Soli Open Air: Fehlschuss, Raffnix, 30.05.2015 in Duisburg, Bauwagenplatz - Bericht von Zwen
Soli Open Air für das Avanti Zentrum Dortmund Tag 2, 30.05.2015 in Duisburg
Wie schon gesagt: Die erste Band habe ich leider verpassen, was aber nicht schlimm ist, spielt doch gerade diese tolle Ein-Mann-Ärzte-Cover-Band. Klassiker wie Anneliese Schmidt und Westerland werden dem geneigten Hörer geboten. Großartig! Rechts unten im Bild schläft übrigens jemand in der Gitarrentasche des Gitarristen. Der Punkrockfaktor ist heute also wieder sehr hoch.
Auf der großen Bühne geht es dann weiter mit FEHLSCHUSS. Diese servieren uns wie immer eine gute Portion Deutschpunk.
...und obwohl es noch hell ist, hüpfen einige Bunthaarige durchs Geschehen und eröffnen fröhlich den Pogo.
Neben den Bunthaarigen sind auch ein paar Hunde fleißig dabei und schnappen immer mal wieder nach den anwesenden Punkern. Mich belustigt das schon sehr. Vor allem als irgendso ein Kandidat anfängt mit einem Vierbeiner zu pogen und dabei sehr bedacht auf seine Kronjuwelen sein muss.
Musik: Jo, alles gut: Deutschpunk. Neue Songs am Start und ein Slime Cover, welches hart gefeiert wird.
Bei Männer mit Bärten springt übrigens jemand auf die Bühne und zeigt voller Stolz seine drei Haare am Kinn. Raffnix sollten später sagen: "Jede schlechte Punkband braucht ein Piratenlied".
Jo, war ein stabiler Deutschpunk-Auftritt. Pogo war auch da. Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich sie schon mal besser gesehen habe. Weiß gar nicht warum, hatte die Band doch sichtlich Bock. Vielleicht einfach sehr oft gesehen in letzter Zeit, oder ich wollte die Möglichkeit mal nicht auf die Bühne gerufen zu werden, mal für ein paar Misstöne nutzen.
In der Umbaubause erkunde ich ein wenig den Festivalplatz. Ganz den großen Festivals zum Vorbild gibt es hier kleine Themendörfer, die auch schön ausgeschildert sind. Ich muss aber sagen, dass mir die Cocktailbar Molotov irgendwie besser gefällt als das Dorf "Pissen".
Dieses Urinal war das letzte Mal, als ich hier war, noch nicht da. Ist wohl extra fürs Festival angelegt worden. Man sieht also: Hier wurden keine Kosten und Mühen gescheut.
Aufgrund meiner ausgedehnten Erkundungstour verpasse ich dann auch mal den Anfang von RAFFNIX. Diese sind NICHT aus Holland - obwohl sie holländische Songtitel haben, dort in nahezu jedem Club gespielt haben und manchmal sehr komisch sprechen - sondern aus Aachen.
Das Verpassen der ersten Songs ist für mich aber auch überhaupt nicht schlimm, kenne ich nämlich alle nicht. Die Hits verstecken sich mit "Alice im Wunderland", "Diktator", "Helft den Tieren" und ganz besonders "Auf die Barrikaden" eher so im zweiten Teil des Sets. Vor der Bühne ist übrigens auch Bewegung und dies zurecht, prügeln die Holl...äh Aachener doch richtig gut durch ihr Set.
Außerdem fällt mir heute erst auf, dass Raffnix mit ihrem neuen Schlagzeuger wirklich einen guten Fang gemacht haben. Der Mann gibt alles und feuert alles raus, was die Schießbude so kann.
Als Zugabe gibt es dann noch das eben schon angesprochene Piratenlied mit schönem "Lalala"-Refrain und danach noch "Kacken", ein Song mit dem sich hier wirklich jeder gut identifizieren kann.
Als die Sonne dann langsam hinterm Horizont verschwindet, gibt es an der Bar noch eine Eisenpimmel-Karaoke-Aftershow-Party. Alles sehr nett, wir machen uns dann aber doch mal lieber auf den Weg Richtung Dortmund. War aber mal wieder sehr schön auf dem Platz hier in Homberg. Schade eigentlich, dass ich gestern nicht da war.