Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass mir die Band vorher nicht so wirklich bekannt war. Um so mehr heißt es nun, diesen Faux-Pas zu korrigieren und mir schleunigst den ein oder anderen Tonträger zu besorgen. Spielen ja nun auch schon seit über 30 (!) Jahren und touren sich in aller Herren Länder mal ordentlich den Arsch wund!
Trotz der fortgeschrittenen Uhrzeit (kurz vor eins) ist das Rattenloch noch sehr gut gefüllt. Selbst einige wenige Herrschaften, die die 40 schon weit überschritten haben dürften, sind noch vor Ort um den Argentiniern ihren Beifall zu zollen.
Wir kratzen nach guten 40 Minute des Sets allerdings mal vorsorglich die Kurve. Alex und Maks bleiben noch, kommen aber heute wohl auch noch gut nach Hause.