Platzhirsch-Festival: Die Aeronauten, 14.08.2015 in Duisburg, Dellplatz - Bericht von Fö
Die Aeronauten, 14.08.2015 in Duisburg
Zufällig stolper ich aber über den Hinweis vom Westfalen, dass die Bühne am Dellplatz für Noppes sei. Hm, dieser Fakt wurde von den Veranstaltern irgendwie unterschlagen - ich finde zumindest auf der Seite keine Informationen darüber, welche Bühnen eventuell frei zugänglich sind und welche nicht. Vielleicht hat man ja keinen Bock auf dieses Umsonst-Publikum. Muss man auch verstehen. Aber die Chance, mir die Aeronauten für noppes anzuschauen, lasse ich mir dann doch nicht entgehen, ob die Veranstalter wollen oder nicht!
Die Bühne am Dellplatz hat ne interessante runde Form (waren das mit der 360°-Show nicht U2?) und keine Überdachung, was auch ungewöhnlich ist, zumal es, wie Hendrik erzählt, ne Unwetterwarnung geben soll. Aber es bleibt glücklicherweise beim T-Shirt-Wetter.
Die Aeronauten legen bald los, allerdings später als im Plan steht - was mich wieder bekräftigt in meiner Entscheidung, mir kein Ticket geholt zu haben. Denn damit rückt ihre Auftrittszeit ja noch näher an Jaya! Immerhin jetzt die volle Dröhnung Aeronauten. Oder?
Hat ja schon irgendwie eher so Stadtfestcharakter hier. Der Platz ist umsäumt von Bierbuden und Ständen diverser Läden aus dem Umfeld, macht aber eigentlich nen recht netten Eindruck. Das Publikum besteht aus der üblichen Mischung von Altpunks, Großfamilien und Alkoholikern - manchmal auch in Personalunion.
Die Aeronauten sind eine sehr nette Band. So stellen sie sich, allen Stadionrockregeln zum Trotze, schon zu Anfang der Show dem geneigten Publikum namentlich vor. Guz schlägt vor, dass auch die Zuschauer ihre Namen rufen - und zwar gleichzeitig. Beste Szene: Matthias stellt sich lauthals, wie er es gelernt hat, mit "Arschloch" vor - und von der Bühne kommt ein trockenes "Hallo Matthias". Zufall?
Ich hab die Aeronauten ja zuletzt vor nem knappen Jahr beim Bierschinken-Festival nur so halb mitkriegen können, freue mich deswegen heute auf die volle Packung. Oder?
Aufmerksame Leser erkennen: Ich schrob schon zum zweiten Mal das Satzfragment "Oder?". Das ist son Stilmittel, um schonmal vorweg zu greifen, dass ich den Auftritt zu kurz fand. Aber das bleibt unter uns, Autoren verraten ihre Stilmittel ja nicht.
Aufmerksame Leser erkennen: Ich schrob schon zum zweiten Mal das Satzfragment "Oder?". Das ist son Stilmittel, um schonmal vorweg zu greifen, dass ich den Auftritt zu kurz fand. Aber das bleibt unter uns, Autoren verraten ihre Stilmittel ja nicht.
Der Auftritt soweit ziemlich cool. Guter Sound trotz Open-Air-Bühne, gewohnt verschmitzte Ansagen von Guz ("heißt der Fluss hier eigentlich Duis?") und eine schöne Songauswahl mit vielen kleinen Schunkelperlen und der Aeronauten-typischen unbeschwerten Lyrik. Da probiere ich doch direkt auch mal ein paar unbeholfene Tanzschritte aus.
Aeronauten hören ist wie Urlaub, da kann man schön träumen. Gespielt werden Lieder wie Maximum Future Investment, IQ 39, No Smiling Day, Sexy Welt, Jackenmann, Insel oder, wie hier im Foto zu sehen, das schwyzerdütsche "Womunidure" - und selbst da gibt's Leute, die eifrig versuchen, mitzusingen.
Mit dabei auch zwei Instrumentalstücke - von der Instrumental-Hälfte der "Too Big To Fail" natürlich, zumindest kenne ich die Lieder, nur Songtitel zuordnen fällt mir grad schwer. Außerdem dabei: Ein gänzlich neuer Song namens "Ottos kleine Hardcoreband", der natürlich die Punker unter uns anspricht.
Das neue Album "Heinz" steht ja in den Startlöchern und soll Oktober erscheinen. Bin ich sehr gespannt drauf! Die Aeronauten machen immer gute Alben. Immer zeitlos schön!
Publikum: Och joah, die TänzerInnen vor der Bühne halten sich in Grenzen, ganz Stadtfest-üblich hält man sich weiter hinten und an den Biertischen auf. Was ich nicht schlimm finde, einen blutigen Moshpit hätte ich hier eh nicht erwartet.
Toller Auftritt. Nur zu kurz. Viel zu plötzlich und unerwartet kommt das "tschüß", eine Zugabe lässt der Zeitplan nicht zu, ich bin ein wenig traurig. Hier herrschen ja noch strengere Zeitpläne als beim Bierschinken-Festival! Aber dafür wars für lau, kann man also eigentlich nicht meckern.