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Alarmsignal, Paragraph 08/15, 09.10.2015 in Düsseldorf, The Tube - Bericht von Zwen

Alarmsignal, 09.10.2015 in Düsseldorf

Ein vollgepacktes Abenteuerwochenende steht bevor. Dazu später mehr. Heute geht es erstmal mit dem Zug nach Düsseldorf, denn dort spielen Alarmsignal. Letzte Woche habe ich mich ja bewusst fürs AZ entschieden und nicht für den Panic Room. War auch 'ne Preisfrage und da ich letzte Woche nicht das teure Konzert besucht habe, habe ich nun Geld, um den happigen Eintritt von 10 Euro für zwei Bands zu bezahlen. Ich glaube, dass sich hier Alarmsignal übern Tisch ziehen lassen. Jeder weiß schließlich von der Leidenschaft des Paragraphen 08/15, sich Unmengen an sibirischen Ziegenkäse nach Hause liefern zu lassen. Dieses "Hobby" finanziert die Band in erster Linie über CD-Verkäufe, aber auch durch überteuerte Gagen, wie heute. Alarmsignal scheint das nicht zu stören. Liegt wohl daran, dass die heute auch einfach andere Probleme haben. Drummer Kühn ist nämlich heute morgen in den Fernbus von Kassel oder Berlin (darüber streiten die Experten) nach Düsseldorf gestiegen. Soweit so gut, leider meinte nur ein anderer Fernbus mit eben diesem kollidieren zu müssen. Keine Angst, liebe Fans von Alarmsignal, Kühn ist soweit nichts passiert. Blöd ist nur, dass durch die Aktion und dem danach noch stundenlangen im Stau stehen, immer noch ungewiss ist, wann er wohl am Tube aufschlagen wird. Paragraf 08/10 sind ungehalten, haben sie doch nur bis zwölf Uhr Freigang und sind deswegen an einem schnellen Ende der Veranstaltung interessiert. Mir ist das jedoch egal und ich hole mir erstmal ein Astra.
So ziemlich genau um 10 schwingen sich dann PARAGRAPH 08/15 auf die Bühne. Von Kühn weiß man zu dem Zeitpunkt immer noch nichts. Es wird aber schon an einem Plan B gearbeitet und Sänger Sven ist heute gehalten, den Auftritt etwas in die Länge zu ziehen. Wann hat man denn schon mal als Vorband diese Ehre?
Ins Set gebrettert wird übrigens mit Songs wie "Manege Frei", "Ohne Alkohol" und "Deutsch". Allgemein wird sehr viel vom neuen Album "Schärfere Gesetze" gespielt, aber was anderes kenne ich von den Jungs auch nicht.
Witzig sind die Kommentare eines Punks, der zur früher Stunde schon ganz gut zu den rauen Klängen abgeht: "Is' ja echt traurig, dass erst so'n Punk aus Krefeld kommen muss, um euch zu zeigen, wie man Pogo tanzt."
Vor allem am Drummer scheint der Herr einen Narren gefressen zu haben. Dieser wird ständig gelobt und ihm wird sogar eine Cola ausgegeben.
Dann erzählt uns unser neuer Punker-Freund noch bei Svens Ansage "Wir sind Paragraph 08/15 aus Hagen", dass es in Hagen den beschissensten Knast überhaupt gibt. Das sorgt für Amüsement.
Aber zurück zum Set. Eigentlich hätte ich etwas geschrieben, wie "Die Band wird von mal zu mal professioneller und das viele Spielen scheint den Jungs wirklich gut zu tun", aber dann verkackt Jens (rechts im Bild) komplett seinen Gitarreneinsatz und an einer anderen Stelle vergisst der Sänger den Text und singt dann nur noch "Lalalalalala". Naja, sie sind halt eher Punk geblieben.
Apropos Punk. Zum Ende hin wird dann noch "Gute, alte Zeit" von Dritte Wahl gecovert. Hier gehen dann auch ein paar mehr Leute zu steil. Ein schöner Pogo entwickelt sich und die ersten Fäuste und Finger recken sich in die Luft. 
Alles in allem ein grundsolider Auftritt der fünf Hagener.
-Pause- Kühn ist immer noch nicht da, aber Jan von Fahnenflucht hat sich wohl bereit erklärt, heute einzuspringen. Geile Sache, finde ich doch, dass Jan der vielleicht beste Deutschpunkdrummer ist. Da macht es auch nichts, dass ihm in fünf Minuten noch schnell fünf Songs gezeigt werden.
Also, los geht's, und ich sag mal so: Jan ist wirklich ein genialer Drummer. Richtig Druck kommt da von hinten 
Somit geht ein starker Pogo los, es wird fleißig mitgegrölt und immer wieder fliegen Leute auf die Bühne. Diese sind aber allesamt gut drauf und richten umgefallene Mikros sofort wieder auf. 
Der Messias sagt ja auch immer, dass bei Punkkonzerten gilt; je teurer der Eintritt, desto weniger Assis sind da. Nun, heute kann ich das wirklich bestätigen.
Irgendwann stolpert dann ein Punker in Kapuzenpulli und vollgepackt mit irgendwelchen Taschen auf die Bühne. Dann fällt mir auf: Kühn ist das! Er hat's tatsächlich geschafft und bis jetzt wurden auch erst vier Songs gespielt. Da der Fahnenflucht-Drummer jedoch extra "Brennende Barrikaden" geübt hat, darf er dieses auch zum Besten geben.
Jan nimmt sich noch ein Bierchen und geht unter Applaus, den er mehr als verdient hat, von der Bühne. Starkes Ding!
Mit Kühn am Schlagzeug geht es dann spaßig weiter. Bei Alarmsignal habe ich klar den Mitsingvorteil auf meiner Seite.
Richtig großartig finde ich, dass neben den üblichen Hits auch "Krieg" gespielt wird.
Aber natürlich darf der Oberhit "Fahr den Mittelfinger aus" nicht fehlen. Publikum agiert auch schön brav im Mitmachpart. Mittelfinger hoch ist auch ein toller Mitmachpart. 
Ansonsten wird sehr viel von den letzten beiden Alben gespielt. Ist aber mehr als okay, da Alarmsignal wie guter Wein reifen und die neuen Alben eher besser sind, als die alten.
Der eben fotografierte Herr mit dem Songtext von "Support your local Enttäuschung" auf dem Shirt darf dann sogar selbigen Song singen. Steff scheint sich wohl über die kurze Pause, in der er nur noch Bass spielen muss, zu freuen. Der junge Mann ist ebenfalls glücklich, macht seinen Job gut und auch ich bin froh.
Außerdem wird dann noch auf die morgige Demo in Berlin hingewiesen und auf die Gegendemo zum HoGeSa-Aufmarsch (die Idioten gibt's immer noch?!) am 25.10. in Köln.
Dann kommen noch Tobis allwöchentliche Konzertankündigung und das Versprechen, dass falls ich auf alle diese Konzerte kommen sollte, er dann wirklich seinen Penis zeigen möchte.
Eine Zugabe gibt es dann auch noch. Das Publikum wäre sonst wohl auch einfach zu ungehalten. Alles in allem ein schöner Abend. Ich bestelle noch ein Astra, rede noch ein bisschen mit ein paar Leuten und mache mich dann auf den Weg nach Dortmund. Hier geht es dann noch für ein Stündchen in die Hirsch Q und dann straight nach Berlin.

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