The Maladroits, Spit Pink, Diarrhea Suicide, 18.10.2014 in Schwerte, Rattenloch - Bericht von Fö
The Maladroits, 18.10.2014 in Schwerte
Erste Band: DIARRHEA SUICIDE. Heute erstmals mit Devotionalien am Start, nämlich eigenhändig besprayte Jutebeutel, die aber keine Jutebeutel sind sondern PVC-Beutel, wie mir die Ökofuzzis von Rilrec beibringen. Später stelle ich jedoch fest, dass das Etikett von Polyproylen und nicht von Polyvinylchlorid spricht. Was natürlich schade ist, weil Diarrhea Suicide sonst behaupten könnten, endlich was auf Vinyl draußen zu haben.
Wie auch immer. Die Band habe ich ja erst kürzlich im Rekorder gesehen, wo sie mir noch ne Spur besser gefielen, heute verliert sich das etwas im großen Schwimmbad des Rattenlochs. Aber eigentlich: Heute treffen des Sängers Vokalschallwellen das Mikrofon doch öfter als gewohnt! Und so versteht man sogar mal einzelne Wörter. Sowas wie "Nordstadt" oder "Society" oder "Punk".
Aus dem Publikum kommt der innige Wunsch, man möge doch mehr Scheinwerfer auf den Schlagzeuger richten. Das ist nett. Wird ja eh mal wieder Zeit für ein anständiges Schlagzeugerfoto. Man kann immer an Fredis Gesicht ablesen, wenn er sich mal verspielt hat.
Netter Auftritt, irgendwie haben die Lieder was, und irgendwie setzt sich das melodische Genöle doch ganz gut im Gehör fest. Größter Hit der Band: H.A.N.S.A.!
Nächste Band: SPIT PINK aus Recklinghausen und Bochum und watweißichwasnoch. An der Band kommt man anscheinend auch nicht wirklich vorbei. Gibt's zwar noch nicht allzu lange, spielen aber ziemlich häufig - und trotzdem sehe ich sie heute zum ersten Mal.
Die Band hat kürzlich ein Video zum Song "Bad Dreams On Ketamine" rausgebracht. Der Song ist ganz cool, spielense auch direkt zu Beginn. Ist aber auch leider der einzige Song der Band, den ich kenne - wodurch der Rest in einem etwas eintönigen Sumpf versinkt.
Was nicht heißen soll, dass das irgendwie schlecht wäre - die können durchaus was! - aber der Auftritt war mir ganz einfach zu lang. Ist man ja nicht mehr gewöhnt, sowas. Also bin ich die ersten 20 Minuten des Auftrittes ganz angetan und werde danach sekündlich müder.
Musik: Irgendwie klassisch, aber doch eigenständiger als andere Vertreter des Genres. Was fürn Genre? Naja, so UK-Punk, so '77er-Gedöns. Wobei Spit Pink schon sehr rock'n'rollige Riffs benutzen, geht ganz gut ins Ohr.
Nunja, weiter im Programm. THE MALADRO!TS, die sich heute als DERBY DOLLS mit nem MALADROITS-Coverset ankündigen, was eigentlich nur fair ist. Die Derby Dolls standen nämlich ursprünglich auch mal auf dem Flyer, wollten dann aber doch nicht mehr. Schade.
Die Maladroits machen auch irgendwie Punk im '77er Style, aber gänzlich anders interpretiert als zuvor Spit Pink - nämlich in rasend schnell und mit diesem abgehackten Groove, der mich immer an Bands wie die Shocks erinnert und der Grund ist, warum ich mir sowas nicht lange geben kann, weil das Gehacke den Kopp kapott macht.
Live geht das aber klar, verführt zumindest zum fleißigen Mitwippen. Die Band recht angetan trotz des eher spärlichen Publikums. Ein junger Punk kann ihnen noch nen politisch inkorrekten Grabowskis-Aufkleber schenken, worüber sich die Herren Sozialarbeiter sehr freuen.