Michel B.und Mighty MoeSes, 03.01.2015 in Dortmund, Café Banane - Bericht von Zwen
Michel B. und Mighty MoeSes, 03.01.2015 in Dortmund
Gemütliches U-Bahn fahren. Ein Polizei-Schlägertrupp stürmt in die volle U-Bahn und knüppelt direkt mal los. Wer noch rauskommt hat Glück, wer nicht rauskommt, wie u.a. ein Mädchen mit blutender Hand; wird auch von den Cops nicht mehr rausgelassen...vielleicht an der nächsten Station.
Naja, da es sich auch nicht mehr lohnt jetzt noch nach Hause zu fahren, laufe ich auch noch etwas durch die Stadt, treffe immer mal auf nette und weniger nette Leute, bis wir uns auf den Weg ins Cafe Banane machen.
Wer mehr zur Demo lesen möchte kann das hier tun.
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Erschöpft und leicht durchgefroren kommen wir dann im Banane an und bestellen uns erstmal ein Bier. Verdient haben wir's uns! Doch was ist das?! Die meisten Biere gibt es nur in 0,3 Flaschen?! Astra und Hansa gibt's gar nicht?! Meh! Dafür gibt es Bananenweizen. Das kann man natürlich trinken, muss man aber nicht. Na egal, als Eintritt reicht eine kleine Spende für die Musiker.
Ach ja, Musiker! Die gefallen mir heute beide ausgesprochen gut. Den Start macht MIGHTY MOESES, der von sich selbst sagt, dass er sehr depressiv sei, weshalb der Großteil seiner Lieder vom sich umbringen handelt.
Das Ganze bringt er aber mit einem Augenzwinkern und einem Lächeln rüber. Auch hatte er bei mindestens zwei Songs Off-Beats. Super!
Ansonsten wird sich natürlich auch wichtigen Themen gewidmet, wie dem, was nachts so auf Sport1 lauft bzw. in Stützstrümpfen durchs Bild hüpft.
MoeSes selbst (ja, das kann man auch als "ö" sprechen) ist das alles jedoch egal. Er besingt lieber, wie er seine Freundinnen manchmal verlässt, weil sie so 'nen Scheiß faseln von wegen der Mond hätte ein Gesicht und manchmal direkt sehr subtil umbringt. Zwischen den Songs erfahren wir noch, dass den Herrn an der Gitarre eigentlich nur ein junger Mann im Publikum als einziger so richtig heiß macht.
Ein weiterer Höhepunkt des Auftrittes ist für mich das Lied "Tanz!". Ich weiß gar nicht warum. Vielleicht einfach deshalb, weil es sich so überhaupt gar nicht zum Tanzen eignet.
Sind wir auch schon beim letzen Act des Abends, MICHEL B. Sehe ich nun zum 3. Mal und ich muss sagen, dass ich ihn von Mal zu Mal besser finde, also von scheiße zu okay zu richtig gut. Vielleicht liegt es auch nur daran, dass ich heute zum ersten Mal in der Stimmung für seine Musik bin.
Obwohl es natürlich schon ein wenig klischeehaft ist: Ein Lied gegen Nazis, eins gegen Frei.Wild und Onkelz, ein Lied über Hartz4, irgendwas mit Liebe und was mit Gesellschaft hatte er auch im Programm. Sind wohl einfach die relevanten Themen.
Immerhin gibt es kein pseudointellektuelles Hipster-Emo-Studenten-Geplärre, sondern richtig schönen Akustikdeutschpunk.
Irgendwann geht dann jedoch auch dieser Auftritt zu Ende und MightyMoeSes darf noch eine Zugabe für Michel spielen.
Michel steuert übrigens einen Beitrag für Fös neues Buch bei: "Sitzt ein Punker an der Bar und trinkt Bier. Kommt ein Homosexueller rein und flüstert dem Punker ins Ohr: "Eye, wenne mit aufs Klo kommst, kriegste nen Blowjob." Als Antwort haut der Punker den Typen k.o.. Fragt der Barmann: "Was hat der dir denn gerade gesagt?!" Sagt der Punker: "Weiß ich auch nicht, ich hab nur irgendwas von Job verstanden."