Serpent Eater, Groll, Morbid Mosh Attack, Brecht, 31.01.2015 in Bensberg, UFO - Bericht von Chris Crusoe
Serpent Eater, 31.01.2015 in Bensberg
Gipfeltreffen der Lärmbands aus dem Rheinisch-Bergischen in Bensberg. Da gibt es nichts zu lachen. Groll sind zum Beispiel nach längerer Pause endlich wieder unter den Lebenden. Neu und interessant sind Brecht.
Serpent Eater und Morbid Mosh Attack hingegen versprechen gewohnt hochwertige Dröhnung. Serpent Eater übrigens mit einem strammen Programm an diesem Wochenende, siehe hier.
Brecht kommen aus... öhm... Remscheid? Oder Umgebung. Egal - heftiges Geballer ohne Verzicht auf Virtuosität. Es geht schnell und hart zur Sache und technisch sind die Herren alle top fit.
Man fühlt sich kurz überfahren und wird nur durch die charmant ungeübten Ansagen von Sänger KKris aus der Heftigkeitsstarre geholt. Gute Band, guter Auftritt! Man darf gespannt auf erste Aufnahmen und weitere Konzerte sein.
Der heiße Scheiß des Abends sind Aufklebekulleraugen. Ob wie hier auf die Einrichtung, auf Fingerspitzen oder gar die eigenen Augenlieder geklebt verfehlen sie ihr Ziel nicht: Unterhalten und Verwirrung stiften!
Nach weltreisebedingter Pause sind Groll wieder da und demonstrieren beeindruckend ihren Machtanspruch. Düster und atmosphärisch dicht präsentiert sich das finstere Trio in exzellenter Form.
Das Zusammenspiel und die Abwechslung sind beeindruckend. Alle drei Musiker singen, und trotz der spärlichen Instrumentierung wird alles aus den Songs rausgeholt, ohne dass es zu Leerstellen kommt. Geil!
Als drittes werden Morbid Mosh Attack begrüßt, die auch heute wie gewohnt ohne Schwäche agieren. Der Sound ist gut und man wähnt die Kölner/Pötter in guter Form.
Es gibt die erwartete Metal-Packung, oder Trash mit Punkeinschlag, oder Hardcore mit Headbangoption, oder wie man es auch umschreiben will. Eine authentische, ehrliche Walze mit Sympathiebonus. Immer wieder gerne!
Das UFO verfügt übrigens außer über eine Küche (vegane Linsenpampe gekostet: geht klar!) auch über eine äußerst angenehme Ton- und Lichtabteilung und natürlich über die notwendige Attitüde. Träger ist übrigens die AWO. Kann man ruhig mal sagen.
Serpent Eater sind als vierte Band dran und entfalten sich hier unglaublich nachhaltig. Da stimmt mal alles: der Sound ist enorm, Licht und Nebel unterstützen die Stimmung.
Serpent Eater sind zum einen eine enorm eng agierende Band, die keine Lücken lässt, und zum anderen ein echter Frontderwisch, bei dem jede Silbe des Gesangs so herauskommt, als würde man es tatsächlich mit dem Huffüßigen zu tun haben. Mindestens ein Dämon der Stufe Drei - wenn man ein bisschen Angst bekommt, hat die Band wohl alles richtig gemacht! Sehr schöner Abend insgesamt!