Sour Bitch, The Night, 05.04.2015 in Köln, Sonic Ballroom - Bericht von Fö
Sour Bitch & The Night, 05.04.2015 in Köln
THE NIGHT sind jetzt nämlich ne 2/3-Frauenband! Mit Angelika-Express-Dani und DivaKollektiv-Caro (eigentlicher Grund unserer Anwesenheit) ist die Namedropping-Komponente hiermit auch abgehakt - die unzähligen Bands und Projekte von Burn zu nennen erspare ich mir hier mal.
Zunächst mal: Mit Horrorpunk hat das gar nicht mehr so viel zu tun. Gelegentliche Whohoho-Töne aus dem Off zeugen noch von der Vergangenheit, ansonsten fällt mir da nur das Gütesiegel "Rockmusik" ein. Schön amtlich.
Mir ist das aber einfach zu viel Rock und zu wenig Punk. Ab und zu son bisschen Druck aufs Gaspedal kann doch auch nicht schaden, oder? Ansonsten hab ich so ganz allgemein nix zu meckern, klingt alles ganz solide, und Burns Gesangsstimme kommt ähnlich kraftvoll wie seine Oberarme.
Meist alles ziemlich gussfertig runter gezockt, wenig Pausen, kaum Ansagen (doch, es gab ein "Prostern!" von Dani). Kurzweilige Geschichte, könnte alles noch etwas lebhafter sein. Aber wenn man die gemeinsamen Proben an ner halben Hand abzählen kann, ist man wohl naturgemäß noch etwas verkrampft.
Eigentlich sollte noch eine weitere Band (Worldhood) spielen, die sind anscheinend nicht aufgetaucht. Dafür geht's nun weiter mit der Hauptband des Abends: SOUR BITCH aus Prag.
Punkrock, bisschen rock'n'rollig, bisschen rotzig, wie bei so ziemlich allen Bands dieses Genres mit Frauengesang müssen mal wieder die Distillers als Referenz herhalten, aber an die muss ich tatsächlich dann und wann denken.
Geht ordentlich nach vorne, die Damen haben mächtig Spaß, macht Laune. Musik ist ganz ordentlich, aber mir fehlen irgendwie die Highlights, so wirkliche Hits kristallisieren sich da nicht heraus. Wobei, doch, ein Song hieß "I hate my hometown", den fand ich super.
Die Sängerin erzählt, heute das beste Publikum der Tour vor sich zu haben. Kann ich nicht beurteilen, finde solcherlei Ansagen nur immer etwas klischeebeladen. Der Ballroom ist aber tatsächlich ganz gut gefüllt, hier und da wird sogar getanzt, und Zugaben müssen die Pragerinnen auch spielen.