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The Interrupters, Bitter Grounds, 26.08.2016 in Köln, Underground - Bericht von Fö

The Interrupters, 26.08.2016 in Köln

Nachdem sich die werten Kollegen The Interrupters am Vortag in Essen gegeben haben, fahr ich halt nach Köln. Einfach mal dagegen sein! Wobei der Hauptgrund meiner Reise eher im nachmittäglichen Vorgeplänkel besteht und das Konzert lediglich eine nette Dreingabe darstellt. Also treff ich mich vorab mit sehr lieben Menschen und wir genießen feinstes Wetter im Rheinpark. Sehr schön! So schön, dass wir uns dann auch etwas später als geplant auf den Weg zum Underground machen...
Und so trudeln wir erst ein, als die Vorband BITTER GROUNDS bereits spielt. Mir bis dato kein Begriff. Waren wohl vor 1-2 Jahrzehnten unter dem Namen BEANS unterwegs, wie ich diesem Interview entnehmen konnte - aber auch der Name ist mir kein Begriff.
Aber was da von der Bühne tönt, gefällt außerordentlich gut! Gut gespielter Punkrock mit eingängigen Melodien. Hier und da die unvermeidlichen Ska-Einflüsse, aber auch die kommen komplett ohne Nerv-Faktor aus. Sehr schön!
Macht Laune, echt ne schöne Entdeckung! Ruhig mal im Auge behalten. Reinhören lässt sich zum Beispiel hier. Schade dass sie ein wenig gegen das Wetter anspielen müssen und einige Besucher es vorziehen, im Hof zu verweilen - oder, wie wir, erst später zu kommen. Hust.
Anschließend gönnen wir uns auch ne kurze Verschnaufpause, bevor es dann pünktlich zu den INTERRUPTERS wieder rein geht. Ist schon ordentlich voller hier jetzt! Und wärmer! Schaukeln wir also alle mal ein wenig unsere Leiber.
Zuletzt gesehen auf dem letztjährigen Groezrock Festival, wo uns ein aufmerksamer Leser auf diesen Artikel aufmerksam machte, in dem es grob um die libertäre Einstellung von Sängerin Aimee Allen geht, mit einem abschließenden Statement von Gitarrist Kevin Bivona. Ich steck da nicht so ganz drin, US-Politik ist nicht wirklich mein Thema, aber bei uns würde man das unter "Grauzone-Vorwürfe" auf dem Niveau von CDU-Punk abstempeln, schwieriges Thema also, aber es ginge halt auch noch deutlich schlimmer.
Ich selbst kann mir da nicht wirklich ne eigene Meinung drüber bilden und dass ich heute überhaupt hier bin, zeigt vielleicht, wie wenig Gewicht ich dem Ganzen gebe, wenn auch, zugegebenermaßen, eher aus Unwissenheit und Unschuldsvermutung. Das einzige was mich bei der Band selbst in dem Zusammenhang nervt, sind die vielen Ausrufe an "our crew" und "our family", dieses ganze elitäre Unity-Gehabe halt. Aber, naja, soviel dazu, kommen wir zum Auftritt!
Das Konzert macht nämlich Laune und verdrängt meine Gedanken in Richtung dann-nennt-mich-halt-inkonsequent. THE INTERRUPTERS werden vom ersten Ton an gefeiert, vielleicht auch eher vom zweiten Ton, es heißt ja schließlich Two-Tone, haha. Gibt ja wirklich wenige Ska-Bands die mich noch begeistern, was daran liegt, dass die meisten so aufgesetzte Kirmes-Musik machen oder einfach nur langweilig sind. THE INTERRUPTERS haben eher diesen lockeren Skacore-Vibe à la Operation Ivy.
Das macht das Ganze auch zu ner sehr tanzbaren Angelegenheit, was die Temperaturen im Raum ins Unermessliche steigern lässt. Das Underground ist auch noch ganz gut gefüllt, aber glücklicherweise nicht so sehr, dass man in Erstickungsgefahr gerät. Von den Rahmenbedingungen her hab ich also einfach mal nix zu meckern!
Die Band hat ein neues Album im Gepäck, wovon natürlich auch ein paar Stücke gespielt werden. Exzellente Coversong-Auswahl ebenfalls: "Treat The Youth Right" von Jimmy Cliff, "Soundsystem" von oben erwähnten Operation Ivy - läuft doch!
Nachhaltig im Gedächtnis bleiben Konzerte aber immer, wenn mal etwas besonderes passiert. Das konnte man heute am Anfang erleben, als die Funkmikros nicht so ganz hergaben was die Band wollte - sowie am Schluss, als es in die Zugabepause ging.
Zugaben halte ich ja auch nicht unbedingt für sinnvoll, aber sind im Geschäft nunmal üblich. Scheint Kevin Bivona wohl auch so zu sehen und erklärt uns das Prinzip einer Zugabe - sie gehen von der Bühne als wären sie Aerosmith, und das Publikum ruft "Aerosmith! Aerosmith" und dann kommen sie zurück. Passiert dann auch genau so.
Anschließend noch ein paar Versuche, Aerosmith-Songs zu intonieren. Scheint ein (jetzt nicht mehr ganz so) heimlicher Traum von Kevin zu sein und war tatsächlich ziemlich unterhaltsam! So macht Zugabe doch Spaß. Anschließend werden wild Songwünsche in den Raum geworfen und die Interrupters werden tatsächlich genötigt, Tim Armstrongs "Into Action" zu spielen - sehr geil!
Noch was zu sagen? Gute Stimmung von Anfang bis Ende, dankbares Publikum, starker Auftritt, so wünscht man sich das. Haben mich zugegebenermaßen beim Groezrock mehr gekickt, aber da war auch einfach der Überraschungseffekt größer.
Anschließend Kettenfett im Ballroom. Traditionen wollen gewahrt werden. Oi Oi.

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Zwen
(Zwen)
30.08.2016 19:41
Haha, witzig. In Essen hat sich die Band noch total über dieses Zugabengedönse lustig gemacht und angesagt, dass sie darauf verzichten würden, weil das ja irgendwie überflüssig ist, wenn alle ZUGABE! ZUGABE! rufen würden. Aimee meinte dann, dass so etwas nur in seinen Träumen passiert sei.
Dann hat sich Kevin in Köln wohl einen Traum erfüllt.

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