Copacabanana: The Movement, Die Bullen, Sunpower, All Aboard!, Inkasso Moskau, Bloodstains, Antenna, 17.12.2015 in Dortmund, FZW - Bericht von der Redaktion
Copacabanana, 17.12.2015 in Dortmund
Erste Band: BLOODSTAINS aus Aachen. Ist natürlich vermessen, zu denken, dass um 18 Uhr irgendwer ne Band sehen will, die aus Aachen kommt, also verziehen sich selbst die mitangereisten Fans der Bands nach der Hälfte des Auftritts in den Backstage. Ups. Maz ist schuld!
Auftritt soweit eigentlich okay. Sehr engagiert, musikalisch wie auch inhaltlich. Nur leider ist das so ne Form von Hardcore, der ich nur bedingt länger folgen kann. Diese Art von "dicke Hose sein ohne dicke Hose sein zu wollen". Klar 80er-Ami-beeinflusst, aber für meinen Geschmack zu viel NYHC oder was auch immer, ich stecke da nicht drin in diesem Metier.
Zweite Band: INKASSO MOSKAU aus Osnabrück! 3 Typen die ne Dampframme an komprimierter Lärmattacke aufs Brett legen. Dass um 18:50 keiner ne Band sehen will die keiner kennt - geschenkt. Maz ist schuld.
Nee, langsam füllt sich ja der Raum, auch wenn offensichtlich nicht alle was damit anfangen können und verzweifelt wieder abhauen. Ich find die Grindnoisecore-Irgendwat-Soße eigentlich recht erfrischend. Wenigstens mal ne Band, die für etwas Sommergewitter bei unserer kleinen und feinen Strandparty sorgt.
Ich komme gerade am FZW an und kann den ersten Tönen von Inkasso Moskau schon von draußen lauschen und denke erst mal nur "huch, wasn da los", muss dieser Grindcore sein den ich nicht mag.
Ich bekomme den ganzen Abend noch mehrfach erzählt, wie beeindruckend unkonditioniert der Sänger gewesen sein soll. Die meiste Zeit soll er im liegen gesungen bzw. gekeift und gegrunzt haben. Warum auch nicht? Ich stehe allerdings immer noch draußen, schüttel Hände, trinke Bier und rede Blödsinn (wie immer), deswegen kann ich es nicht bezeugen..
Anschließend: DIE SHITLERS. Eine sehr pflegeleichte Band und durchweg nette Typen mit astreiner Grammatik, hätte ich ja im Vorfeld nicht gedacht. Rein menschlich gesehen war ich nur enttäuscht, dass sie die extra für sie besorgte und per Rider gewünschte Spezial-Fruktosefrei-Mahlzeit nicht angerührt haben, für die uns der Caterer mehr Kohle abgeknöpft hat als die Band überhaupt Gage bekommen hat. Wer ist schuld? Maz!
Die Shitlers spielen Jazzprogdoitschcore. Sehr viel plingpling-Gitarre, schön bauchige Bassläufe und nerdy Tristan am Schlagzeug ist echt ein Tier. Gesang wird nur sporadisch eingesetzt - bei den Shitlers muss man eben zwischen den Zeilen lesen, da ist es angenehmer wenn sie nicht ganz so viele davon haben. Der Raum füllt sich mittlerweile. Man merkt, dass doch noch einige für die Shitlers gekommen sind. Gut, dass sie nicht enttäuscht wurden!
Mir ist das persönlich etwas zu viel Gefrickel. Einer der beiden Veranstalter meinte an dem Abend zu mir, dass ist mehr so Musiker-Musik. Trifft es aus meiner Sicht ganz gut.
Sehe ich auch so, sehr gut gemacht aber irgendwie so gar nicht meins. Aber laut DIARRHEA SUICIDE Sänger sind ANTENNA die beste Band des Abends und der muss es wissen. Nur haben doch gar nicht ANTENNA sondern DIE SHITLERS gespielt, ich bin verwirrt. Endlich im FZW angekommen. Der letzte Arbeitstag für dieses Jahr wollte irgendwie nicht zu Ende gehen. Bis jetzt ist noch nicht so viel los.
Mir auch nicht. P.S.: Hier noch ein Wortspiel mit russischen Antennen einfügen, mir fällt keins ein.
ALL ABOARD! habe ich vor ewig Zeiten mal gesehen, letztes Jahr hatte ich versucht sie ins RATTENLOCH SCHWERTE zu locken was aber leider nicht ganz geklappt hat. Heute spielen sie eine solide Show. Guter Melodic/Pop Punk mit coolen Melodien. Meine Begleitung findet es etwas glatt und die Bandmitglieder zu schön, aber irgendwer hat ja immer was zu meckern. Danach: ALL ABOARD! Dass die spielen, daran ist auch Maz schuld, der hat nämlich nicht nein gesagt, als ich sie vorschlug. Vom Auftritt krieg ich eher wenig mit, bin aber gar nicht so abgeneigt, da sie sich heute die Peinlichkeit ersparen, zwischen den Songs viele Pausen zu machen.
Habe die schon länger nicht mehr gesehen, aber ich finde die Live immer töfte. So auch heute geht gut nach vorne. Die Band wurde (inklusive ihrer Schönheit) ja schon des Öfteren auf dieser Seite gewürdigt, weswegen ich nicht wirklich Bock hab, noch groß was zur Musik zu sagen. Irgendwas mit Tattoos und Bärten halt.
Ich freue mich auch dass es nun langsam etwas voller wird, waren bestimmt alle noch bei der Premiere des neuen STAR WARS Films : ) Zu Beginn des Abend hatte ich ein ganz ungutes Gefühl da sich nur wenige Leute zum FZW verirrt hatten, aber nun trudeln sie allmählich ein.
Han Solo stirbt. Das FZW wird langsam voller, wäre auch eher peinlich wenn bei dem Lineup nicht noch ein paar mehr erscheinen würden.
Da kein Konzertabend ohne Nervenkitzel stattfinden darf, haben sich SUNPOWER in ein Auto mit Staufinder gesetzt und kommen an, als sie eigentlich schon auf der Bühne stehen sollten. Immerhin sind sie noch gekommen! Die komplette Belegschaft war schon gut gestresst, weil wir nichtmal ne Handynummer der charmanten Belgier hatten, um zu fragen, ob sie überhaupt noch kommen. Schuld ist übrigens Maz.
Es gibt so Bands, die kommen auf die Bühne und man weiß direkt was da jetzt kommt. Vorher noch nie was von SUNPOWER gehört, aber das war mal ein richtiges Brett. Der Auftritt aber doch großartige Zuckergusssahne. Sehr eigener Stil, rotziger Punk mit Straßen-Hardcore, dabei aber auch irgendwie abwechslungsreich und hier und da gar poppig bis rock'n'rollig. Spannende Kiste!
Crossbone Fest in Belgien gesehen haben, definitiv ne Sache die vor viel Publikum gehört. Und das ist mittlerweile sogar da! Das ist schön. Kriegen wenigstens genug Leute von unserem Geheimtipp des Abends mit. Geheimtipp, das ist so ein Schlagwort engagierter Jungveranstalter, muss man unbedingt bringen.
Mehr solcher Geheimtipps Bitte! Waren mir erst ein Begriff seit wir sie im März beim
Mehr solcher Geheimtipps Bitte! Waren mir erst ein Begriff seit wir sie im März beim
Ja, bitte! Auch ich habe noch nie etwas von dieser Band gehört. Zu Beginn denke ich mir mir "hm, naja, ist halt so 80er HC-Punk wie er in letzter Zeit angesagt ist", bin halt ein alter Miesepeter, aber von Song zu Song gefallen sie mir immer besser. SUNPOWER haben irgendwie das gewisse Etwas um aus der breiten Masse dieser Bands herauszustechen.
Was genau war denn übertrieben?
Als sich das FZW langsam füllte, wurde man bei Bier holen permanent nach Bechern gefragt. Für mich war das etwas zu viel. Hier sieht man schön die Viva con Agua Fahne. Habe schon wo anders einen Kommentar dazu gelesen. So sehr ich deren Anliegen unterstütze, war das für mich an dem Abend etwas übertrieben.
Super Sache mit Viva con Agua, heute nerven sie allerdings wirklich etwas, da sie sich manchmal schon etwas aufdrängen und auch nicht davor zurück schrecken, einem schöne Augen zu machen. Aber vielleicht ist dies auch nötig um überhaupt eine lohnenswerte Anzahl an Becher zu sammeln. Viel nerviger ist die etwas zu lange Fahne bzw. Fahnenstange, die so nah an meinem Kopf herum schwingt, dass ich etwas Angst bekomme dass sie mir jeden Moment ins Gesicht peitscht. Mit der Zeit entwickele ich eine leichte Paranoia und schiele permanent mit einem Auge Richtung Fahne um auf den drohenden Hieb vorbereitet zu sein. Natürlich ist Maz schuld.
Isser bestimmt! Ich sehe the Movement heute zum 1,5. Mal da ich sie vor Jahren mal auf den Ruhrpott Rodeo mit einem Auge von der Theke aus gesehen habe. Zieht mir heute nicht die Wurst vom Brot. Ist aber trotzdem eine Runde Sache, vielleicht kenn ich auch einfach zu wenig von ihnen. Anschließend: THE MOVEMENT. Mittlerweile haben wir, dank der belgischen Autobahnen, etwas Verzögerung im Zeitablauf, aber dafür schaffen es auch angereiste Landsmänner zum Auftritt der Dänen. Erste Erkenntnis: Mal wieder ne ganz andere Besetzung, die Sänger Lukas da um sich gescharrt hat. Da kann doch nur Maz dran schuld sein!
Der Auftritt geht jedenfalls verdammt gut rein. So wirklich altes Eisen sind The Movement halt immer noch nicht! Viel tanzbare Anzug-Action für unsere Mod-Freunde heute. Vor der Bühne ist gut was los, insbesondere natürlich bei den älteren Stücken vom Schlage "Control Your Temper". Auch schon wieder über 12 Jahre her, dass ich das Stück erstmalig gehört hab. Krass.
Habe THE MOVEMENT vorher noch nicht gesehen. Bin noch geflasht von SUNPOWER und hätte mir von den Dänen etwas mehr erwartet.
Da haben wir mal ganz tief in den Finanzierungspott gegriffen und richtig luxuriöse Deko an den Start gebracht. Geil!
Diese luxuriöse Deko findet man auch am Plattenstand. Dieser ist passend zum Motto mit kleinen Muscheln geschmückt. Ich verhandle hart und bekomme zu meiner Platte zwei Muscheln meiner Wahl hinzu. Der Rest wandert nach dem Konzert wieder zurück auf Maz' Badezimmer-Fensterbank. Ein Bild mit der Palme!
Ich werde zwischendurch aufgeklärt, dass die meisten Texte von the Movement über Karl Marx, Sozialismus und Bier handeln. Wundert mich nicht, irgendwo her muss der rote Stern und der Name ja kommen.
Ich taue langsam auf was the Movement betrifft und beschließe, mir heute Abend im Bett nochmal ihre Hits zu Gemüte zu führen. Ist auf jeden Fall eine Band, der man ihr Herzblut auf der Bühne ansieht.
Nach the Movemt schleiche ich mich heimlich raus und trete mit Schallplatte und Muscheln im Gepäck den Heimweg an. Leider ruft morgen wieder die Arbeit. Schön war's. Danke und bis zum nächsten mal!
Schön auf die anderen schieben und selbst den Notruf wählen. Ist klar. Wie dat so ist: Kaum ist die Veranstaltung an ihrem Höhepunkt und alle haben Spaß, stehen auch schon DIE BULLEN auf der Matte. Na toll! Wer hat da wieder nicht den Nachbarn im Vorfeld Kuchen gebacken? Maz?
Ich verpasse leider den Abgang vom Sänger, der, so erzählt man sich später, einfach mal nen Satz quer über die Bühnenkante machte und sich vermutlich alle Knochen gebrochen hätte, wenn die Bullen nicht mittlerweile alle Knochen mit Titanlegierungen ummantelt hätten. Auf Robocop ist halt Verlass!
Irre. Die Bullen spielen bewusst spät, damit sie zwischen 7 Stunden Autobahn und dem Auftritt noch genug Zeit für ein paar legale Kaltgetränke haben. Ein gutes Vorzeichen für ausgezeichnete Ansagen. Am besten die: "Ihr könnt mit uns über alles reden, aber wir gehen dann trotzdem los und prügeln die nächste Nazidemo..." - spontaner Jubel und Applaus im Publikum - "...durch."
Die Ansprachen finde ich auch immer stark. Am besten wird es wenn Schlüter über sich selbst lachen muss.
Kontaktbulle Schlüter sucht immer mal den Schulterschluss zu den Kadetten vor der Bühne. Sehr nahbar. Er trägt sogar eine Hawaiikette, bis er von dem Kunstfaserchemiezeug Ausschlag bekommt. Wie tapfer.
Ein künstlerisch wertvolles Foto. Stellt euch mal vor, wie geil das aussehen würde, wenn es mit ner guten Kamera gemacht worden wäre.