Oiro, F*cking Angry, 27.08.2016 in Neuss, Alter Brückenkopf - Bericht von Fö & Hasky
NRW-Tag, 27.08.2016 in Neuss
Ist ja nicht so, dass an dem Abend in Dortmund nichts los gewesen wäre. Aber den NRW-Tag darf man sich nicht entgehen lassen. 70 Jahre Nordrhein-Westfalen! Die Landesregierung feiert das mit einem Tag, der länger ist als alle anderen Tage, und zeigt damit wahre Größe. Selbstverständlich dürfen wir als Botschafter für Kultur und Sprache nicht fehlen, also machen wir uns auf den weiten Weg in die Landeshauptstadt, beziehungsweise nach Neuss, aber das ist ja eigentlich eh schon die heimliche Landeshauptstadt. Hier steht die Hauptbühne des diesjährigen NRW-Tages mit einem bunten Programm aus Tanzgruppen, internationalen Redebeiträgen und natürlich musikalischen Darbietungen!
Die Fernsprechtischapparate zwischen Bühne, Mischpult und Orga sollten wahrscheinlich die Moderne von NRW visualisieren. Voll funktionsfähig versteht sich und bestimmt ohne Ausfall an dem Abend. Der Platz für die Hauptbühne liegt strategisch günstig unterhalb einer Brücke, um auf den Strukturwandel in der Region aufmerksam zu machen, der sich in den letzten 70 Jahren vollzogen hat. Sehr kreative Idee der Verantwortlichen auch, die Bühne ebenerdig zu bauen, was die Bodenständigkeit der Nordrhein-Westfalen symbolisiert.
Nach einer kurzen Ansprache des Oberbürgermeisters wird die Tanzfläche eröffnet für die junge Band F*CKING ANGRY aus der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn. Eine sehr engagierte Band, dem Bier ebenso zugetan wie der Musik.
Ein schöner Auftritt! F*CKING ANGRY betonen stetig ihre persönliche Verbundenheit zum Bundesland. Mit dem Song "Atomstrom" setzen sie ein Statement für die regenerative Energiegewinnung, aus der auch das heutige Festival seinen Strom bezieht. So wird der Stromgenerator ausschließlich mit Punkerpisse betrieben.
Du hast die fehlenden Securitys vergessen! Leider geht aber auch einiges an Ansagen und Statements unter, was wohl den eher ungünstigen akustischen Bedingungen eines Open Airs zuzuschreiben ist. Trotzdem sollte die Landesregierung überlegen, nächstes Jahr die komplette Fläche zu asphaltieren und durch hohe Mauern abzusichern. Gerade das älteste Bundesland sollte doch wissen, wie wichtig Mauern und Grenzen für den Fortschritt sind.
Hat schon was Besonderes, wenn vor einem F*CKING ANGRY wüten, ein Blick nach rechts führt zum Rhein. Links die Ruine einer Brücke aus vergangenen Tagen. Das Ambiente sucht seines Gleichen.
Ist ja nicht so, dass ich nicht versucht hätte schneller wieder zurück zur Main Stage zu gehen, aber ich musste mich der Mehrheit beugen. Anschließend tritt der Krefelder Trachtenverein INCOMING LEERGUT auf, die auf persönliche Einladung von Ehrengast Prinz William kurzfristig ins Programm gerutscht sind. Wir sind aber erstmal erschöpft von den vielen Menschenmassen und genießen die eigens an der Rheinpromenade eingerichtete Chillout-Area.
Wort! Mit der wohl berühmtesten Düsseldorfer Band OIRO endet schließlich der Abend. Man kann es den Verantwortlichen hoch anrechnen, ausschließlich Musiker aus dem Bundesland eingeladen zu haben, anstatt sich irgendwelche Chartstürmer aus Berlin oder sonstwo zu holen. Eine wirklich rundum gut gelungene Veranstaltung, dieser NRW-Tag.
OIRO servieren ein buntes Potpourri aus Hits vergangener Tage, aber auch einiges vom letztjährigen Erfolgsalbum "Meteoriten der guten Idee". Was ich gut finde, muss ich doch zugeben, dass mir die neuen Sachen geläufiger sind als die "Klassiker", die von den sonstigen Anwesenden so abgefeiert werden.
letztens im AK47. Mag aber auch daran liegen, dass das ganze Drumherum heute einfach herrlich liebevoll arrangiert ist
Das Lineup passt perfekt zur heutigen Konzert-Location. Der Auftritt geht mir auch besser rein als
Das Lineup passt perfekt zur heutigen Konzert-Location. Der Auftritt geht mir auch besser rein als
"Heute gibt es das was es gestern auch schon gab.
Schnaps, Zigaretten, laute Küsse
Doch hier hört meine Seele auf zu zittern.
Hier bin ich der Held
in unserer kleinen Welt" Letzter Song von Oiro müsste gelber Schnee gewesen sein. Weil es so schön zu dem Abend passt:
Ein Träumchen. Specialguest an dem Abend war eine Mücken-Armee, mich hat es auf jeden Fall ordentlichst erwischt.
Diese Fee mit ihrem Glitzerstaub fand ich nerviger. Wie es sich für eine Veranstaltung dieser Art gehört, sorgen spezielle Lichtinstallationen für atmosphärische Stimmung gerade auch nach dem Sonnenuntergang. Wirklich sehr schön.