Nekromantix, The Sewer Rats, The Minestompers, 10.09.2015 in Köln, Underground - Bericht von Roland der Voland
Nekromantix, 10.09.2015 in Köln
Ich komme erst beim letzten Lied der ersten Vorband an, THE MINESTOMPERS. Spielen relativ unaufregenden Psychobilly mit Schluckauf-Gesang, geht aber doch ganz gut rein.
Die haben nen E-Bass dabei, was man in dem Genre ja selten sieht. Klanglich tat das dem Ganzen meiner Meinung nach eigentlich keinen Abbruch, zumal auch der E-Bass gut knallte, aber sein wir doch mal ehrlich, bei Psychobilly erwartet man einfach nen Kontrabass.
Als nächstes stehen dann THE SEWER RATS aus Köln auf dem Programm. Die sind mir schon öfter über den Weg gelaufen und gefallen mir schon ziemlich gut.
Die haben einen Kontrabass, der klackert aber kaum, überhaupt spielen die auch weniger Psychobilly als viel mehr Punk orientierten Rock`n`Roll. So meiner Einschätzung nach.
Und das tun sie mit viel Herzblut und Spaß auf der Bühne und wussten mir wieder gut zu gefallen, trotz dass der ein oder andere Spruch ein wenig einstudiert wirkte, geschenkt.
Und dann stehen wohl eine der bekanntesten Bands ihres Genres mit ihrem Merkmal, dem Bass in Kindersargform, auf der Bühne, NEKROMANTIX. Es ist wirklich unglaublich, wie schnell Kim Nekroman seinen Bass spielt. Und vor allem auch wie, unter anderem legt er den Bass auch auf den Boden, setzt sich drauf und "greift" dann die Seiten mit seinen Füßen. Natürlich darf wildes Grimassen schneiden dabei nicht fehlen.
Außer dem Bassisten und Hauptsänger wechselt die Besetzung auch ziemlich oft. Es wirkt wie eine drei Generationenbesetzung. Der alte, verrückte "Opa" am Bass, der etwas ruhigere "Vater" an der Gitarre und der junge wilde "Sohn" am Schlagzeug. So kann man sich das Bühnenacting ein bisschen vorstellen.
Am Anfang ist das Publikum noch recht zurückhaltend, nach ein paar Liedern finden sich aber doch noch ein paar Psychos, die anfangen zu wrecken. Lustiger Fun fact, als zwei Mädels sich von hinten nach vorne direkt vor die Bühne schleichen, um ein Selfie von sich und dem Nekroman zu machen, weicht der ihnen erst öfter aus, als die beiden es aber penetrant weiter versuchen, bleibt er stehn und macht in ihrem Rücken obszöne Gesten, hehe. Also nicht, das ich es normalerweise lustig finde, wenn man im Rücken von Frauen obszöne Gesten macht, aber hier fand ich es passend, den beiden Selfie-Irren das Foto so zu versauen.
Bin auf jeden Fall froh, dass ich die Reise für das Konzert auf mich genommen habe. Und das, obwohl sie nicht mehr als letztes Lied "Who killed the Cheerleader" gespielt haben, obwohl es auf iher Setlist stand. grrrr. Auf der Fahrt zurück in`s Sauerland frage ich mich noch, ob ich wohl jemals die Horrorpops live sehen werde?