Alibi Eröffnung: Frostitudes, 27.02.2016 in Essen, Alibi - Bericht von Fö
Alibi Eröffnung, 27.02.2016 in Essen
Wer noch ruft: Maks. Also, an ruft er. Er ruft an. Und meldet sich mit "Du bist jetzt live bei Rilrec Radio und darfst dir einen Song wünschen! ... hallo? bist du noch da?". Ja, der Schock saß tief. Ich dachte, wir hätten das mit Rilrec Radio ausgestanden. Aber der Spruch war wohl nur ein Scherz (das muss dieser Bierschinken-Humor sein, ich steck da nicht ganz drin). Jedenfalls will Maks eigentlich nur kundgeben, dass er sich dieses Alibi soeben angeschaut hat und das sei nicht so spektakulär, ob wir nicht lieber nach Mülheim wollen. Wir verneinen und schleppen Maks wieder zurück zum Alibi, damit er uns die große Rundführung machen kann.
So sieht dat aus. Ganz gut gelegen, nicht weit von der City und nicht weit von der Uni, aber soweit wir gesehen haben keine Wohngebäude als direkte Nachbarn - das is doch schon mal gut! Leute sind auch da, ein paar drinnen, ein paar draußen - und drinnen erklingen Töne. Dann mal gucken.
Drinnen gibt's einen etwa quadratischen Raum mit Teppichbühne, es gibt einen weiteren Raum mit Essen und dann noch einen von dessen Fenster aus Bier vertickt wird. Ganz kuschelig alles. Von der Größe her super für kleine Konzerte! Son Zufall, dass auch grad ein Konzert stattfindet - dann können wir uns das auch direkt mal geben.
Wir haben nur keine Ahnung, wer das ist. Aus den Ansagen kann man nichts raushören, weil so viel Hall auf der Stimme liegt, dass einfach alles im Echo untergeht. Irgendwer will in Erfahrung gebracht haben, dass der Bandname mit T anfängt, ein anderer schlägt F vor. Dabei steht die Lösung doch hinten auf dem Backdrop: FREIRÄUME ERKÄMPFEN!
Nee, Quatsch, das war nur ein Scherz (ist dieser Bierschinken-Humor, muss man nicht verstehen). FROSTITUDES lautet angeblich der Name der Band, genau eruieren lässt sich das nicht. Musik ist auch ziemlich okay und der Raum gut gefüllt. Also quetschen wir uns mal dazwischen...
Zu hören gibt es nen recht wilden Mix. Garage, Surf, Punk, Pop, irgendwie so. Ist schön quirlig, macht durchaus Laune. Sehr abwechslungsreich, was sich auch auf die Besetzung auswirkt: Dann und wann werden nämlich mal Instrumente ausgetauscht. Son bisschen wie Reise nach Jerusalem, und der Verlierer muss Schellenkranz spielen.
Zum Ende hin wird's sogar regelrecht ekstatisch im kleinen Raum und die Anwesenden schubsen sich munter ineinander. Das lässt sich auch der Sänger nicht entgehen und springt direkt mit seiner Gitarre mittenrein. Guter Auftritt, hatte nur zwischenzeitlich so seine Längen. Wie das halt so ist, wenn man die Band nicht kennt und eigentlich auch gerade überhaupt keinen Bock auf Livemusik hat. Aber dafür war's dann echt ganz gut.
Es spielen noch weitere Bands oder haben schon gespielt, aber wir sind durch. Alibi-Eröffnung: Gute Sache. Mal schauen, was einen da zukünftig so erwartet, an sich macht das schonmal alles nen ganz ordentlichen Eindruck! Also mal im Auge behalten! Zum Beispiel hier.