Bunt statt Braun Open Air: COR, Supernichts, Awesome Scampis, 29.08.2015 in Dortmund, Brauks - Bericht von kiki
Bunt statt Braun Open Air, 29.08.2015 in Dortmund
Es geht weiter mit den AWESOME SCAMPIS, die es ja nun auch schon einige Jahre gibt. Und man muss anerkennen: Die Band schafft es, ihren Schülerkombostatus konsequent zu halten. Weiterentwicklung, nein danke. Ska-Punk an sich ist ja schon ein Verbrechen an der Menschlichkeit, das Ganze gespickt mit peinlichen Ansagen, den üblich dümmlichen Mitmach-Spielchen und als besonderem Bonus einer Konfettikanone verhilft mir zur Flucht zur nächsten Bude. Fairerweise sollte hier noch festgestellt werden, dass der Auftritt dem Großteil der Anwesenden allerdings deutlich mehr Freude gemacht hat als mir. Aber die gehen ja auch alle Montag wieder zur Schule (hoffentlich!)
Nachdem Pogo-Radio-Rüdi ein Loblied auf die Dortmunder Bierpreise gesungen hat, fangen die alten Männer von Supernichts an. Menschen vor der Bühne außer uns: 3! Juchu! Privatkonzert von alten Säcken für alte Säcke! Ok, es wird noch etwas voller. Müssen ja draußen noch alle schnell austrinken. Hitdichte wie gewohnt sehr hoch. Leider fehlt die scheiß süße Katze im Set. Buh!!
Nach dem Konzert schlendern wir gut gelaunt zum Supernichts-Merchstand, wo Richy die üppigen Einnahmen der verkauften Platten zählt. Ich sach ma so: Wäre der Erlös in die Supernichtse Bierkasse geflossen, wären die Herren stocknüchtern zurück nach Köln gefahren. Über Fußball möchte sich Richard heute auch nicht mit mir unterhalten. Was ist denn da los?
Es spielen COR. Hatte ich immer komischerweise als relativ prolligen Metal/Hardcore in Erinnerung. Ein Interview mit Sänger Friedemann in einem der letzten Ausgaben des OX veranlasste mich allerdings, der Band und besonders den Ansagen etwas mehr Gehör zu schenken. Der Kollege hats nämlich echt drauf! Nicht nur das übliche Blabla, da wird der Finger tatsächlich mal in die offene Wunde gelegt und auch im eigenen, kleinen Mikrokosmos gewildert und angeprangert. Hat ne Menge gute Ideen der Mann. Respekt dafür. Musik ist auch ganz ok...Hardcore-Metal mit deutschen Texten. Kann man machen. Zumindest war es endlich mal etwas voller vor der Bühne.
Apropos etwas voller: Dem Westfalen sei Dank hat mein Plan, in der Sonne gemütlich 1-2 kleine Bierchen zu trinken, hervorragend funktioniert. Leider wurden es eher 7-8 Biere. Aber wir sind ja Profis und können auch betrunken Rad fahren. Wenn meine kompetente Begleitung denn den Schlüssel fürs Schloss in seiner Hosentasche finden würde. Nach sehr langen Sekunden des "in-der-Tasche-kramen-mit-aufgesetztem-Hundeblick" kommen wir zu dem Ergebnis: Kein Schlüssel da. Verdammte Axt! Aber ich als alter Fuchs und mit langjähriger, inniger Freundschaft zu Schlüssel-Verlier-Experte Bönx inspiziere erstmal die angeschlossenen Räder. Tata: Schlüssel steckt noch im perfekt angebrachten Schloss. Ein ziemlich sicheres Versteck. Da guckt nämlich garantiert niemand nach. (Wieder) gut gelaunt fahren wir zur Bude, um noch ein Scheidekronen zu uns zu nehmen.
Netter Abend, hätten ein paar mehr Leute seien dürfen. Prost und gute Nacht!