Derbe Lebowski, Hatehug, Special Guest, 03.04.2015 in Dortmund, Currystübchen - Bericht von Fö
Derbe Lebowski, 03.04.2015 in Dortmund
An Karfreitag ist Jesus gestorben. Also, bevor er auferstanden ist. Nach der Auferstehung dürfte er ja ein zweites Mal gestorben sein, sonst würde er ja noch hier rumlaufen, oder? Keine Ahnung, ich blick da nicht durch. Jedenfalls, um das mal zu einem Ende zu bringen: Um zu zelebrieren, dass all unsere Sünden vergeben sind, herrscht an Karfreitag ein Verbot von Tanz-, Musik- und Sportveranstaltungen, zumindest in NRW. Zeit, sich auf das zu besinnen, das einem wirklich wichtig ist, was in unserem Falle natürlich Tanzveranstaltungen sind.
Natürlich will sich hier keiner über irgendwelche Gesetze hinwegsetzen, also stellen wir uns einfach alle in 'nen Raum und achten penibel darauf, keine Musik zu machen, oder gar zu tanzen. Sport sowieso nicht, aber das klappt an anderen Tagen im Jahr auch ganz gut.
Die neue Band von Kruse mit eigentlich genau denselben Leuten von den anderen Bands von Kruse beginnen die Andacht, indem sie über das Gott-Argument sinnieren und geistreich aus der Bibel vortragen. Natürlich alles in Zeichensprache, man darf ja nicht laut sein.
Eigentlich sitzen oder stehen alle nur starr da und sagen ab und zu mal so Sachen wie "Gott", "Jesus" oder "Amen". Aber auf keinen Fall hat das hier irgendwas mit Musik zu tun.
Weiter geht der Gottesdienst mit der Band Hatehug. Der Bandname hat natürlich auch religiösen Hintergrund und bezieht sich auf die Umarmung von Judas und Jesus, als sie irgendwann nackt nebeneinander aufgewacht sind.
Wie auf diesem Foto, wenn man es mit dem vorherigen vergleicht, eindeutig zu sehen ist, bewegt sich heute niemand. Und wenn, dann nur total abgehackt, es darf ja nicht rhythmisch wirken, hinterher legt das noch jemand als Tanz aus.
Es spielt auch niemand ein Instrument. Der hier zu sehende Bass soll lediglich an die Kreuzigung Jesu erinnern. Andere hängen sich ja ein Kreuz um den Hals, aber man kann auch einfach 'ne Gitarre nehmen, sieht stylischer aus und ist noch viel näher an der Selbstgeißelung, weil son Bass ja viel schwerer ist als son simples Holzkreuz. Der Glaube ist wirklich sehr stark bei Hatehug.
Auch Hatehug lesen eigentlich nur aus der Bibel vor, wobei sie die meisten Passagen natürlich auswendig kennen, deswegen sieht man auf den Fotos keine Bibel.
Dann schließlich Derbe Lebowski, ebenfalls bekannt für christlichen Lebensstil. Auch sie machen keine Musik und keinen Sport, und schon gar keinen Tanz. Es wird wieder aus der Bibel zitiert, altes und neues Testament, diesdas, ihr kennt das.
Natürlich klatscht keiner, könnte ja zu viel Bewegung sein, stattdessen sind alle ganz andächtig und nippen am Messwein. Ja nicht zuviel, es darf ja keinen Spaß machen, denn Spaß ist verboten.